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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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niemandem etwas bedeutet«, fuhr Timmy fort. Er hob die Hand und griff nach Hunters Ärmel. »Zumindest keinem Menschen. Menschen sind Ungeziefer.« Er lächelte sein altes liebes Lächeln.
    Hunter blickte zu Timmy hinab, dann wieder zu Quinn. »Es ist erstaunlich, wie schnell sie lernen. Du hast Timmy noch nicht kennengelernt, nicht wahr? Er hat in Las Vegas gelebt, aber ich denke, er kann uns hier von Nutzen sein.« Er drehte sich zu Rashel um, und seine Augen waren der Inbegriff des Bösen. »Natürlich erinnere ich mich an dich. Du hast dich nur wenig verändert; du bist älter geworden. Du bist anders als wir, verstehst du?«
    »Du bist schwach«, warf Lily ein. Sie war ebenfalls vorgetreten und stand nun neben ihrem Vater. Jetzt hakte sie ihn unter. »Du bist kurzlebig. Du bist nicht sehr intelligent und nicht sehr wichtig. Mit einem Wort, du bist... Abendessen.«
    Hunter lächelte. »Gut gesprochen.« Dann erstarb sein Lächeln, und an Quinn gewandt fügte er hinzu: »Tritt weg von ihr, Sohn.«
    Quinn bewegte sich näher an Rashel heran. »Dies ist meine Seelengefährtin«, erklärte er mit der denkbar leisesten und gefährlichsten Stimme. »Und wir gehen gemeinsam von hier fort.«
    Hunter Redfern starrte ihn für eine lange Sekunde an. So etwas wie Ungläubigkeit flackerte in seinen Augen auf. Dann erholte er sich und sagte leise:
    »Welch eine Schande.«
    Hinter Rashel waren jetzt Geräusche zu hören. Es war, als sei ein heißer Wind aus der Savanne in den Raum gefegt, und die Löwen hatten seine Witterung aufgenommen.
    »Weißt du, ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, Quinn«, erklärte Hunter. »Im letzten Sommer hast du es Ash und seinen Schwestern durchgehen lassen, aus der Enklave zu fliehen. Glaube nicht, das wäre mir nicht aufgefallen. Du wirst nachlässig, weich. Und Nachlässigkeiten hat es in letzter Zeit etwas zu viele gegeben.«
    Wir müssen Rücken an Rücken stehen, übermittelte Quinn Rashel.
    Sie nahm bereits die richtige Position ein. Die Vampire bildeten einen Ring um sie herum. Sie konnte ein Lächeln auf jedem Gesicht sehen.
    »Und Lily sagt, du seist in den letzten Tagen sehr seltsam gewesen - grüblerisch. Sie sagte, du schienst mit einem menschlichen Mädchen beschäftigt zu sein.«
    Rashel zog ihr Messer. Die Vampire beobachteten sie mit der starren Aufmerksamkeit von Großkatzen, die ihr Opfer beobachten. Mit absoluter Konzentration.
    »Aber die Sache mit der Seelengefährtin - das bringt das Fass wirklich zum Überlaufen. Es ist wie eine Krankheit, die unsere Leute infiziert. Du verstehst, warum ich das im Keim ersticken muss.« Hunter hielt inne. »Um der alten Zeiten willen, lass uns dies schnell beenden.«
    Eine Stimme, die nicht Quinn gehörte, fügte in Rashels Geist hinzu: Ich habe dir gesagt, dass wir uns wiedersehen würden.
    Rashel stand auf dem Fußballen und ließ Hunters Worte von sich abprallen. Sie konnte in diesem Augenblick nicht über ihn nachdenken. Sie musste sich konzentrieren, musste ihre Energie freisetzen und ihren Geist öffnen.
    Dies würde der größte Kampf ihres Lebens werden, und sie brauchte zanshin.
    Aber noch während sie fand, was sie suchte, wisperte eine leise Stimme in ihr die Wahrheit. Es waren einfach zu viele Vampire. Sie und Quinn konnten sie nicht alle gleichzeitig abwehren.
     

Kapitel Sechzehn
    Ein Kämpfer weiß instinktiv, wann er keine Chance hat. Aber Rashel hatte vor, dennoch zu kämpfen.
    Und dann bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte.
    Die Vampire hätten es vor ihr spüren müssen. Ihre Sinne waren schärfer. Aber ihre Sinne waren nach innen gerichtet, waren auf die Opfer vor ihnen konzentriert. Rashel war die einzige, deren Sinne nach außen gerichtet waren, empfänglich für alles und konzentriert auf nichts.
    Da war ein Geruch, der falsch war, und ein Geräusch. Der Geruch war scharf, beißend und ganz in der Nähe. Das Geräusch war leise, fern, aber erkennbar.
    Benzin. Sie konnte Benzin riechen. Und sie konnte ein schwaches, dumpfes Dröhnen hören, das so klang wie der Kamin im Versammlungsraum - das aber aus einem anderen Teil des Hauses kam.
    Es ergab keinen Sinn. Sie verstand es nicht. Aber sie glaubte es.
    »Quinn, mach dich bereit, wegzurennen«, sagte sie kaum hörbar. Irgendetwas würde geschehen.
    Nein, wir müssen kämpfen...
    Sein Gedanke brach ab. Rashel drehte sich um und schaute zur Tür hinüber.
    Hunter Refern war weiter in den Versammlungsraum hineingetreten - aber irgend jemand stand im Flur. Dann

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