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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nicht hier.« Die Stimme am Telefon war kalt und so feindselig, wie noch nie gehört hatte.
    »Vicky, ich muss mit ihm reden. Oder mit irgend jemandem. Ich sage dir, das ist unsere Chance, eine Enklave zu zerstören. Das Mädchen aus dem Lagerhaus hat sie darüber reden hören.« Es war Freitagnachmittag, und Rashel telefonierte aus einer Telefonzelle in der Nähe ihrer Schule.
    Vicky erwiderte großspurig: »Wir haben diese Straße tagelang ausgekundschaftet und nichts gefunden, aber du warst zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um einem Mädchen bei der Flucht zu helfen.«
    »Ja. Ich habe es dir bereits erzählt.«
    »Nun, das war aber bequem, nicht wahr?«
    Rashel umfasste den Hörer fester. »Was soll das heißen?«
    »Nur dass es sehr gefährlich wäre, in eine Vampirenklave einzudringen. Und dass ein Mensch demjenigen, der ihm Informationen darüber gibt, wirklich vertrauen müsste. Er müsste sich sicher sein können, dass es keine Falle ist.«
    Rashel starrte die Telefontasten an und bemühte sich darum, ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. »Ich verstehe.«
    »Ja, hm, du genießt hier keine große Glaubwürdigkeit mehr. Nicht, seit du diesen Vampir hast entkommen lassen. Und das klingt nach genau der Art von Idee, die du uns auftischen würdest, wenn du mit ihnen unter einer Decke stecktest.«
    Na wunderbar, dachte Rashel. Es ist mir also gelungen, sie davon zu überzeugen, dass ich wirklich mit den Vampiren sympathisiere. Laut sagte sie: »Ist es das, was Nyala allen erzählt? Dass ich mit der Nachtwelt zusammenarbeite?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Nyala tut.« Vicky klang gereizt und ein wenig beklommen. »Ich habe sie seit Dienstag nicht mehr gesehen, und bei ihr Zuhause geht niemand ans Telefon.«
    Rashel versuchte, ihre Stimme gelassen und vernünftig klingen zu lassen. »Wirst du wenigstens Elliot erzählen, was ich tue? Dann kann er mich anrufen, wenn er will.«
    »Warte nicht darauf«, erwiderte Vicky und legte auf.
    Toll. Wunderbar. Rashel legte den Hörer auf und fragte sich, ob sie nicht doch warten sollte, bis Elliot anrief oder bis Vicky die Nachricht an ihn weitergab.
    Eines war klar: Von den Lancers konnte sie keine Hilfe erwarten. Oder von irgendwelchen anderen Vampirjägern. Nyala konnte alle möglichen Gerüchte ausstreuen, und Rashel wagte es nicht, eine andere Gruppe auch nur zu verständigen.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig. Sie musste es allein tun.
    Am Abend besuchte sie Daphne.
    »Nun, sie hat Hausarrest«, sagte Mrs Childs an der Tür. Sie war eine kleine Frau, hielt ein Baby auf dem Arm, eine Pampers in der Hand, und ein Kleinkind klammerte sich an ihr Bein. »Aber ich denke, Sie können nach oben gehen.«
    Oben musste Daphne zuerst eine jüngere Schwester aus dem Zimmer scheuchen, bevor Rashel sich setzen konnte.
    »Du siehst, ich habe nicht einmal ein eigenes Zimmer«, sagte sie.
    »Und du hast Hausarrest. Aber du lebst«, erwiderte Rashel und zog die Augenbrauen hoch. »Hi.«
    »Oh. Hi.« Daphne blickte verlegen drein. Dann lächelte sie und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. »Du trägst normale Kleider.«
    Rashel blickte auf ihren Pullover und auf ihre Jeans hinab. »Ja, das Ninja-Outfit ist nur meine Karriereuniform.«
    Daphne grinste. »Hm, du musst trotzdem anders aussehen, wenn du in den Klub willst. Sollen wir jetzt anfangen oder willst auf die anderen warten?«
    Rashel betrachtete eine Reihe von Parfumfläschchen auf der Ankleidekommode auf der gegenüberliegenden Seite des Raums. »Es wird keine anderen geben.«
    »Aber ich dachte, du hättest gesagt...«
    »Hör mal, es ist schwer zu erklären, aber ich habe gerade ein wenig Stress mit den Vampirjägern hier in der Gegend. Also muss ich ohne sie klarkommen. Es ist kein Problem. Wir können jetzt anfangen.«
    »Nun...« Daphne schürzte die Lippen. Sie sah ganz anders aus als das zerzauste, wilde Geschöpf, das Rashel letzte Nacht vor den Vampiren gerettet hatte. Ihr blondes Haar war weich und flauschig, ihr Gesicht rund und süß, und ihre kornblumenblauen Augen blickten groß und unschuldig. Sie war modisch gekleidet, und sie wirkte entspannt, ganz in ihrem Element in diesem normalen Teenagerzimmer. Es war Rashel, die sich deplatziert fühlte.
    »Also... willst du vielleicht eine Freundin mitnehmen oder etwas in der Art?«, erkundigte sich Daphne.
    »Ich habe keine Freundin«, antwortete Rashel entschieden. »Und ich will auch keine. Freunde sind Mensehen, um die man sich Sorgen machen muss, sie

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