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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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verstehen, wie wichtig es für mich war, Christopher zu sehen. Du bedeutest mir so viel …«
    Er ließ sie nicht ausreden. Er stieß sie barsch von sich und trat zurück.
    »Und ich hatte gehofft, du hättest verstanden, wie wichtig es für dich ist, mir zu vertrauen. Aber das hast du nicht. Und ich fange langsam an, zu glauben …« Zu ihrem Entsetzen sah sie Tränen in seinen Augen. »Ich glaube, dass du das nie tun wirst.«
    Dann verließ er den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    [zurück]

Einundzwanzig
    Am nächsten Morgen fühlte Allie sich wie taub.
    Taub gegen den Schmerz, taub gegen die Gefahr. Taub gegen alles, was diese Welt noch für sie bereithielt.
    Als Isabelle ihr im Büro mitteilte, dass das Tribunal, das über ihre Bestrafung beraten sollte, am Abend zusammentreten würde, nickte sie nur.
    Natürlich, das kam ja als Nächstes.
    »Sag ihnen einfach die Wahrheit«, riet Isabelle, »so, wie du es mir erklärt hast.«
    »Flieg ich jetzt von der Schule?«, fragte Allie. Im Grunde war ihr schon alles egal, doch Isabelles knappe Antwort versetzte ihr einen Stich.
    »Ich weiß es nicht.«
    Danach zog Allie sich in die erzwungene Stille der Bibliothek zurück, wo sie sich in einer schummrigen Ecke in die Arbeit zu vergraben versuchte. Es gab niemanden, an den sie sich wenden konnte. Nicht einmal Rachel konnte sie erzählen, wie es zu dem Kampf gekommen war – zumindest nicht, ohne sich noch tiefer in den Schlamassel zu reiten.
    Wozu auch? Sie wusste, was die anderen sagen würden. »Warum hast du es Sylvain erzählt und nicht Carter?«, würden sie sagen.
    Wenn sie jetzt darüber nachdachte, fand sie die Frage auch völlig berechtigt.
Warum habe ich das getan?
In ihrem Kopf hallten Carters Worte immer und immer wieder nach: »Sieh mir in die Augen, und sag mir, dass du für Sylvain nichts empfindest …«
    Während sie in ihrem Geschichtsbuch blätterte, sah sie immer nur Carters Gesicht. Als sie daran zurückdachte, wie heftig er reagiert hatte, schauderte sie. Zum ersten Mal überhaupt kam ihr der Gedanke, dass er mit ihr Schluss machen könnte wegen Sylvain.
    Tränen schossen ihr in die Augen, und sie wischte sie mit dem Handrücken fort.
    Was heulst du hier herum?
, fragte sie sich bitter.
Das hilft auch nicht weiter
.
    »Alles okay mit dir?« Jo glitt auf den Stuhl neben ihr und sah sie besorgt an. Es schien ihr besser zu gehen als gestern, ihr Gesicht war nicht mehr so gerötet.
    »Mir geht’s gut«, log Allie. Sie wollte jetzt nicht mit ihr reden.
    Nervös fuhr Jo sich durchs Haar. »Hör mal, ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich so ausgerastet bin. Bei allem, was mit Gabe zu tun hat, da setzt es bei mir total aus.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, antwortete Allie und legte seufzend den Stift hin. »Ich bin selbst schuld an dem ganzen Schlamassel.«
    Jos Reaktion überraschte sie. »Du hast nur getan, was du tun musstest. Jeder in deiner Lage hätte das Gleiche getan. Ich hab gehört, dass die so ein blödes Tribunal mit dir veranstalten wollen. Da könnt ich mich echt aufregen! Ich hab Isabelle schon gesagt, wie behämmert ich das finde, aber die blöde Kuh will nichts unternehmen.« Jo trat gegen das Tischbein. »Wie immer.«
    Allie starrte sie an. »Woher weißt
du
denn davon?«
    Jo winkte ab. »Unwichtig. Wichtig ist nur, was ich Isabelle gesagt habe: dass ich nämlich auch gehe, wenn sie dich rauswerfen. Okay? Ich wollte, dass du das weißt.«
    »Jo …« Allie war zugleich entsetzt und ermutigt. »Das kannst du doch nicht tun!«
    »Und ob ich das kann!«, rief Jo emphatisch. »Ich will sowieso weg. Seit diesem Sommer ist es hier eh nicht mehr so wie früher. Vielleicht gehe ich auf dieses Mädchenpensionat in der Schweiz, wo Lisa jetzt ist. Da treffe ich dann irgendeinen hübschen Schweizer Prinzen, und wir leben glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende. – Egal, das wollte ich nur loswerden. Besonders nach dem, was sie mit Sylvain gemacht haben.«
    Allies Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. »Was willst du damit sagen? Was haben sie mit Sylvain gemacht?«
    »Ach, das weißt du noch nicht?« Jo lehnte sich überrascht zurück. »Sein Tribunal hat gestern stattgefunden. Er hat Bewährung bekommen, wurde aber von sämtlichen Night-School-Aktivitäten suspendiert.«
    Allie fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatten ihn nicht der Schule verwiesen.
     
    Der Tag schleppte sich quälend langsam dahin. Je mehr es auf neun Uhr zuging, dem Zeitpunkt, zu dem Allies

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