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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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stimmt hier ganz und gar nicht. Sind sie alle Drogendealer oder so etwas? Satanisten? Eine Art Juniormafia? Sie kommen mir einfach so... böse vor.
    Maggie selbst fühlte sich wie eine Katze, der sämtliche Haare zu Berge standen.
    Als sie aus dem ersten Schlafzimmer die Stimme eines Mädchens hörte, erstarrte sie und hoffte, dass es Sylvia war.

    »Wirklich, der geheimste Ort, den du dir nur vorstellen kannst.« Es war nicht Sylvia. Maggie konnte die Sprecherin durch den Türspalt gerade eben noch erkennen. Sie war bleich und schön mit einem einzigen langen, schwarzen Zopf, und sie beugte sich vor und berührte sachte die Hand eines Jungen.
    »So exotisch, so mysteriös - es ist ein Ort aus der Vergangenheit, verstehst du? Er ist uralt, und er ist völlig in Vergessenheit geraten, aber er ist immer noch da. Natürlich ist es dort schrecklich gefährlich - aber nicht für uns ...«
    Nicht wichtig, beschloss Maggies Verstand, und sie hörte auf zu lauschen. Da hegte jemand verrückte Ferienpläne; das hatte nichts mit Sylvia oder Miles zu tun.
    Sie schlich weiter den Flur hinunter. Die Tür am Ende war geschlossen.
    Sylvias Zimmer.
    Nun, sie muss dort drin sein; sie ist nirgendwo sonst.
    Mit einem verstohlenen Blick über ihre Schulter schlich Maggie näher an die Tür heran. Sie beugte sich vor, bis ihre Wange die kühle, weiße Farbe auf dem Holz berührte, und die ganze Zeit hielt sie das Wohnzimmer im Auge, falls jemand in ihre Richtung kam. Sie hielt den Atem an und versuchte, lässig zu wirken, aber ihr Herz schlug so laut, dass sie nur dieses Pochen und die Musik hören konnte.
    Hinter der Tür war alles still. Maggies Hoffnung, irgendetwas belauschen zu können, war dahin.
    Also schön, dann gehe ich rein. Und es hat keinen Sinn
zu versuchen, vorsichtig zu sein; sie wird es sowieso bemerken. Also werde ich es einfach tun.
    Es half, dass sie so aufgeregt war. Sie brauchte sich nicht einmal zu wappnen; ihr Körper war bereits bis zum Gehtnicht-mehr angespannt. Trotz des Gefühls, dass diese ganze Wohnung etwas Bedrohliches ausstrahlte, hatte sie keine Angst, oder zumindest war da nichts in ihr, das sich wie Angst anfühlte. Stattdessen fühlte es sich wie Zorn an, als sei sie auf verzweifelte Weise bereit für den Kampf. Sie wollte etwas packen und es zerschmettern.
    Sie legte die Hand auf den Knauf und drückte die Tür auf.
    Als die Luft herausströmte, schlug ihr abermals der Geruch von Weihrauch entgegen. Der Geruch war hier stärker als im Wohnzimmer, erdiger und schwerer, von einer Süße, die Maggie nicht gefiel. Im Zimmer war es noch dunkler als im Flur, aber Maggie trat trotzdem ein. Die Tür schien unter Spannung zu stehen; sobald sie sie losließ, fiel sie mit einem Wispern hinter ihr ins Schloss.
    Sylvia stand neben dem Schreibtisch.
    Sie war allein, und sie trug noch immer ihre sportliche, atmungsaktive Kletterkluft. Ihr schimmerndes, feines Haar trocknete langsam.
    Sie hantierte mit dem Weihrauchbrenner aus Messing herum; sie gab von verschiedenen Pulvern eine Prise hinein und etwas, das nach Kräutern aussah. Von diesem Brenner kam also dieser widerlich süße Geruch.
    Maggie hatte geplant - soweit sie überhaupt etwas geplant hatte -, hineinzustürmen und sich auf Sylvia zu stürzen.
Sie so zu erschrecken, dass sie irgendein Geständnis ablegte. Sie wollte sagen: »Ich muss mit dir reden.« Aber bevor sie das erste Wort herausbekam, begann Sylvia zu sprechen, ohne aufzublicken.
    »Was für eine Schande. Du hättest wirklich bei deinen Eltern bleiben sollen, weißt du das?« Ihre Stimme war kühl und träge, nicht hastig und gewiss nicht bedauernd.
    Maggie blieb wie angewurzelt stehen.
    Was soll das nun wieder heißen? Eine Drohung? Schön. Was auch immer. Ich kann ebenfalls drohen.
    Aber sie war überrascht worden, und sie musste hörbar schlucken, bevor sie rau zu sprechen begann. »Ich weiß nicht, wovon du redest, aber wenigstens gibst du nicht mehr die Heulsuse. Was du im Übrigen ziemlich schlecht gemacht hast.«
    »Ich fand, ich war sehr gut«, sagte Sylvia und gab noch eine Prise von irgendetwas in den Weihrauchbrenner. »Ich bin davon überzeugt, dass ich die Beamten beeindruckt habe.«
    Wieder war Maggie verblüfft. Dies lief ganz und gar nicht so, wie sie es erwartet hatte. Sylvia war so gelassen, so unaufgeregt. So absolut Herrin der Lage.
    Aber jetzt nicht mehr, dachte Maggie. Sie hat gerade zugegeben, dass alles nur gespielt war. Das ganze Drama, während sie über Miles geredet

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