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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Chaos. Bücher und Nippessachen fielen um sie herum zu Boden. Sie versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, versuchte, den schweren pelzigen Körper von sich zu stoßen. Der Wolf fiel zurück, dann setzte er erneut zum Sprung an, während sie sich zur Seite drehte, um schnellstens wegzukommen.
    Und das Seltsamste war, dass ihr das tatsächlich gelang.
    Oder zumindest wich sie den gefährlichsten Sprüngen des Wolfs aus, die offensichtlich darauf abzielten, sie zu Boden zu werfen. Ihr Körper bewegte sich, als wäre er irgendwie instinktgesteuert, als wisse sie, was sie tun musste.
    Aber ich weiß es nicht. Ich kämpfe niemals … Und ich habe gewiss noch nie zuvor mit einem Wolf Völkerball gespielt …
    Und noch während sie dies dachte, wurden ihre Bewegungen langsamer. Sie fühlte sich nicht mehr sicher und instinktgesteuert. Sie war verwirrt.
    Und der Wolf schien es zu wissen. Seine Augen leuchteten im Licht einer umgeworfenen Lampe in einem unheimlichen Gelb. Es waren so seltsame Augen, intensiver und wilder als die eines jeden Tieres, das sie je gesehen hatte. Sie bemerkte, wie er die Beinmuskeln anspannte.
    Beweg dich – jetzt, fuhr der mysteriöse neue Teil ihres Geistes sie an.

    Hannah bewegte sich. Der Wolf prallte mit unglaublicher Wucht gegen das Bücherregal, sodass es umfiel. Hannah warf sich gerade noch rechtzeitig zur Seite, um nicht erdrückt zu werden – aber das Regal fiel mit einem höllischen Lärm direkt vor die Tür.
    Du sitzt in der Falle, bemerkte die dunkle, kühle Stimme in Hannahs Kopf analytisch. Kein Ausweg mehr, bis auf das Fenster.
    »Hannah? Hannah?« Pauls Stimme aus dem Flur. Die Tür flog auf – ganze zehn Zentimeter weit, dann wurde sie von dem umgestürzten Bücherregal blockiert. »Gott – was geht da drin vor? Hannah? Hannah!« Er klang jetzt panisch und hämmerte vergeblich gegen die Tür.
    Denk nicht an ihn, sagte der neue Teil von Hannahs Geist scharf, aber Hannah konnte nicht anders. Er klang so verzweifelt. Sie öffnete den Mund, um ihm eine Antwort zuzurufen, und ihre Konzentration war gebrochen.
    Und der Wolf sprang. Diesmal wich Hannah nicht schnell genug aus. Eine gewaltige Masse warf sie zu Boden und durch den Raum. Sie schlug mit Kopf und Rücken auf den Dielenbrettern auf.
    Es tat weh.
    Alles um sie herum wurde grau. Ihr flimmerte es vor Augen, ihr Geist erhob sich über den Schmerz und ihr kam ein seltsamer Gedanke.
    Ich bin jetzt tot. Es ist wieder vorbei. Oh Isis, Göttin des Lebens, führe mich in die andere Welt …

    »Hannah! Hannah! Was geht hier vor?« Sie nahm Pauls hektische Stimme nur am Rande wahr.
    Hannahs Sicht klärte sich und die bizarren Gedanken verschwanden. Sie schwebte nicht in glitzernder Leere und sie war nicht tot. Sie lag auf dem Boden, die scharfe Ecke eines Buches bohrte sich in ihr Kreuz und ein Wolf hockte auf ihrer Brust.
    Selbst in ihrer panischen Angst verspürte sie eine seltsame, entsetzte Faszination. Sie hatte noch nie zuvor ein wildes Tier aus solcher Nähe gesehen. Sie konnte die Haare mit den weißen Spitzen auf seinem Gesicht und Nacken sehen, die sich aufgestellt hatten; sie konnte Speichel auf seiner heraushängenden roten Zunge sehen. Sie konnte seinen Atem riechen – feucht und heiß, erinnerte er sie vage an den Atem eines Hundes, war aber viel wilder.
    Und sie konnte sich nicht bewegen, stellte sie fest. Der Wolf war genauso lang, wie sie groß war, und er wog mehr als sie. Unter ihm war sie vollkommen hilflos. Sie konnte nur daliegen und zittern, während sich die schmale, beinahe zarte Schnauze immer näher und näher an ihr Gesicht heranschob. Sie schloss unwillkürlich die Augen, als sie die kalte Nässe seiner Nase auf ihrer Wange spürte. Es war keine Geste der Zuneigung. Der Wolf schob die Haarsträhnen weg, die ihr übers Gesicht gefallen waren. Er benutzte seine Schnauze wie eine Hand, um das Haar beiseitezustreichen.

    Oh Gott, bitte, mach, dass er aufhört, dachte Hannah. Aber sie war die Einzige, die dem hier ein Ende setzen konnte – und sie wusste nicht, wie.
    Jetzt bewegte sich die kalte Nase über ihren Wangenknochen. Das Schnuppern drang laut in ihr Ohr. Der Wolf schien sie zu riechen, sie zu kosten und sie gleichzeitig anzusehen.
    Nein. Er sieht nicht mich an. Er sieht mein Muttermal an.
    Es war wieder einer dieser lächerlichen, unmöglichen Gedanken – und tief in ihr fügte er sich in etwas ein wie das letzte Teil eines Puzzles. So irrational es auch war, Hannah war sich absolut sicher,

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