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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nie ein Auto gesehen.«
    »Du meinst also, das alles habe ich verschlafen?«, fragte Maggie P. J.
    P.J. nickte abermals, und die Rothaarige sagte: »Wahrscheinlich haben sie dir mehr von der Droge gegeben. Sie versuchen, alle so stark zu betäuben, dass sie sich nicht wehren.«
    Maggie kaute auf ihrer Unterlippe. Ihr war etwas eingefallen.
Vielleicht waren Sylvia und Miles gar nicht auf dem Berg gewesen. »Also, P. J., du hast außer diesen Mädchen niemals irgendwelche andere Sklaven gesehen? Du hast keinen Jungen gesehen?« Sie griff in ihre Jackentasche und zog das Foto von Miles heraus. »Einen Jungen, der so aussah?«
    P.J. betrachtete das Foto ernst, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich habe ihn noch nie gesehen. Er sieht aus wie du.«
    »Er ist mein Bruder, Miles. Auch er ist an Halloween verschwunden. Ich dachte, vielleicht...« Maggie schüttelte den Kopf, dann hielt sie der Rothaarigen das Foto hin.
    »Hab ihn noch nie gesehen«, erwiderte das Mädchen knapp.
    Maggie musterte sie. Für jemanden, der gern über unheimliche Dinge redete, hatte sie nicht viel zu sagen, das hilfreich war. »Und was ist mit dir? Wie bist du hierher gekommen?«
    Das Mädchen schnaubte. »Ich hab’s dir doch erzählt. Ich kam aus dem Tal.« Ihre Züge verkrampften sich. »Und ich hätte es fast über den Pass geschafft, aber sie haben mich geschnappt und mich hier reingesteckt. Ich hätte sie dazu bringen sollen, mich stattdessen zu töten.«
    »Wow«, murmelte Maggie. Sie schaute zu P. J. hinüber, um dem anderen Mädchen zu verstehen zu geben, dass sie die Kleine nicht unnötig ängstigen sollten. » So schlimm kann es doch nicht sein.«
    Zu ihrer Überraschung verspottete die Rothaarige sie
nicht, und sie wurde auch nicht wütend. »Es ist noch schlimmer«, erwiderte sie, und erneut flüsterte sie beinahe. »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Du wirst es schon herausfinden.«
    Wieder stellten sich die feinen Härchen in Maggies Nacken auf. »Was sagst du da?«
    Das Mädchen drehte sich um, und in ihren grünen Augen lag ein dunkles Brennen. »Die Nachtleute müssen essen«, erklärte sie. »Sie können normale Dinge zu sich nehmen, Nahrung und Wasser. Aber die Vampire müssen Blut trinken, und die Gestaltwandler brauchen Fleisch. Ist das jetzt klar genug für dich?«
    Maggie saß wie erstarrt da. Sie machte sich keine Sorgen mehr darum, dass sie P.J. ängstigen könnten. Sie hatte selbst zu große Angst.
    »Wir sind Arbeitssklaven für sie, aber wir sind auch Nahrung. Nahrung, die lange hält und von der man sehr oft trinken kann«, sagte das Mädchen schroff.
    Maggie zog den Kopf ein und ballte die Fäuste. »Nun, dann müssen wir natürlich fliehen«, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Die Rothaarige lachte mit solcher Verbitterung, dass es Maggie einen Schauder über den Rücken jagte.
    Sie sah P.J. an. »Willst du fliehen?«
    »Lass sie in Ruhe!«, fuhr die Rothaarige sie an. »Du verstehst nicht, wovon du da redest. Wir sind nur Menschen; sie sind Nachtwesen. Es gibt nichts, was wir gegen sie ausrichten können, nichts !«
    »Aber...«

    »Weißt du, was die Nachtwesen mit Sklaven machen, die zu fliehen versuchen?«
    Und dann kehrte die Rothaarige Maggie den Rücken zu. Sie tat es mit einer anmutigen Drehung, die Maggie verblüffte.
    Habe ich ihre Gefühle verletzt? dachte Maggie törichterweise.
    Die Rothaarige schaute über ihre Schulter und griff sich gleichzeitig an den hinteren Saum ihrer Bluse.
    Ihre Miene war undurchschaubar, aber Maggie war plötzlich nervös.
    »Was machst du da?«
    Die Rothaarige lächelte seltsam, dann zog sie die Bluse hoch und entblößte ihren Rücken.
    Irgendjemand hatte darauf »Tic Tac Toe« gespielt. Die Spielfeldlinien waren in das Fleisch auf ihrem Rücken geschnitten worden, die Narben rosig und nur halb verheilt. In den Vierecken waren X und O von hellerem Rot und in ihren Umrissen etwas ausgefranst, weil sie größtenteils eingebrannt worden waren. Einige Buchstaben sahen nach Schnitten aus, wie die strategisch wichtige Position auf dem mittleren Feld, die gewiss zuerst besetzt worden war. Der Sieger hatte seine diagonale Reihe von drei X mit einer eingebrannten Linie markiert.
    Maggie keuchte. Und keuchte weiter. Sie begann zu hyperventilieren und drohte dann das Bewusstsein zu verlieren.
    Die Welt schien vor ihr zurückzuweichen und sich zu einem eindimensionalen Lichtpunkt zusammenzuziehen.
Aber sie hatte nicht genug Platz, um umzufallen. Als sie nach hinten

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