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Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Rachel‹.«
    »Das verkauft sich bestimmt millionenfach, und ich werde berühmt. Ich bin mit ein paar Prozenten zufrieden.« Rachel rieb sich fröhlich die Hände. »Was ist, wollen wir mit der Leidenszeit beginnen … also, heute Abend was tun, meine ich? Eine Folterstunde Chemie wird dir guttun.«
    Bei dem Geplänkel fühlte Allie sich fast schon wieder wie in alten Zeiten. Als hätte sie ihre Freundin zurück.
    »Hab ich denn überhaupt eine Wahl?«
    »Nein.« Rachel ging zur Tür. »Wir sehen uns beim Abendessen, Lakai. Da kannst du mir die Weintrauben schälen.«

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Acht
    »Allie, hilf mir! O Gott! Bitte hilf mir …«
    Jos angsterfüllte Stimme wehte unheilschwanger durch das Dunkel herüber, vom selben Lufthauch getragen, der auch für das Rauschen im Geäst der Bäume über ihr sorgte.
    Jedes einzelne Wort traf Allie wie ein Messerstich. In wilder Panik rannte sie verzweifelt erst nach links, dann nach rechts, und wieder nach links. Doch die Stimme schien nie näher zu kommen, und das Atmen fiel ihr immer schwerer. Sie hatte das Gefühl, als würde ihre Brust von Eisenbändern umschlossen, die sich unerbittlich immer fester zusammenzogen.
    Keuchend schnappte sie nach Luft und versuchte zu sprechen.
    »Ich kann dich nicht finden, Jo!«, rief sie mit schwacher Stimme. »Wo bist du?«
    »Allie!« Die Hoffnung, die aus Jos Stimme klang, brach ihr das Herz. »Hilf mir! Bitte!«
    Ein Schluchzen entrang sich Allies Kehle, als sie immer wieder im Kreis herumlief, zwischen Bäumen hindurch, die sich auf sie zu stürzen schienen, um mit ihren spitz zulaufenden Ästen, die langen, schartigen Nägeln glichen, nach ihren Kleidern zu schnappen. Sie ignorierte den Schmerz. Sie musste Jo finden. Wenn sie rechtzeitig bei ihr war, würde Jo überleben.
    Der Erschöpfung nahe, entdeckte Allie Jo endlich in der Ferne, wie
sie unter Bäumen auf dem Rücken lag und in den schwarzen Himmel starrte, die blonden Haare umflossen ihren Kopf wie ein Heiligenschein. Mit kornblumenblauen Augen starrte sie in den Himmel und sah doch nichts.
    Allie sank auf die Knie und griff nach Jos schlanker Hand. »Hier bin ich. Hier bin ich, Jo.«
    Jos Atem rasselte in ihrem Hals. Als sie sich Allie zuwandte, umwölkten sich ihre blauen Augen und wurden weiß.
    »Zu spät, Allie«, sagte sie bitter. »Du kommst zu spät. Ich bin schon tot. Und du bist schuld.«
    Als sie nach unten sah, begriff Allie, dass sie die Hand einer Leiche hielt – Jos Finger waren blau und kalt und leblos.
    Sie machte den Mund auf, um zu schreien, doch sie brachte keinen Laut hervor.

    Allie saß senkrecht im Bett und schnappte nach Luft. Sie schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Der Schweiß lief ihr in Strömen übers Gesicht, während sie mit angstgeweiteten Augen das dunkle Zimmer absuchte. Wie ein in die Enge getriebenes Tier krabbelte sie zurück in ihr Bett und kauerte sich zitternd gegen das Kopfbrett.
    Der erstickte Atem brannte ihr im Hals, und das Herz pochte ihr in den Ohren.
    Es ist nur wieder dieser Traum. Ich bin in meinem Zimmer
, schärfte sie sich ein.
Ich bin in meinem Zimmer, in Sicherheit, und alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay …
    Doch die Wände rückten immer näher.
    Sie presste die Augen fest zusammen, holte tief Luft und versuchte mit Macht, Atemluft in ihre gestauchten Lungen zu pumpen, wenigstens kleinste Luftmengen durchzuschleusen. Am Rande ihres Gesichtsfelds zuckten Blitze auf.
    Sie erinnerte sich an die Tricks für den Umgang mit Panikattacken, die ihr Carter beigebracht hatte – langsam durch die Nase atmen und an Dinge denken, die einen glücklich machen.
    Kätzchen
, dachte sie und überlegte fieberhaft weiter.
Kleine, flauschige Kätzchen! Sonnenschein und Schokoeis! Badestrände!
    Die Aufzählung kam ihr derart lächerlich vor, dass sie sich vor Lachen fast verschluckt hätte. Tränen rannen ihr die Wangen herunter.
    Trotzdem funktionierte der Trick auch diesmal wieder. Allmählich kehrten die Wände wieder an ihren angestammten Platz zurück, und ihr rasender Herzschlag beruhigte sich.
    Doch sie war noch immer ziemlich mitgenommen.
    »Es war nur ein Traum«, sagte sie laut und klammerte sich an ihrem Kissen fest, das sie wie einen Schild vor die Brust hielt. »Nur ein Traum.«
    Die Dunkelheit hatte etwas Bedrückendes, also machte sie das Licht an und griff nach ihrem Wecker.
    Halb fünf.
    Sie holte tief Luft, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lehnte

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