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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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»aber denk nicht zu lange nach. Diesen Freitag ist Trimesterende.«
    Am Montag hatte Allie sich immer noch nicht entschieden, was sie Rachel im Hinblick auf deren Vater sagen sollte, doch als sie zur Mittagszeit den Speisesaal betrat, rückten alle Gedanken an Trimesterende, Lucinda und Gefahr in weite Ferne, denn in der Tür stand Lisa. Sie war blass und noch dünner als zuvor, doch die einzige sichtbare Erinnerung an die Attacke war eine rote Narbe auf ihrer Wange.
    »Lisa! Mensch!« Allie lief zu ihr, um sie zu umarmen. »Seit wann bist du wieder da? Wie geht’s dir?«
    »Hi, Allie. Seit ein paar Stunden.« Sie lächelte matt. »Meine Eltern wollten nicht, dass ich die Prüfungen verpasse, und mir geht’s ja auch schon besser, deshalb …«
    »Spitze!«, sagte Allie. »Dann also willkommen in der Heimat! Ohne dich war’s hier nicht dasselbe. Ich bin so froh, dass du wenigstens die letzten fünf Tage noch hier sein wirst.«
    »Danke.« Lisa sah sich im Saal um und wirkte irritiert. »Keiner an unserem alten Tisch – was ist da los? Und mit wem sitzt Jo denn dahinten?« Sie deutete in die Ecke, wo Jo mit Ismay und Katie zusammenhockte.
    Allie nickte. »Echt übel. Jo hasst mich jetzt.«
    »Das gibt’s doch nicht«, sagte Lisa und sah sie ungläubig an.
    »Doch, im Ernst. Ist ’ne Menge passiert, während du weg warst. Unsere Clique existiert vorläufig nicht mehr. Alle haben sich zerstritten. Meist hocke ich mit Rachel Patel und Lucas zusammen, wenn sie da sind, und mit Carter.«
    »Wieso? Was um Himmels willen ist denn passiert?«
    »Ach, Gott, das ist eine ebenso lange wie saudumme Geschichte«, seufzte Allie. »Glaub mir einfach: Jo hasst mich. Aber ich werd’s überleben.«
    Lisa wirkte verloren. »Wo soll ich denn jetzt sitzen?«, fragte sie traurig.
    Allies Lippen formten sich zu einem boshaften Grinsen: »Na, du kannst dich entweder zu Jo und Katie Gilmore setzen – oder zu mir und Lucas.«
    »Geh du voraus«, sagte Lisa und lächelte schuldbewusst zurück. Sie gesellten sich zu Rachel und Lucas, die bereits Sandwiches auf ihre Teller stapelten.
    Während des Mittagessens wechselten sie sich dabei ab, Lisa darüber aufzuklären, was alles in der Zeit passiert war, in der sie sich zu Hause erholt hatte. Allie versuchte, objektiv zu sein, doch Lisa schien keine Mühe zu haben, selbst die schlimmsten Dinge zu glauben.
    »Oh, Mann, Jo …«, sagte sie kopfschüttelnd. »Fang doch nicht wieder damit an.«
    Lucas seufzte. »Das habe ich ihr auch gesagt. Schließlich kennen wir das schon zur Genüge.«
    »Aber Allie zu beschuldigen, wo doch alle wissen, was Jo manchmal für Aussetzer hat – das ist echt gemein«, sagte Lisa.
    »Und Katie nutzt die Gelegenheit natürlich aus. Sie benutzt Jo«, sagte Rachel. »Und Jo muss ganz schön kaputt sein, um auf so was reinzufallen.«
    Carter kam zu spät. Er streifte Allies Kopf sacht mit den Lippen und setzte sich neben sie. Lisa machte große Augen, doch Allie lächelte Carter an und ließ sich nichts anmerken, als Lucas Lisa in die Seite knuffte.
    Davon abgesehen, herrschte zwischen Lisa und Lucas Funkstille. Irgendwann fiel Allie auf, dass Lisa besorgte Blicke in Richtung Lucas und Rachel warf und offenbar erst jetzt bemerkte, wie eng die beiden beisammen saßen und wie vertraut sie wirkten.
    Vielleicht fragte sich Rachel insgeheim ja, ob sie ihm nicht doch verzeihen sollte.
    Allie fand die Aussicht wenig reizvoll, sich mitten in einem Dreieck Rachel-Lucas-Lisa wiederzufinden, doch natürlich gönnte sie es Rachel, dass sie den Jungen kriegte, der sie glücklich machte.
    Wieso muss die Liebe immer so ein Chaos sein? , grübelte sie.
    Es war elf Uhr abends, Allie sah von ihren Büchern auf.
    »Nahrung«, murmelte sie. »Ich brauche Nahrung.«
    Seit dem Abendessen saß sie mit Carter, Lisa und Rachel an einem Tisch in der Bibliothek und lernte. In dieser Woche war der Beginn der Nachtruhe auf Mitternacht verschoben worden, weshalb die Bibliothek sogar um diese Uhrzeit noch voller Schüler war.
    »Ich hol mir was zu trinken«, sagte Allie. »Möchte noch jemand?«
    »Ich nicht, danke«, sagte Lisa, die kaum von ihrem Buch aufsah.
    Rachel sagte: »Ich will ja nichts sagen, aber wir haben doch erst vor einer Stunde Pause gemacht.«
    »Allie mag die Pausen halt lieber als das Lernen«, warf Carter ein.
    »Was dagegen?«, erwiderte Allie und stand auf. »Okay. Ihr bleibt hier. Ich komm wieder, wenn ich was zu essen aufgetrieben habe. Und wenn ihr nachher alle vor

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