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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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verstand überhaupt nicht, was los war. Ich wusste nicht, wo Quinn war oder wie ich dort hingekommen war, oder was sie mit uns vorhatten.« Sie schluckte.
    Letzteres verstand Rashel auch nicht.
    Was machten die Vampire mit diesen Mädchen im Lagerhaus? Offensichtlich töteten sie sie nicht sofort.
    »Und dann, gestern Nacht...« Daphnes Stimme zitterte, und sie hörte auf zu atmen. »Gestern Nacht brachte Ivan ein neues Mädchen mit. Er trug es herein und legte es auf ein Bett. Und... und... dann hat er es gebissen. Er hat dem Mädchen in den Hals gebissen. Aber es war kein Spiel.« Die kornblumenblauen Augen starrten ins Leere, angstvoll geweitet bei der Erinnerung an das erlebte Grauen. »Er hat sie wirklich gebissen. Es kam Blut aus der Wunde, und er hat es getrunken. Und als er den Kopf hob, sah ich seine Zähne.« Sie begann zu hyperventilieren.
    »Es ist alles gut. Du bist jetzt in Sicherheit«, sagte Rashel.
    »Ich wusste es nicht! Ich wusste nicht, dass es diese Kreaturen wirklich gibt! Ich dachte, es wäre alles nur...« Daphne schüttelte den Kopf. »Ich wusste es nicht«, wiederholte sie leise.
    »Okay. Ich weiß, es ist ein großer Schock. Aber du bist ausgesprochen gut damit fertig geworden. Du hast es geschafft, aus dem Lastwagen zu springen, nicht wahr? Erzähl mir von dem Lastwagen.«
    »Nun - das war heute Nacht. Ich konnte Tag und Nacht unterscheiden, indem ich auf dieses kleine Fenster hoch oben schaute. Ivan und das Mädchen kamen, nahmen uns die Fesseln ab und zwangen uns alle, in den LKW zu steigen. Und dann bekam ich richtige Angst - ich wusste nicht, wohin sie uns bringen wollten, aber ich hörte etwas über ein Boot. Und ich wusste, wo immer es auch sein würde - ich wollte nicht dorthin.«
    »Ich denke, da hattest du recht.«
    Daphne holte abermals tief Luft. »Also habe ich beobachtet, wie Ivan die LKW-Tür verschloss. Er war hinten bei uns. Und als er in die andere Richtung schaute, bin ich sofort auf die Tür zugesprungen und habe sie aufbekommen. Und dann habe ich mich einfach hinausfallen lassen. Und dann bin ich gerannt - ich wusste nicht, in welche Richtung ich laufen sollte, aber ich wusste, dass ich von ihnen weg musste. Und dann habe ich dich gesehen. Und... ich schätze, du hast mir das Leben gerettet.« Sie überlegte kurz. »Ähm, ich weiß nicht, ob ich schon daran gedacht habe, Danke zu sagen.«
    Rashel machte eine wegwerfende Handbewegung. »Kein Problem. Im Grunde hast du dich selbst gerettet.« Sie runzelte die Stirn und betrachtete einen Tropfen Schokolade auf dem Plastiktisch, ohne ihn wirklich zu sehen.
    »Nun, ich bin dir dankbar. Was immer sie mir antun wollten, ich denke, es muss ziemlich schrecklich sein.« Es folgte eine Pause, dann fügte sie hinzu: »Ähm, Rashel? Weißt du, was sie mit mir machen wollten?«
    »Hm? Oh.« Rashel nickte langsam und blickte vom Tisch auf. »Ja, ich denke schon.«
     

Kapitel Acht
    »Und?«, sagte Daphne.
    »Ich denke, es geht um Sklavenhandel.«
    Und, dachte Rashel, ich glaube, ich hatte recht - dies ist etwas Großes.
    Der Sklavenhandel der Nachtwelt war vor langer Zeit geächtet worden - noch im Mittelalter, wenn sie die Geschichte richtig in Erinnerung hatte. Der Rat hatte anscheinend befunden, dass die Entführung von Menschen und ihr Verkauf an Nachtleute, die sie aßen oder sich mit ihnen amüsierten, einfach zu gefährlich war. Aber es hörte sich so an, als hätte Quinn diese Tradition möglicherweise wieder aufleben lassen, wahrscheinlich ohne Genehmigung des Rates. Wie überaus unternehmungsreich von ihm.
    Ich hatte auch recht damit, dass ich ihn töten muss, überlegte Rashel weiter. Jetzt habe ich keine andere Wahl mehr. Er ist genauso verkommen, wie ich dachte - und sogar noch schlimmer.
    Daphne starrte sie an. »Sie wollten mich zu einer Sklavin machen?« Sie schrie beinahe.
    »Schsch.« Rashel sah den Mann hinter der Donut-Theke an. »Ich denke, ja. Nun - sie wollten dich zur Sklavin machen und zu einer Art von dauerhaftem Nahrungsmittel Vorrat, falls man dich an Vampire verkauft hätte. Wenn sie dich Werwölfen übergeben hätten, wärst du wahrscheinlich nur ein Abendessen gewesen.«
    Daphne formte lautlos mit den Lippen das Wort Werwölfe. Aber Rashel sprach weiter, bevor sie nachfragen konnte.
    »Hör mal, Daphne - hast du irgendetwas darüber erfahren, wo du vielleicht hingekommen wärst? Du hast gesagt, sie hätten von einem Boot gesprochen. Aber ein Boot wohin? In welche Stadt?«
    »Ich weiß es nicht. Sie

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