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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sind Ballast. Ich mag keinen Ballast.«
    Daphne blinzelte langsam. »Aber in der Schule...«
    »Ich bleibe nie länger als ein Jahr an ein und derselben Schule. Ich lebe bei Pflegefamilien, und normalerweise schaff ich es, dass man mich jedes Jahr in eine neue Stadt schickt. Auf diese Weise bin ich den Vampiren immer einen Schritt voraus. Hör mal, hier geht es nicht um mich, okay? Was ich wissen will...«
    »Aber...« Daphne schaute in den Spiegel. Rashel folgte ihrem Blick und stellte fest, dass das Glas beinahe komplett mit Bildern bedeckt war. Bilder von Daphne mit Jungen, Daphne mit anderen Mädchen. Daphne zählte ihre Freunde in Scharen, wie es schien. »Aber bist du dann nicht einsam?«
    »Nein, bin ich nicht«, antwortete Rashel mit zusammengebissenen Zähnen. Sie ertappte sich dabei, dass sie mit dem duftigen kleinen Spitzenkissen auf ihrem Schoß höchst unsanft umging. »Ich bin gern allein. Sind wir jetzt fertig mit der Pressekonferenz?«
    Daphne nickte gekränkt. »Okay Ich habe mit einigen Leuten in der Schule geredet, und im Klub läuft alles wie gewohnt - nur dass Quinn dort seit Sonntag nicht mehr aufgetaucht ist. Ivan und das Mädchen waren Dienstag und Mittwoch da, aber nicht Quinn.«
    »Oh, wirklich?« Das war interessant. Rashel hatte von Anfang an gewusst, dass ihr größtes Problem Quinn sein würde. Die beiden anderen Vampire hatten sie nicht gesehen - sie glaubte nicht, dass sie wussten, dass Daphne in der vergangenen Nacht mit einer Vampirjägerin davongelaufen war. Aber Quinn hatte mit ihr gesprochen. Er war ihr... sehr nah gewesen.
    Trotzdem, was konnte er in diesem Keller schon gesehen haben, selbst mit seinen Vampiraugen? Nicht ihr Gesicht, nicht einmal ihr Haar. Ihr Ninja-Outfit bedeckte sie vom Hals bis zu den Handgelenken und den Knöcheln. Er konnte nicht mehr über sie wissen, als dass sie groß war. Und wenn sie ihre Stimme verstellte und den Blick gesenkt hielt, dürfte er nicht in der Lage sein, sie zu erkennen. Aber es wäre noch besser, wenn er überhaupt nicht da wäre und Rashel sich einfach an Ivan heranmachen könnte.
    »Da fällt mir etwas ein«, sagte sie. »Ivan und das Mädchen - stehen sie und ihre Clique im Klub auch auf Tod?«
    Daphne nickte. »Das tun alle in diesem Klub. Das ist da eben so.«
    Mit anderen Worten, es war der perfekte Platz für Vampire. Rashel fragte sich kurz, ob der Klub den Nachtleuten gehörte oder ob einige entgegenkommende Menschen ihnen lediglich einen idealen Treffpunkt hergerichtet hatten. Dieser Frage würde sie nachgehen müssen.
    »Tatsächlich«, fuhr Daphne ein wenig scheu fort, »habe ich hier ein Gedicht für dich. Ich dachte, du könntest behaupten, du hättest es geschrieben. Es würde irgendwie beweisen, dass du auf die gleiche Sache stehst wie die anderen Mädchen.«
    Rashel nahm das aus einem Notizbuch herausgerissene Blatt Papier und las:
Im Eis ist Wärme; im Feuer ist kühlender Friede,
    Und Mitternachtslicht, uns allen den Weg zu weisen.
    Die tanzenden Flammen werden zum Scheiterhaufen;
    Die Dunkelheit ist verlockender als der Tag.
    Sie sah Daphne scharf an. »Das hast du geschrieben, bevor du etwas über die Nachtwelt wusstest?«
    Daphne nickte. »Es ist die Art Gedicht, die Quinn mochte. Er pflegte zu sagen, dass er die Dunkelheit sei und die Stille und solche Dinge.«
    Rashel wünschte, sie hätte Quinn genau hier gehabt, in diesem Raum, zusammen mit einem großen Pflock. Diese jungen Mädchen waren wie Motten für seine Flamme, und er nutzte ihre Unschuld aus. Er tot nicht einmal so, als sei er harmlos; stattdessen ermutigte er sie, ihren eigenen Untergang zu lieben. Er brachte sie dazu, zu denken, es sei ihre Idee.
    »Noch mal zu deinen Kleidern«, fügte Daphne hinzu. »Meine Freundin Marnie hat ungefähr deine Größe, und sie hat mir diese Sachen geliehen. Probier sie an, und wir werden sehen, ob es so okay ist.« Sie warf Rashel ein Bündel zu.
    Rashel faltete die Kleidungsstücke auseinander und betrachtete sie zweifelnd. Eine Minute später betrachtete sie sich selbst noch zweifelnder im Spiegel.
    Sie trug einen samtigen, schwarzen Overall, der an ihr klebte wie eine zweite Haut. Er hatte einen sehr tiefen V-Ausschnitt, und die Ärmel reichten auf dem Handrücken zugespitzt bis zum Mittelfinger. Um den Hals trug sie ein schwarzes Lederband, das ihr vorkam wie das eines Hundes.
    Sie sagte: »Ich weiß nicht...«
    »Nein, nein, du siehst großartig aus. Irgendwie wie ein Betsey-Johnson-Supermodel. Geh mal ein wenig

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