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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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erkennen, was ihr Geist zu beleuchten versuchte. Ihre Gedanken rasten. »Du bist also ein Hexer. Deshalb wusstest du, wie man Zauber bewirkt und solche Dinge. Aber wie bist du dahintergekommen?«
    »Es sind einige Idioten vom Zirkel der Morgendämmerung aufgetaucht«, antwortete Gary. »Sie haben nach verlorenen Hexen gesucht. Es ist ihnen gelungen, Ammets Nachfahren aufzuspüren. Sie haben mir genug erzählt, um mir klarzumachen, über welche Kräfte ich verfügte. Und dann -habe ich ihnen gesagt, sie sollen sich verziehen.«
    »Warum ?«
    »Sie waren Trottel. Alles, worum es ihnen geht, ist die Zusammenführung von Menschen und Nachtleuten. Aber ich wusste, dass die Nachtwelt der richtige Ort für mich war. Menschen bekommen, was sie verdienen.«
    Gillian stand auf. Ihre Finger waren inzwischen rot und geschwollen. Sie versuchte, ihren Handschuh wieder überzustreifen. »Gary, du bist ein Mensch. Zumindest teilweise. Genau wie ich.«
    »Nein. Wir sind ihnen überlegen. Wir sind etwas Besonderes...«
    »Wir sind nichts Besonderes. Wir sind nicht besser als alle anderen auch!«
    Gary grinste unfreundlich, sein Atem ging schnell. »In dem Punkt irrst du dich. Die Nachtleute sollen Jäger sein. Es gibt sogar Gesetze, die das besagen.«
    Ein Frösteln, das nichts mit dem Wind zu tun hatte, durchlief Gillian. »Oh, wirklich?« Dann kam ihr ein anderer Gedanke. »Ist das etwa der Grund, warum du mich in diesen Klub geführt hast? Damit sie mich jagen können?«
    »Nein, du Idiotin!« Garys Augen blitzten auf. »Ich habe es dir doch gesagt - du bist eine von ihnen. Ich wollte nur, dass du das begreifst. Du hättest bleiben können, ein Teil von ihnen sein können...«
    »Aber warum ?«
    »Damit du so sein würdest wie ich!« Der Wind brauste wieder wild über den Friedhof. Gefrorene Zweige knarrten wie gequälte Kreaturen.
    »Aber warum ?
    »Damit du mit mir kommen könntest. Damit wir zusammen sein könnten. Für immer. Wenn du dich ihnen angeschlossen hättest, wärst du nicht auf die Andere Seite hinübergegangen...«
    »Wenn ich gestorben wäre! Du wolltest meinen Tod.«
    Gary blickte verwirrt drein. »Das war nur am Anfang so...«
    Gillian war jetzt sehr wütend, und sie schrie. »Du hast das Ganze geplant. Du hast mich dorthin gelockt. Habe ich nicht recht? Habe ich nicht recht? Dieses Weinen, das ich im Wald gehört habe -das warst du, nicht wahr?«
    »Ich...«
    »Alles, was du getan hast, diente dazu, mich zu töten! Nur damit du Gesellschaft hattest!«
    »Ich war einsam!« Die Worte schienen in der Luft zu hängen und widerzuhallen. Dann verdunkelten Garys Augen sich, und er wandte sich ab.
    »Ich war so einsam«, wiederholte er, und in seiner Stimme war etwas so Hoffnungsloses, dass Gillian einen Schritt auf ihn zu machte.
    »Wie dem auch sei, ich hab's nicht getan«, bemerkte er über die Schulter gewandt. »Ich habe meine Meinung geändert. Ich dachte, ich könnte hier mit dir zusammenleben...«
    »Indem du David tötest und seinen Körper übernimmst. Ja. Toller Plan.«
    Er bewegte sich nicht. Hilflos streckte Gillian eine Hand aus. Sie fuhr direkt durch seine Schulter hindurch.
    Sie betrachtete die Hand, dann sagte sie leise: »Gary, erzähl mir, was du getan hast. Was die unerledigte Angelegenheit ist.«
    »Damit du versuchen kannst, mich weiterzuschicken, ja?«
    »Ja.««
    »Aber was ist, wenn ich nicht weitergehen will?«
    »Du musst!« Gillian biss die Zähne zusammen. »Du gehörst nicht hierher, Gary! Dies ist nicht länger dein Zuhause! Und es gibt nichts, was du hier tun kannst, außer... außer Bösem.« Sie hielt inne und atmete heftig.
    Er drehte sich um, und sie sah wieder diesen wilden Ausdruck in seinen Zügen. »Vielleicht ist es das, was mir Spaß macht.«
    »Du verstehst nicht. Ich werde es dir nicht erlauben. Ich werde nicht aufhören oder aufgeben. Ich werde tun, was immer auch notwendig ist, um dafür zu sorgen, dass du weiterziehst.«
    »Aber vielleicht wirst du diese Gelegenheit gar nicht bekommen.«
    Ein Windstoß. Und noch etwas anderes. Brennende Eiskörnchen, die wie winzige Nadeln auf Gillians Gesicht trafen.
    »Was ist, wenn es heute Abend einen Schneesturm gibt?«
    Gary, hör auf damit!« Die nächste Böe traf sie mit voller Wucht.
    »Einen unnatürlichen Sturm. Etwas, mit dem niemand gerechnet hat.«
    »Gary...« Es war sehr dunkel - der Mond und die Sterne waren hinter Wolken verborgen. Aber Gillian konnte ein kreisendes, peitschendes Weiß sehen. Ihre Zähne klapperten, und

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