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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sich versammelt haben und alles... bis sie seine Familie überprüft und alle Vorbereitungen getroffen haben... ich weiß es nicht. Es könnte wahrscheinlich binnen Wochen erledigt sein.«
    »Zu lange. Viel zu lange. Du hast ja keine Ahnung, was Angel in einigen Wochen anrichten kann.«
    »Dann kannst du versuchen, es selbst zu tun.«
    »Aber wie?«
    »Nun, du müsstest herausfinden, wer er als Person war und welche Aufgabe er unerledigt zurückgelassen hat. Dann müsstest du sie für ihn erledigen. Und zu guter Letzt müsstest du ihn davon überzeugen, dass er weiterziehen sollte. Dass er das Dazwischen bereitwillig verlassen und auf die Andere Seite hinübergehen sollte.« Sie warf Gillian einen schiefen Blick zu. »Ich habe dir gesagt, dass es schwer werden würde.«
    »Und ich glaube nicht, dass er sehr kooperativ wäre. Es würde ihm nicht gerade gefallen.«
    »Nein. Er könnte dir wehtun, Gillian.«
    Gillian nickte. »Doch das spielt keine Rolle. Es ist das, was ich tun muss.«
     

KAPITEL FÜNFZEHN
    Melusine beobachtete sie. »Du bist stark. Ich denke, du kannst es schaffen, Tochter von Hellewise.«
    »Ich bin nicht stark. Ich habe Angst.«
    »Ich denke, es ist vielleicht beides«, sagte Melusine trocken. »Und, Gillian, wenn du es geschafft hast, komm bitte noch einmal her. Ich möchte mit dir über einige Dinge sprechen. Über die Nachtwelt - und über etwas, das sich Zirkel der Morgendämmerung nennt.«
    Die Art, wie sie das sagte, erschreckte Gillian. »Ist das wichtig?«
    »Es könnte sehr wichtig für dich sein, ls eine Hexe mit menschlichen Vorfahren, umringt von Menschen.«
    »In Ordnung. Ich komme zurück -falls...« Gillian sah sich kurz im Laden um. Vielleicht gab es einen Talisman oder sonst etwas, das sie mitnehmen konnte...
    Aber sie wusste, dass sie die vor ihr liegende Aufgabe nur hinauszögerte. Wenn es etwas Hilfreiches gegeben hätte, hätte Melusine sie bereits darauf aufmerksam gemacht.
    Es blieb ihr nichts anderes zu tun, als zu gehen.
    »Viel Glück«, sagte Melusine, und Gillian marschierte zur Tür. Nicht dass sie eine spezielle Vorstellung davon gehabt hätte, wohin sie gehen sollte.
    Sie hatte die knarrende Vordertür des Five and Ten beinahe erreicht, als sie Melusine rufen hörte.
    »Ich habe vergessen, eine Sache zu erwähnen. Wer auch immer dein ›Angel‹ war, er stammt wahrscheinlich irgendwo aus dieser Gegend. Erdgebundene Geister lungern für gewöhnlich an dem Ort herum, an dem sie gestorben sind. Obwohl dir das wahrscheinlich nicht viel weiterhilft.«
    Gillian stand reglos da und blinzelte. »Doch... doch, es hilft mir weiter. Es ist großartig. Es hat mich auf eine Idee gebracht.«
    Sie drehte sich um und ging durch die Tür, ohne sie wirklich zu sehen. Dann trat sie auf den Platz hinaus, ohne die Weihnachtsmusik wirklich zu hören.
    Zumindest habe ich jetzt einen Ort, an den ich gehen kann, dachte sie.
    Sie fuhr nach Süden, zurück nach Somerset, dann nahm sie eine gewundene Straße, die in östlicher Richtung zu den Hügeln führte. Als sie eine sanfte Kurve umrundete, sah sie vor sich den Friedhof liegen.
    Es war ein sehr alter Friedhof, aber immer noch beliebt. Voller Traditionen, aber mit reichlich Platz. Grandpa Trevor war im neueren Teil beerdigt worden, aber es gab auch uralte Grabsteine auf dem bewaldeten Hügel.
    Wenn sie eine Chance hatte, Angel zu finden, dann vielleicht hier.
    führte über eine hölzerne, von Eisenbahnschwellen eingerahmte Treppe. Gillian ging sie vorsichtig hinauf, wobei sie sich am Geländer festhielt. Dann stand sie oben, sah sich um und versuchte, nicht zu zittern.
    Sie befand sich zwischen hohen Platanen und Eichen, die den Eindruck erweckten, als streckten sie schwarze, knochige Finger in alle Richtungen. Die Sonne ging gerade unter, und die Bäume warfen lange, lavendelfarbene Schatten.
    Gillian wappnete sich. Und dann schrie sie, so laut sie konnte.
    »Na komm schon! Du weißt, was ich will!«
    Stille.
    Gillian weigerte sich, sich töricht vorzukommen. Die behandschuhten Hände unter die Arme geschoben, rief sie in die Stille hinein.
    »Ich weiß, dass du mich hören kannst! Ich weiß, dass du dort draußen bist! Die Frage ist, bist du hier drin?« Sie trat mit dem Fuß gegen einen schneebedeckten Grabstein.
    Denn natürlich konnte sie hier allein nichts ausrichten. Sie brauchte die Information, wer Angel in seinem irdischen Leben gewesen war und was er getan oder ungetan gelassen hatte, und die einzige Möglichkeit, diese

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