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Nightschool. Du darfst keinem trauen

Nightschool. Du darfst keinem trauen

Titel: Nightschool. Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Daugherty
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mich in eine Falle gelockt?
    Sie hustete. Der Rauch wurde immer dichter.
    Mit einem Mal wusste sie, was zu tun war.
    Sie stürmte hinaus in den Lesesaal, vorbei an den Arbeitsnischen und den Tischen, an denen sie so oft mit Rachel und Jo gesessen hatte, und dann aus der Bibliothek hinaus. Direkt neben der Tür befand sich ein Feuermelder. Sie zog an dem Griff.
    Nichts passierte.
    Fassungslos starrte sie den Feuermelder an. Dann erinnerte sie sich daran, was Gabe vor der Plansch-Party gesagt hatte. Es gibt hier nirgends eine Alarmanlage. Die Alarmhinweise hier im Haus, das sind alles Fakes.
    Ohne nachzudenken, rannte sie die Haupttreppe Richtung Mädchentrakt hoch. Als sie den Treppenabsatz zum ersten Stock erreicht hatte, sah sie am anderen Ende des Gangs eine Gestalt, die eine brennende Fackel in der Hand hielt.
    Allie erstarrte. Der Mann – sie war sich nun sicher, dass es ein Mann war – hatte sie noch nicht gesehen. Wenn sie sehr leise war, schaffte sie es vielleicht unbemerkt in den Mädchentrakt im zweiten Stock.
    Doch dann würde er noch weitere Feuer legen. Die ganze Schule würde niederbrennen. Nathaniel würde gewinnen. Sie war hin- und hergerissen. Was war wichtiger? Die Mädchen zu warnen oder dem Brandstifter Einhalt zu gebieten?
    Eine ausweglose Situation. Und niemand da, der ihr gesagt hätte, was zu tun war.
    Dass mir auch ständig so was passieren muss. In einem unerwarteten Anfall von Wut machte sie mehrere Schritte auf die Gestalt zu.
    »He, Sie!«, schrie sie aus Leibeskräften – und sah, wie der andere stehen blieb und sich umdrehte.
    Keiner von beiden rührte sich. Einen kurzen Moment lang und doch eine Ewigkeit standen sie nur da und starrten sich an. Der Mann hielt die Fackel nah genug an seinem Körper, dass Allie seine Gesichtszüge erkennen konnte.
    »Christopher?«, wisperte sie.
    Sie sah die Bestätigung in seinen Augen, und noch etwas anderes. Dann rannte er davon.
    »Christopher!«, schrie sie. »Christopher! Lass mich nicht allein!«
    Die Welt geriet ins Schleudern, und Allie musste sich gegen die Wand lehnen, um Halt zu finden, während sie durchzuatmen versuchte. Doch der Rauch war zu dicht geworden, und sie musste so heftig husten, dass sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen.
    Okay, Allie, dachte sie, nach Luft schnappend, ganz ruhig.
    In ihrem Kopf hallte Carters Mahnung, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Also atmete sie langsam und regelmäßig und filterte die Luft durch den Stoff ihres Ärmels. Als die Welt aufhörte, sich zu drehen, sah Allie sich um. Der Rauch wurde immer dichter.
    Ihr blieb nicht viel Zeit.
    Sie zog sich das Schlafanzugoberteil über den Mund, bückte sich und raste die übrigen Stufen (siebzehn Schritte ) zum Mädchentrakt hoch. Sie stieß die erstbeste Tür auf. Der Rauch war noch nicht bis dahin vorgedrungen, und man konnte normal atmen. Das in dem Bett liegende Mädchen fuhr hoch.
    Es war Katie.
    »Feuer!«, schrie Allie und sog begierig die frische Luft ein. »Steh auf und hilf mir. Wir müssen die anderen hier rausschaffen.«
    »Was?« Katie klang benommen und verwirrt, doch dann richtete sie ihren Blick auf Allie. »Was soll …?«
    »Die Schule brennt! Katie, bitte!«
    Jetzt roch Katie ebenfalls den Rauch und sprang aus dem Bett.
    Allie rannte zur Tür hinaus und rief über ihre Schulter: »Jede Tür! Klopf an jede Tür! Die sollen hinter mir herlaufen!«
    Katie übernahm die eine Seite des Gangs, Allie die andere. Sie rasten den Flur entlang, stießen die Türen auf und schüttelten, wenn nötig, die Mädchen in ihren Betten, um sie zu wecken.
    Allie hastete zu Rachels Zimmer, doch die war bereits wach, von den Stimmen aufgeschreckt.
    »Hilf mir«, keuchte Allie.
    »Zur Stelle«, sagte Rachel.
    Die meisten Mädchen waren bereits auf den Beinen, als Allie Jos Tür erreicht hatte. Ihr Zimmer war voller Rauch, und Allie sah, dass Jos blonder Kopf immer noch auf dem Kissen lag. Sie ging in die Knie und krabbelte durch das Zimmer.
    »Jo«, krächzte sie rau. »Wach auf!«
    Jo bewegte sich nicht. Selbst als Allie sie heftig schüttelte, reagierte sie nicht.
    Allie holte aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
    Jos Lider flatterten.
    »Aua«, flüsterte sie schwach, und Allie verspürte den hysterischen Drang zu lachen.
    »Steh auf, Jo! Du musst sofort aufstehen!«
    Allie schob ihren Arm unter Jos Schulterblatt und wuchtete sie in die Sitzposition, aber für sie allein war Jo zu schwer. Als Rachel ein paar Sekunden später den Raum

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