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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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trat dieser Jemand vor, und Rashel konnte ihr Gesicht sehen.
    Nyala lächelte strahlend. Sie trug ihr kleines, königliches Haupt hoch erhoben, und ihre dunklen Augen blitzten. In einer Hand hielt sie einen roten Benzinkanister und in der anderen eine Grapefruitsaftflasche. Die Flasche war fast voll, und in ihrem Hals steckte ein brennender Lumpen.
    Benzin. Benzin aus der Pumpe auf dem Kai, dachte Rashel. Ein altmodischer Molotowcocktail.
    »Es ist überall im Haus«, erklärte Nyala mit melodischer Stimme.
    »Literweise. In allen Räumen und an den Türen.«
    Aber sie sollte es nicht festhalten, dachte Rashel. Diese Flasche wird explodieren.
    »Siehst du, Rashel, ich bin eine echte Vampirjägerin. Ich schätze, auf diese Weise können wir sie alle gleichzeitig loswerden.«
    Und das Haus brennt bereits...
    Hinter dem geschnitzten Wandschirm auf der rechten Seite des Raums flackerte rötliches Licht, und es wuchs. Das schwache Tosen, das Rashel beunruhigt hatte, war jetzt lauter. Näher.
    Und alles ist aus Holz, dachte Rashel. Holzvertäfelung, Holzboden. Holzhaus. Eine Todesfalle für Vampire.
    »Schnappt sie euch«, befahl Hunter Redfern. Aber keiner der Vampire stürzte sich auf Nyala mit ihrer kurz vor der Explosion stehenden Flasche flüssigen Tods und ihrem Kanister mit Brandbeschleuniger.
    Tatsächlich wichen sie zu den Wänden hin zurück.
    Hunter fuhr zu Nyala herum. Du musst das hinstellen, begann er, und in seiner telepathischen Stimme lag absolute Autorität - und zur gleichen Zeit schrie Rashel: »Nyala, nein...«
    Die Einwirkung der Telepathie schien etwas in Nyala auszulösen. Sie setzte ein betörend wildes Lächeln auf und schleuderte ihm die Grapefruitsaftflasche vor die Füße.
    Beinahe mit derselben Bewegung nahm sie auch den Benzinkanister hoch. Er flog in einem eleganten Bogen auf den Kamin zu, drehte sich in der Luft, verschüttete Flüssigkeit, und die Vampire sprangen durcheinander, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Und dann explodierte alles. Es war, als hätte plötzlich ein Drache in den Raum geatmet und eine tosende Feuerzunge hindurchgesandt.
    Aber Rashel hatte keine Zeit, dabei zuzusehen - sie und Quinn waren beide losgesprungen. Quinn hechtete an Nyala vorbei zum Flur und versuchte, Rashel hinter sich herzuzerren. Rashel sprang auf Timmy zu.
    Sie wusste nicht, warum. Sie konnte nicht bewusst darüber nachdenken. Sie musste es einfach tun.
    Sie traf Timmy mit der ganzen Wucht ihres Körpers und warf ihn zu Boden. Sie bedeckte ihn, während das Feuer hinter ihr explodierte. Dann zog sie sich auf die Knie hoch, einen Arm um seine Brust geschlungen.
    Alles war Lärm und Hitze und Chaos. Vampire schrien einander an, rannten umher und stießen einander aus dem Weg. Diejenigen, die Benzinspritzer abbekommen hatten, standen in Flammen, sie versuchten, die Flammen auszuschlagen, und gerieten dabei einander in die Quere.
    »Komm!«, rief Quinn und zog Rashel hoch. »Ich kenne einen Weg nach draußen.«
    Rashel suchte nach Nyala, konnte sie jedoch nicht entdecken. Als Quinn sie in den Flur hinauszerrte, sah sie Rauch aus dem Esszimmer kommen. Der Flur war in rötliches Licht getaucht.
    »Komm weiter!«
    Quinn zog sie durch den Flur, hinein in einen Raum, der voller orangefarbener Flammen war.
    »Quinn...«
    Timmy trat in Rashels Armen um sich und versuchte, sich ihrem Griff zu entwinden. Er brüllte sie an, doch sie ließ ihn nicht los.
    Und sie folgte Quinn. Sie musste ihm vertrauen. Er kannte das Haus.
    Ihr war jedoch bisher nicht klar gewesen, wie erschreckend Feuer war. Es war wie ein wildes Tier mit heißem, alles zerstörendem Atem. Es wirkte lebendig, und es schien sie haben zu wollen, es brüllte ihr von unerwarteten Stellen entgegen.
    Und es breitete sich so schnell aus. Rashel hätte es nie für möglich gehalten, dass es sich so schnell durch ein Haus bewegen konnte, selbst wenn das Haus mit Benzin getränkt war. Binnen Minuten hatte sich das Gebäude in ein Inferno verwandelt. Wohin sie auch schaute, überall waren Feuer, Rauch und beängstigende Reflektionen von Flammen.
    Sie befanden sich jetzt auf der anderen Seite des Raums, und Quinn trat gegen eine Tür. Sein Ärmel stand in Flammen. Rashel entwand ihm ihre Hand und schlug auf den Stoff, um das Feuer zu löschen. Beinahe hätte sie Timmy losgelassen.
    Dann schwang die Tür nach außen auf, und kühle Luft strömte herein; das Feuer brüllte wie eine wahnsinnige Kreatur, als die Luft ihm Nahrung gab. Sie konnte einfach nur in

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