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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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kann sie nicht im Stich lassen. Was ist, wenn Miles
noch lebt, aber irgendwo verletzt liegt und irgendjemand ihm nicht helfen will?
    Maggie warf P. J. mit ihrer Baseballmütze einen Blick zu. Sie war jung - sie mochte in der Lage sein, auf sich selbst Acht zu geben, aber das war auch alles.
    »Hör mal, das ist nicht dein Problem«, sagte sie schließlich zu Jeanne. »Du hilfst nur P. J., sicher wegzukommen, okay? Du kümmerst dich um sie, und ich werde für Cady verantwortlich sein.«
    »Mit Cady wird man dich schnappen«, erklärte Jeanne energisch.
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.«
    »Das tue ich nicht. Und ich sage es dir gleich; ich werde dir nicht helfen, wenn du in Schwierigkeiten gerätst.«
    »Ich will auch gar nicht, dass du das tust«, sagte Maggie. Sie schaute Jeanne direkt in die wütenden Augen. »Wirklich nicht. Ich will deine Chancen nicht ruinieren, okay? Aber ich werde sie nicht zurücklassen.«
    Jeanne wirkte noch einen Moment lang sehr zornig, dann zuckte sie die Achseln. Alle Gefühle wichen aus ihrem Gesicht, als zöge sie sich bewusst aus dem Geschehen zurück. Das Band, das sie und Maggie für jenen kurzen Augenblick verbunden hatte, war durchschnitten.
    Sie drehte sich um, spähte durch einen Spalt hinter sich und wandte sich dann wieder den anderen zu.
    »Schön«, erklärte sie in einem dumpfen, gleichgültigen Tonfall. »Was immer du tun willst, du machst dich besser bereit, es jetzt zu tun. Denn wir nähern uns dem Ort.«
»Fertig?«, fragte Maggie.
    Sie alle standen - oder hockten, da sie keinen Platz hatten, um sich aufzurichten - mit den Rücken an den Wänden des Karrens. Jeanne und P. J. auf der einen Seite, Maggie auf der anderen, mit Cady in der Ecke.
    »Wenn ich >los< sage, springt ihr hier herüber. Dann werfen wir uns alle wieder gegen die gegenüberliegende Wand«, flüsterte Maggie.
    Jeanne spähte durch einen Spalt. »Okay, wir sind da«, sagte sie. »Jetzt.«
    Maggie rief: » Los! «
    Sie hatte sich ein wenig Sorgen gemacht, dass P. J. erstarren würde. Aber sobald Maggie das Wort ausgesprochen hatte, stürzte Jeanne sich quer durch den Wagen und stieß schwer mit ihr zusammen, und P. J. folgte. Der Wagen schaukelte überraschend heftig, und Maggie hörte das Ächzen von Holz.
    »Zurück!«, brüllte sie, und alle sprangen in die andere Richtung. Maggie schlug gegen die feste Holzwand und wusste, dass sie blaue Flecken davontragen würde, aber der Wagen schaukelte abermals.
    »Weiter!«, schrie sie und stellte fest, dass die anderen bereits in Bewegung waren und sich in perfektem Einklang auf die andere Seite stürzten. Es war, als hätte ein Herdeninstinkt ihre Leitung übernommen, und alle drei bewegten sich wie eine einzige Person.
    Und der Wagen reagierte; er kam knirschend zum Stehen und schlingerte gefährlich. Es war wie einer dieser Partytricks, bei denen fünf oder sechs Leute je nur zwei
Finger benutzen durften, um jemanden mit seinem Stuhl hochzuheben. Ihre vereinte Kraft war beeindruckend.
    Aber nicht genug, um den Wagen umzuwerfen. Er war überraschend gut ausbalanciert. Und jeden Augenblick, das war Maggie bewusst, würden die Kutscher abspringen und ihrem Treiben ein Ende machen.
    »Los - weiter! Mit aller Kraft! Mit aller Kaft!« Sie brüllte, als feuerte sie ihre Fußballmannschaft an. »Wir müssen es schaffen, jetzt.«
    Sie sprang auf die andere Seite, als der Wagen bereits in deren Richtung schwankte, sie sprang so hoch sie konnte und schlug auf die Seitenwand auf, die sich bereits tief geneigt hatte. Sie konnte die anderen Mädchen neben sich spüren; sie konnte Jeanne einen Urschrei ausstoßen hören, als sie gegen das Holz krachte.
    Und dann war ein splitterndes Geräusch zu vernehmen, erstaunlich laut, erstaunlich lang. Eine Art Ächzen und Kreischen, das aus dem Holz selbst kam, und ein noch lauterer Schrei der Panik, der, wie Maggie sofort begriff, von den Pferden gekommen sein musste. Die ganze Welt schwankte und war instabil - und plötzlich fiel Maggie.
    Sie hatte nicht geahnt, dass es so heftig sein würde oder so verwirrend. Sie war sich nicht sicher, was geschah, sie wusste nur, dass es keinen Boden mehr gab und dass sie umschlossen war von einem ohrenbetäubenden Chaos aus Krachen, Kreischen und Schluchzen und Dunkelheit. Sie wurde immer wieder herumgerollt, und Arme und Beine, die anderen gehörten, trafen sie. Ein Knie schlug
gegen ihre Nase, und einige Sekunden lang konnte sie an nichts anderes denken als an den Schmerz.
    Und

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