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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Adrenalin,
das mich aufrecht gehalten hatte, verpuffte, und ich lehnte mich erschöpft
gegen die Tür zu den Waschräumen. Meaty klopfte mir mit einer mächtigen Hand
auf die Schulter.
    Â»Du bist erschöpft. Ruh dich aus. Befehl der
Stationsschwester.«
    Gina nickte bekräftigend. »Wir sehen uns dann bei
deiner nächsten Schicht.«
    Â»Alles klar.« Ich schluckte schwer, nickte und ging
in den Waschraum. Dort schloss ich die Tür hinter mir, stellte mich vor den
Spiegel und lauschte darauf, wie die anderen sich fröhlich unterhaltend
weitergingen. Dann wurde einmal höflich angeklopft.
    Â»Besetzt!«, rief ich und wollte gerade abschließen.
Dämliche Tagesschicht …
    Â»Ich werde nicht reinkommen«, kam Charles’ Stimme von
draußen. »Ich wollte dir nur sagen, dass sie falschlagen.«
    Ich musterte mich im Spiegel – mein Pferdeschwanz
hatte sich fast aufgelöst, meine Haare standen wild vom Kopf ab, und ich hatte
dunkle Ringe unter den Augen. Ich sah aus, als hätte ich meinen eigenen Geist
gesehen, und vielleicht hatte ich das ja auch. Ganz tief in meinem Inneren war
ein kleiner Teil von mir vollkommen niedergedrückt worden. Und wie bei einem
Heliumballon, der nicht mehr genug Luft hat, gelang es mir nicht, ihn wieder
aufsteigen zu lassen.
    Â»Sie haben unrecht, Edie. Was auch immer die Schatten
dir gezeigt oder gesagt haben – sie sind nicht einmal menschlich. Sie sind Lügner.
Sie lügen, okay?«
    Ich nickte meinem Spiegelbild zu.
    Â»Okay?«, fragte Charles draußen noch einmal.
    Â»Ja. Sicher«, erwiderte ich. Und dann drehte ich das
Wasser voll auf, damit er mir keine Fragen mehr stellen konnte.
    Â 
    Nachdem ich auf dem
Parkplatz bei mir zuhause angekommen war, blieb ich im Auto sitzen, da ich
wusste, dass ich jetzt zu einem aktiven Tag verdammt war – die Ereignisse der
vergangenen Nacht hatten mich über die Erschöpfung hinaus- und in die
Schlaflosigkeit hineingetrieben. Also beschloss ich, meinen nächsten
Gehaltsscheck im Voraus auszugeben, indem ich zum Pfandleiher ging und mir
meine Esszimmermöbel zurückholte.
    Ich fuhr zu dem Laden, der am nächsten bei meiner
Wohnung lag, da ich stark bezweifelte, dass Jake sich die Mühe gemacht hatte,
weiter als nötig zu laufen. Drinnen wurde ich von einer kleinen Kiste mit
»echtem« Schmuck angezogen, bevor ich das große Waffenregal bemerkte. Das und
der Geruch verrieten mir, dass es nicht besonders clever wäre, sich hier
unbemerkt herumzutreiben. »Hallo?«
    Ein Mann kam angehumpelt. Seinem Atem nach zu
schließen, hatte er seinem Whiskeybauch einen Vorschuss gegönnt. »Was wollen
Sie verkaufen?«, fragte er.
    Â»Ich bin auf der Suche nach einer
Esszimmerausstattung. Hat ein Typ letzte Woche hergebracht. Er meinte, ich
könnte sie noch zurückkaufen?«
    Der Inhaber starrte einen Moment schweigend an die
Decke, ohne mich zu beachten. Ich folgte seinem Blick, da ich mit einer
Überwachungskamera rechnete, entdeckte aber stattdessen eine fleißige Spinne.
»Verdammter Kammerjäger …«
    Â»Mein Tisch? Mit vier Stühlen? Holz, Metall, Glas?«
Mit ausgebreiteten Armen deutete ich an, wie viel Platz sie einnehmen würden,
wenn ich sie noch hätte. »Schnitzereien an den Beinen?«
    Â»Ja … tut mir leid. Die waren echt schön. Ließen sich
schnell verkaufen«, antwortete er, während er weiter die Spinne anstarrte, als
wären seine Augen Laserkanonen.
    Â»Aber … das waren meine!«
    Â»Sorry.«
    Â»Aber … die …«, stammelte ich.
    Â»Gehen Sie zur Polizei und erstatten Sie Anzeige. Ich
werde denen dann sagen, wie der Kerl ausgesehen hat.« Der Mann zuckte so
ausgiebig mit den Schultern, dass sein Feinrippunterhemd über die behaarte
Brust tanzte.
    Ich holte tief Luft, um zu protestieren, seufzte dann
aber resigniert. Eigentlich wollte ich ja »dämlicher Jake« sagen, aber
stattdessen kam nur »verdammt« heraus. Dann sah ich mich um, aber hier reichte
nichts an das heran, was ich vorher gehabt hatte, weder von der Qualität noch
von der Größe her. Diese Möbel hatte ich gekauft, als ich noch eine richtige
Krankenschwester gewesen war – vor den Minimalgehaltsschecks von Y4 . Ich wollte mich schon
umdrehen und gehen, als mein Blick plötzlich auf einen vertrauten Gegenstand
fiel, der auf dem untersten Brett einer verschmierten

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