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Nimm mich mit zum Horizont

Nimm mich mit zum Horizont

Titel: Nimm mich mit zum Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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Jetzt lass die Arme sinken, dreh ihm die Schulter zu und geh langsam weg. Mal sehen, was er macht.“
    Sie tat es. Das Pferd senkte den Kopf und folgte ihr.
    „Süß“, schwärmte Trace, ohne die Kamera abzusetzen.
    „Meinst du, er nimmt von mir eine Leckerei?“
    „Was hast du bei dir?“
    „Nichts.“ Sie wechselte die Richtung, und das Pferd blieb hinter ihr. „Ich finde nur, er sollte eine Belohnung bekommen.“
    „Er ist kein Kind, und er ist auch kein Streicheltier, also mach dir nichts vor. Die beste Belohnung ist für ihn das Gras auf der Weide.“
    „Und die Gesellschaft anderer Pferde. Je mehr, desto besser.“
    „Dazu kommen wir später. Im Moment hat er nur dich. Er will geführt werden.“ Als sie stehen blieb, schnupperte das Pferd am Boden. „Siehst du? Die Leitstute entscheidet, wo die Herde grast. Sie sucht eine Stelle aus, und alle anderen sammeln sich um sie. Vielleicht riecht er dein Hippieblut. Lass ihn auf die Weide. Er hat sich etwas Freiheit verdient.“
    „Muss ich?“
    „Dein Sohn hat ein perfekt ausgebildetes Pferd. Die beiden können ihn holen.“
    Sie öffnete das Gatter zur benachbarten kleinen Weide und ging weiter, bis sie Gras unter den Füßen hatte. Das Pferd preschte an ihr vorbei und warf die Hinterhufe in die Luft. Trace filmte weiter, aber leider vollführte Skyler keinen eigenen Freudentanz. Er glitt an der Windschutzscheibe hinunter, setzte sich auf die Motorhaube und ließ die Beine baumeln.
    Sie stellte sich vor ihn und legte die Hände auf seine Oberschenkel. „Wie geht es dir?“
    „Ich bin auch gut drauf.“ Er reichte ihr die Kamera. „Ich würde von dir eine Leckerei annehmen.“
    „Was für eine möchtest du?“, fragte sie lächelnd. Sie hatte gute Arbeit geleistet und war mit sich zufrieden. „Ich kann ganz anständig kochen.“
    „Ich bin ein miserabler Koch und ziemlich anspruchslos. Alles, was schmeckt, ist für mich eine Leckerei. Aber wir essen wohl nicht allein, oder?“
    „Das bestimme ich. Ich entscheide, wo wer grast. Ich hoffe, du hast Hunger.“
    „Ich sollte zu Hause anrufen.“ Er glitt von der Motorhaube und griff nach den Gehhilfen, die er an die Tür des Pick-ups gelehnt hatte. „Mein Nachbar hat ein Auge auf meine kleine Ranch, aber ich will ihn nicht ausnutzen.“
    „Erst wird gegessen.“
    Er setzte sich in Bewegung, und Skyler beobachtete ihn nicht ohne Stolz, als hätte sie es ihm beigebracht. Eben gerade war sie noch unbeschwert gewesen, jetzt schien sie sich um ihn Sorgen zu machen. Unbeschwert gefiel sie ihm besser. Er stand jetzt auf beiden Beinen und wollte sie neben sich haben. Er brauchte keine Leitstute, die ihn zum Grasen führte. Zwei Menschen, Seite an Seite.
    In der Küche setzte er sich ihr gegenüber an den Arbeitstresen und befolgte ihre Anweisungen. Er schälte eine Zwiebel, schnitt Hähnchenfleisch in Streifen und rieb Käse, während sie eine helle Soße zubereitete.
    „Oh!“, entfuhr es ihr plötzlich. Mit einem strahlenden Lächeln klopfte sie mit dem Pfefferstreuer gegen seinen Arm. „Sieh dir das an!“
    Er tat es. Die roten Flocken schwammen auf der weißen Flüssigkeit.
    „Woran erinnert dich das?“, fragte sie aufgeregt.
    Er lächelte. Zwei Köpfe, ein Bild. „An deinen rötlich gescheckten Mustang. Ist das Zeug scharf?“
    „Und wie! Es ist Cayennepfeffer. Ein Hauch davon reicht.“ Ihre Augen wurden groß. „Cayenne!“
    Trace ließ das Wort auf der Zunge zergehen. „Klingt richtig.“
    „Cayenne. Scharf und würzig.“
    „Genau, wie ich es mag.“ Er nickte. „Der Name passt, aber probier ihn erst mal ein, zwei Tage aus. Mal sehen, wie er sich anfühlt.“
    „Gute Idee.“ Sie nahm die Soße von der Flamme. „Magst du Salat?“
    „Ich mag alles.“ Er mochte nur nicht, dass sie sich darum sorgte, ob es ihm schmecken würde. Jeder, der ihn kannte, konnte ihr bestätigen, dass er in der Hinsicht äußerst pflegeleicht war. Wenn er sich an einen Tisch setzte, war er allem gegenüber offen. Aber anscheinend hatte Skyler ihre Mahlzeiten bisher mit jemandem eingenommen, der ziemlich wählerisch war. Er wollte nicht, dass sie von dem anderen Mann auf ihn schloss, denn er wollte unverwechselbar sein, wie sie für ihn.
    Was für ein beunruhigender Gedanke. Geradezu erschreckend.
    „Oh nein.“ Sie schnappte nach Luft.
    Inzwischen saßen sie am Tisch. Er hob den Kopf, den zweiten Bissen Enchilada im Mund, und warf ihr einen fragenden Blick zu.
    „Zu viel Cayenne.“
    Er zuckte mit den

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