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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Arztes. »Die Schwester hat gesagt, dass alles okay ist.«
    »Du sollst dich eine Weile hinsetzen und ausruhen, hat sie gesagt. Und nicht einschlafen«, sagte Rachel. »Zoe wird ausrasten, wenn sie erfährt, dass sie damit voll richtig gelegen hat.« Zu Carter gewandt, fuhr sie fort: »Die Schwester glaubt nicht, dass Allie eine Gehirnerschütterung hat. Sie will nur kein Risiko eingehen. Aber wir sollen Allie in den nächsten Stunden im Auge behalten.«
    Carter strich Allies Haare zurück und besah sich die blassrote Stelle an ihrer Schläfe. »Aber es geht dir gut?«
    »Aye, aye. Keine bleibenden Hirnschäden«, gab Allie zurück und schmiegte sich an ihn.
    »Blöd, dass ich nicht da war.« Seine Lippen streiften die Stelle, wo der Ball sie getroffen hatte. »Um dich wieder aufzusammeln.«
    Bei der leichten Berührung erbebte Allie, und sie sah nach oben, direkt in seine Augen.
    Rachel stand auf und streckte sich. »Irgendwie hab ich den Eindruck, dass meine medizinische Erfahrung hier nicht mehr gebraucht wird, wo du jetzt da bist, Carter. Ist das okay, wenn ich euch allein lasse?«
    Carter zwinkerte ihr zu und lächelte. Allie liebte dieses Zwinkern. »Ich pass schon auf sie auf«, sagte er.
    Als Rachel fort war, kuschelten Allie und Carter sich auf dem Sofa aneinander. Sie machte es sich in seiner Armbeuge gemütlich und erzählte, was vorgefallen war.
    »Lucas hat ein richtig schlechtes Gewissen«, sagte Carter. »Ich hab vorhin mit ihm geredet. Als hätte er dich absichtlich abgeschossen. Er kann ja nichts dafür, aber wenn dir was Schlimmes passiert wäre, wär ich trotzdem wütend auf ihn.«
    Er legte den Finger an ihr Kinn und hob ihren Kopf, bis sie ihm in die Augen schaute. Dann drückte er die Lippen auf ihre.
    »Na, dir geht’s ja schon wieder besser, wie ich sehe«, ließ sich plötzlich die trockene Stimme der Krankenschwester vernehmen. Als hätten grobe Hände sie auseinandergezerrt, lösten Allie und Carter sich voneinander wie der Blitz.
    »Äh, danke«, sagte Allie. »Ja.«
    Amüsiert sah die Schwester auf ihre Uhr. »Denk dran, du musst noch eine Zeit lang wach bleiben. Noch eine Tasse Tee könnte auch nicht schaden.« Im Fortgehen fügte sie noch hinzu: »Und eine kalte Dusche.« Jedenfalls bildete Allie sich das ein.
    Glucksend stand Carter auf. »Na, dann werd ich dir mal gleich frischen Tee holen.«
    »Bitte nicht«, protestierte Allie. »Wenn ich noch einen Schluck trinke, schwappe ich über.«
    Doch er war schon unterwegs. »Vielleicht will ich ja auch eine Tasse«, sagte er über die Schulter.
    Während sie auf seine Rückkehr wartete, griff Allie sich eine Zeitschrift, die jemand auf einem der Tische liegen gelassen hatte. Sie begutachtete gerade eine Schauspielerin in einem sündhaft teuren Kleid, als ein Geräusch sie aufblicken ließ.
    Sylvain lehnte am Türrahmen und sah sie an. In dem Sekundenbruchteil, als ihre Blicke sich trafen, entdeckte sie etwas, das sie überraschte. Etwas wie Trauer. Doch gleich verschwand der Eindruck wieder und wich der üblichen demonstrativen Ausdruckslosigkeit, die er so gern kultivierte.
    »Du siehst schon wieder besser aus«, sagte er.
    »Mir geht’s auch wirklich ganz gut.« Instinktiv hob sie die Hand an die Schläfe. »Danke.«
    »Prima«, sagte er. »Nicole meinte, ich soll mal nach dem Rechten sehen.«
    Allie ließ die Zeitschrift auf das Couchtischchen vor ihr fallen und tat so, als würde sie sich unwillkürlich strecken und gähnen.
    »Sie sieht nett aus«, sagte sie dann. »Wie lang seid ihr zwei schon zusammen?«
    »Wir kennen uns schon ewig«, sagte er unbeteiligt. »Wir sind uralte Freunde.«
    »Ach so.«
    Allie gab sich große Mühe, seinen Akzent nicht charmant zu finden. Sie sah auf, und ihre Blicke trafen sich kurz, doch sie schaute gleich wieder weg. Es fiel ihr schwer, sich auf etwas zu konzentrieren, während er dastand und sie ansah, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    Da fiel ihr ein, wie sie sich ablenken konnte. Sie setzte sich auf und kramte unter ihrer Jacke herum. »Hier, dein Schal. Danke, dass du ihn mir geliehen hast.«
    Sylvain nahm den weichen Kaschmirschal in Empfang, doch anstatt zu gehen, setzte er sich ihr gegenüber in einen Sessel. »Ich muss noch was mit dir bereden. Unter vier Augen.« Er fummelte an dem Schal herum, und sie betrachtete seine langen, schlanken Finger mit den gepflegten, ovalen Nägeln; ganz anders als Carters kräftige Hände. »Ich muss dir was sagen. Ich hab es zu lange hinausgeschoben, weil

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