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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Panik weiterrennen, und ihr einziger Gedanke war der, dass sie Timmy festhalten und bei Quinn bleiben musste.
    Sie waren draußen. Aber sie roch Feuer. Und jetzt packte Quinn sie und rollte sie wieder und wieder über die sandige, ungepflasterte Straße. Rashel registrierte verschwommen, dass ihre Kleider brannten.
    Dann hörte Quinn auf, sie umherzuwälzen. Rashel richtete sich auf, versuchte, auf ihren eigenen Rücken zu schauen und sah dann nach Timmy
    Er hockte auf der Straße und starrte das Haus an. Rashel konnte Flammen aus den Fenstern züngeln sehen. Rauch stieg gen Himmel, und alles darunter schien in helles Tageslicht getaucht zu sein.
    »Geht es dir gut?«, fragte Quinn drängend. Er musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Rashel war mit Adrenalin vollgepumpt, und ihr Herz hämmerte wie verrückt. Aber sie konnte den Blick nicht von dem Haus abwenden.
    Mühsam rappelte sie sich hoch.
    »Nyala ist da drin! Ich muss sie holen.«
    Quinn sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Rashel schüttelte nur den Kopf und ging hilflos auf das Haus zu. Sie wollte nicht weitergehen, denn sie wusste, dass das Feuer ihren Tod wollte. Aber sie konnte nicht zulassen, dass Nyala da drin verbrannte.
    Dann riss Quinn sie grob zurück. »Du bleibst hier. Ich hole sie.«
    »Nein! Ich muss...«
    »Du musst auf Timmy aufpassen! Sieh mal, er läuft weg!«
    Rashel fuhr herum. Sie hatte keine klare Vorstellung davon, wohin Timmy laufen wollte - aber er war auf den Beinen und bewegte sich. Zuerst auf das Haus zu, dann von ihm weg. Wieder packte sie ihn. Als sie sich anschließend zu Quinn umdrehte, war Quinn fort.
    Nein, da war er, er rannte ins Haus. Timmy schrie wieder und trat in ihren Armen um sich.
    »Ich hasse dich!«, rief er. »Lass mich los! Warum hast du mich nach draußen gebracht?«
    Rashel starrte zum Haus hinüber. Quinn war jetzt drin. In diesem Flammeninferno. Und er war ihretwegen hineingegangen, um sie davor zu bewahren, es selbst zu tun.
    Bitte, dachte sie plötzlich. Bitte, lass ihn nicht sterben.
    Die Flammen züngelten höher hinauf. Die Nacht war erfüllt von ihrem Licht. Feuer regnete in kleinen, brennenden Fetzen vom Himmel, und Rashels Nase und Augen brannten. Sie wusste, dass sie weiter zurückweichen sollte, aber sie konnte es nicht. Sie musste nach Quinn Ausschau halten.
    »Warum? Ich hasse dich! Warum hast du mich nach draußen gebracht?«
    Rashel betrachtete das seltsame kleine Geschöpf in ihren Armen, dieses Geschöpf, das biss und trat, als wollte es in das brennende Haus zurück. Sie wusste nicht, wozu Timmy geworden war - eine unheimliche Mischung aus Kind, Erwachsenem und Tier, wie es schien. Und sie wusste nicht, welche Art von Zukunft es für ihn gab.
    Aber sie wusste jetzt, warum sie ihn nach draußen gebracht hatte. Sie betrachtete das kindliche Gesicht, die wütenden Augen voller Hass. »Weil meine Mom mir aufgetragen hat, auf dich aufzupassen«, flüsterte sie.
    Und dann weinte sie. Sie hielt ihn fest und schluchzte. Timmy versuchte nicht, sie seinerseits zu umarmen, aber zumindest biss er sie auch nicht mehr.
    Immer noch schluchzend blickte Rashel über seinen Kopf hinweg zum Haus. Alles brannte. Und Quinn war noch immer dort drin...
    Dann sah sie die Umrisse einer Gestalt, die sich vor den Flammen abzeichneten. Zwei Gestalten. Eine hielt die andere fest und trug sie halb.
    »Quinn!«
    Er lief auf sie zu, wobei er Nyala stützen musste. Sie waren beide mit Ruß bedeckt. Nyala taumelte und lachte, und ihre Augen waren riesig und leer.
    Rashel schlang die Arme um alle beide. Die Erleichterung, die in ihr aufstieg, war beinahe schmerzlicher als die Furcht. Ihre Beine fühlten sich buchstäblich so an, als hätten sie keine Knochen - sie würde jeden Moment zusammenbrechen. Sie wankte.
    »Du lebst«, flüsterte sie in Quinns verkohlten Kragen. »Und du hast sie herausgeholt.« Sie konnte Quinns Arm um ihre Schultern fühlen. Er drückte sie fest an sich, und nichts anderes schien von Bedeutung zu sein.
    Dann ließ Quinn den Arm sinken und schob sie auf die Straße. »Kommt! Wir müssen den Kai erreichen, bevor sie es tun.«
    Blitzartig verstand Rashel. Sie griff erneut nach Timmy, drehte sich um und lief auf den Weg zu. Ihre Knie zitterten, aber sie stellte fest, dass sie sie dazu zwingen konnte, sich zu bewegen.
    Sie taumelten durch das Gras den Weg hinunter; Quinn stützte Nyala, sie trug Timmy. Rashel wusste nicht, wie viele Vampire es aus dem brennenden Haus heraus geschafft hatten - sie

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