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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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nachvollziehen.
    Sie schaute auf ihre Uhr und sagte: »Ich muss los. Ich hab gleich Geschichte bei Zelazny. Zuspätkommen ist da nicht drin.«
    Sie winkte rasch zum Abschied und hastete über den Flur in den Geschichtssaal, wo Jo ihr einen Platz reserviert hatte. Kaum hatte sie sich darauf niedergelassen, kam auch schon Zelazny herein und musterte finster die Reihen.
    »Wie ich sehe, haben Sie’s alle rechtzeitig geschafft.« Er machte eine Notiz auf einem Blatt Papier und legte es zurück in seine Mappe. »Sehr freundlich von Ihnen. Willkommen zur Geschichte der klassischen Antike. Dieses Trimester werden wir uns schwerpunktmäßig mit griechischer und römischer Antike beschäftigen.«
    Während er sprach, ging er von Schüler zu Schüler und legte jedem ein Lehrbuch auf das Pult.
    »Die mündliche Beteiligung am Unterricht fließt mit in die Gesamtnote ein«, sagte er und legte ein Buch auf Jos Tisch. »Ich erwarte daher, dass Sie sich einbringen und aktiv mitmachen. Das hier ist ein Fortgeschrittenen-Kurs – Faulenzen gibt’s nicht.«
    Während Zelazny weiter durch den Raum ging, schrieb Jo emsig in ihr Schulheft. Als er weit genug entfernt war, drehte sie das Heft seitwärts, damit Allie es lesen konnte:
    » DAS WIRD SO WAS VON SCHEISSE . HUNDERT PRO .«
    Allie konnte nicht an sich halten und prustete los. Sie tat so, als hätte sie einen Hustenanfall, trotzdem drehte Zelazny sich um und starrte sie böse an. Sie rutschte tiefer auf ihrem Stuhl und bemühte sich, ein ernstes Gesicht aufzusetzen, während Jo unschuldig in der Gegend herumschaute und eine leere Seite in ihrem Schulheft aufschlug.
    *
    Als Allie sich anschließend auf den Weg zu Isabelles Englisch-Kurs machte, war ihre Tasche vollgepackt mit Büchern, und ihre Hausaufgabenliste umfasste eine ganze Schulheftseite.
    Wo sie die Zeit hernehmen sollte, all diese Aufgaben zu erledigen, war ihr schleierhaft. Um zehn Uhr stand wieder die Night School an, weshalb sie alles andere vorher hinbekommen musste. Irgendwie.
    Sie ging mit gesenktem Kopf den Flur entlang, als sie mit jemandem zusammenstieß.
    »Tschuldigung«, sagte sie automatisch. Als sie aufschaute, sah sie in Carters dunkle Augen. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht. »Hey!«, sagte sie und beugte sich vor in Erwartung eines Kusses. Doch Carter machte rasch einen Schritt zurück und entzog sich. Bestürzt und verunsichert fragte sie ihn: »Was ist denn los?«
    Er sah fuchsteufelswild aus, sagte aber nichts.
    »Jetzt sag bloß, du bist immer noch sauer, weil ich mit Sylvain trainiert habe?« Sie konnte es nicht fassen. »Das kann jetzt nicht dein Ernst sein, oder?«
    »Ob ich immer noch sauer bin?« Carter senkte die Stimme und entfernte sich einen Schritt vom Treiben im Flur. »Und ob ich noch sauer bin, Allie! Das wärst du auch an meiner Stelle. Da läuft es einmal im Training nicht so gut, und schon rennst du schnurstracks zu Sylvain, um dich trösten zu lassen. Wie würdest du dich fühlen, wenn ich das mit einer meiner Exfreundinnen machen würde?«
    »Das ist jetzt nicht fair, Carter«, sagte sie getroffen. »Ich hab nicht nach ihm gesucht. Er ist mir nur nach, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Dann hat er mir seine Hilfe angeboten.«
    »Ach, na wenn das
so
ist«, höhnte er. »Und hast du dich vielleicht mal gefragt, wieso er nach der Freundin von jemand anderem sucht?«
    »Jetzt mach aber mal ’n Punkt.« Jetzt kochte auch Allie vor Wut, doch sie versuchte, ruhig zu bleiben. »Es. Ist. Nichts. Passiert. Du musst mir schon vertrauen.«
    »Ach, muss ich?«, sagte Carter. »Würdest du mir in derselben Situation auch vertrauen? Mal ganz ehrlich: Wenn du mich im Wald mit Clare erwischen würdest, würdest du mir dann auch vertrauen?«
    Allie zuckte zusammen; Clare war Carters Ex.
    »Nein, weil Clare nicht in die … na, du weißt schon … geht. Das wäre dann schon ein bisschen komisch.« Carter verdrehte ungeduldig die Augen, doch ehe er sie unterbrechen konnte, fügte sie hinzu: »Aber wenn du dort mit Jules trainieren würdest, hätte ich kein Problem damit. Und wenn du mit Clare lernen würdest, auch nicht. Weil ich dir nämlich vertraue.«
    »Ach ja?«, erwiderte er. »Das muss ich ja glatt mal ausprobieren.«
    Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging grußlos davon.
    »Carter …«, rief sie ihm noch hinterher, doch er drehte sich nicht um. Seufzend warf sie sich die Tasche über die Schulter und folgte ihm in den Unterrichtsraum.
    Isabelle arrangierte die

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