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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Sie schnappte die gelbe, zu ihrem Kleid passende Tasche und hastete die Treppe hinunter in ihr Studio, um noch letzte Hand an die Präsentation zu legen, an der sie die ganze letzte Woche gearbeitet hatte.
    Archie und Conrad waren schließlich nicht nur ihre Freunde, sondern auch ihre Chefs. In den letzten paar Monaten hatte sie nicht genügend gearbeitet, um ihr Gehalt zu rechtfertigen, und so langsam bekam sie ein schlechtes Gewissen. Vor einem Monat hatte Conrad einen neuen Designer eingestellt. Er hatte ihr versichert, dass ihr Job nicht auf dem Spiel stand, dass die Firma einfach mehr Mitarbeiter brauche.
    Jessie glaubte ihm, fühlte sich aber trotzdem schuldig. Fast jeden Morgen um drei Uhr das warme Bett bei Joshua zu verlassen und dann noch einmal um 7 Uhr aus ihrem eigenen Bett aufzustehen und zur Arbeit zu gehen war nicht besonders erholsam. So langsam konnte sie den Stress wirklich spüren.
    Doch sie hatte nicht vor, Joshua davon zu erzählen. Sie musste sich eben einfach noch etwas besser organisieren.
    Inzwischen verbrachten sie beinahe jede Nacht zusammen, und jeden Morgen um drei fuhr Jessie mit ihrem eigenen Auto nach Hause. Es wäre lächerlich und vor allem auch rücksichtslos, jede Nacht den Chauffeur zu wecken, damit er sie zurück zu ihrem Cottage brachte. Ganz egal, wie viel Geld er verdiente.
    Außerdem waren diese Momente die einsamsten, die sie je erlebt hatte. Manchmal verspürte sie auf dem Nachhauseweg das Bedürfnis, zu weinen, und dafür wollte sie keine Zeugen haben. Seit beinahe fünf Monaten war sie Joshuas Geliebte und noch immer nicht schwanger. In dem freien Zimmer ihres Hauses standen bereits Unmengen von Babysachen. Eine weißes Kinderbett, ein Hochstuhl, Spielzeug, Kleider, Bücher.
    Den Kalender und das Thermometer hatte sie inzwischen weggeworfen. Wenn Karnickel es schafften, sich zu vermehren, dann musste sie dazu doch auch in der Lage sein. Dass sie nicht schwanger war, lag mit Sicherheit nicht an mangelnden Gelegenheiten. Joshua konnte nicht genug von ihr bekommen. Was sie selbst empfand, wollte sie lieber gar nicht so genau wissen.
    Sie ordnete ihre geschäftlichen Unterlagen, die sie nun doch nicht angesehen hatte, auf einen Stapel, stand auf und durchquerte den Raum. Trotz ihrer hochhackigen Sandalen legte sie an Tempo zu und begann, auf und ab zu gehen.
    „Was tue ich nur?“, fragte sie sich empört und ließ sich schließlich wenig elegant in den bequemen Stuhl vor dem Fenster plumpsen. Es wäre nicht sinnvoll, jetzt schon von einer Niederlage auszugehen. Denn noch war nicht aller Tage Abend. Sie hatte noch mehr als die Hälfte der „Vertragsdauer“ Zeit. Allerdings hätte sie nie im Leben gedacht, dass sie so viel Zeit überhaupt brauchen würde.
    An diesem Abend wollten sie eine Verlobungsfeier besuchen. Jessie war neugierig auf seine Freunde.
    „Woher kennst du dieses Pärchen?“ Sie lehnte sich an das Messinggeländer im Fahrstuhl, das sich kühl an ihrem Rücken anfühlte. Sie trug ein asymmetrisch geschnittenes Seidenkleid und riesige goldene Ohrringe, die ihr beinahe bis auf die nackten Schultern reichten.
    „Der Mann arbeitet für mich. Seine Verlobte Ginny kenne ich gar nicht.“
    „Seit wann …“ Jessie riss die Augen auf, als Joshua in der Sekunde, in der sich die Fahrstuhltüren schlossen, mit zwei großen Schritten auf sie zuging.
    „Dieses Kleid besteht aus ganz schön wenig Stoff.“
    Sie packte ihn am Handgelenk, schaute auf die aufleuchtenden Zahlen über der Tür. „Benimm dich.“
    „Du siehst in Gelb zum Anknabbern aus, Miss Adams.“ Joshua betrachtete sie hungrig und legte eine Hand in ihren Nacken. „Was würde passieren, wenn ich diesen kleinen Knopf hier öffne?“
    Dann würde ihm ein Paar nackte Brüste entgegenkommen. Was exakt seiner Absicht entsprach. Jessie verstärkte ihren Griff. Er grinste teuflisch, zögerte und zog schließlich die Hand zurück.
    „Du zerknitterst mein Kleid“, ermahnte sie ihn, dankbar, dass das Penthouse, in dem die Party gefeiert wurde, im zweiundsiebzigsten Stock war. Da außer ihnen niemand im Fahrstuhl war, würde sie sich wohl nicht ernsthaft wehren.
    „Das macht bei Seide nichts aus“, versicherte er und streichelte ihren Hals. Unter ihrem kurzen Kleid raschelte der Petticoat. Jessie erzitterte, als er sie sanft gegen die Wand schob. Er war drei Tage in New York gewesen und hatte gerade noch Zeit gehabt, sich umzuziehen und sie abzuholen.
    „Wir haben ungefähr vierzig Sekunden, bevor sich

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