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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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hör auf, mich mit diesem verhassten kalten Blick zu betrachten . „Danke …“
    „Mach’s auf.“
    Jessie ließ den Deckel aufspringen. Auf einem rosa Samtkissen lagen zwei blassgrüne Kugeln. Ohrringe. Sie nahm einen heraus, ließ ihn durch die Hände gleiten. Das waren keine Ohrringe.
    „Marmor?“, fragte sie verdutzt. Die kleine Kugel rollte über ihre Handfläche.
    „Ben-Wa-Kugeln“, erklärte Joshua.
    Jessie blickte ihn irritiert an. „Ben-Wa-Kugeln?“
    „Man führt sie in die Vagina ein“, sagte Joshua und beobachtete sie. „Dann hast du konstante Orgasmen, während wir getrennt sind.“
    Jessie schnitt eine Grimasse. „Klingt anstrengend. Ich glaube, da muss ich passen.“
    „Diese speziellen Ben-Wa-Kugeln sind vor über tausend Jahren handgeschnitzt worden.“ Er nahm die beiden Kugeln aus der Schatulle. „Gib mir deine Hand. Siehst du, wie sie rollen? Das liegt daran, dass sie sehr genau gewichtet worden sind, damit sie sich ständig in dir bewegen. Sie sind aus weißer Burmajade gemacht. Diese spezielle Jade nennt sich Moos im Schnee – siehst du die kleinen dunkelgrünen Flecken? Sie sollen magische Kräfte haben.“
    „Nun, davon gehe ich aus, wenn man damit ohne menschlichen Kontakt multiple Orgasmen bekommt“, sagte Jessie mit einem schiefen Lächeln. „Aber wenn diese Dinger über eintausend Jahre alt sind, möchte ich gar nicht darüber nachdenken, wie viele Frauen sie bereits … benutzt haben. Danke für das Geschenk, aber ich passe auf jeden Fall!“
    Joshua nahm ihr die Schatulle ab, legte die Jadekugeln hinein, schloss den Deckel und stopfte alles wieder in seine Jackentasche. „Sie sind natürlich sterilisiert worden. Glaubst du, ich würde dir etwas geben, das dir Schaden zufügt?“
    „Nein. Aber ich hätte etwas so Intimes doch gerne noch in der Originalverpackung, am besten vakuumverpackt.“
    „Geh schon mal hoch und warte auf mich“, entgegnete er kühl. „Ich muss noch einige Anrufe erledigen.“
    Jessie kniff die Augen zusammen, machte dann auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer. Sie hinterließ eine Ahnung von Glück und Enttäuschung wie ein unsichtbarer Geist.
    Er hätte ihr mehr Diamanten schenken sollen, schließlich hatten ihr die Ohrringe zum Valentinstag gefallen. Die Ben-Wa-Kugeln waren wohl zu intim gewesen, zu persönlich. Dabei hatte er nur an ihren Genuss gedacht. Diese Antiquität hatte ein kleines Vermögen gekostet, und sie hatte das Geschenk abgelehnt wie ein billiges Spielzeug. Er hatte die Enttäuschung in ihren Augen gesehen, als sie die verdammte Schatulle öffnete. Natürlich hatte sie ein Schmuckstück erwartet. Etwas, was sie tragen und vorzeigen konnte. Verflucht. Er rieb sich die schmerzende Stirn.
    Einmal, als Zwölfjähriger, hatte er seiner Mutter einen roten Ledermantel geschenkt. Er hatte viele Stunden damit verbracht, den Mantel auszusuchen, der ihr gefallen würde, und sein ganzes Taschengeld dafür hingeblättert. Noch heute zuckte er zusammen, wenn er an ihr Gelächter dachte. Die Farbe hatte natürlich überhaupt nicht zu ihrem Teint gepasst, und warum um Himmels willen hatte er nicht gewusst, dass sie sich einen Fuchspelz wünschte?
    Seine Mutter hatte den Mantel zurückgebracht und das Geld behalten. Jessies Gesichtsausdruck hatte ihn bis aufs Mark vereist, so wie es vor all diesen Jahren schon einmal gewesen war. Dieses Gefühl wollte er keinesfalls zulassen.
    Er hatte sie durch den kleinen Barockspiegel beobachtet, wie sie ins Zimmer gestürmt kam, und die Augen geschlossen, um ihren Duft einzuatmen, der näher und näher kam. Mein Gott, er war nicht in der Lage gewesen, sich umzudrehen, ohne sich vollkommen zum Idioten zu machen.
    Denn am liebsten hätte er sie gepackt und festgehalten. Er hätte seine Nase in ihr Haar gedrückt, hätte ihre samtweichen Wangen geküsst. Er hatte sie so schmerzlich vermisst.
    Das war äußerst besorgniserregend. Grundgütiger. Was zum Teufel war mit ihm los? Hier ging es um mehr als um Sex. Zwar war er süchtig danach, Jessie zu berühren und zu schmecken. Süchtig danach, von ihr gestreichelt zu werden. Aber es war ihm egal, wo sie ihn berührte. Es war ihm egal, ob es erotisch war oder nicht. Er musste einfach ihre Hände spüren.
    Erst seit er sie kannte war ihm aufgefallen, dass er bisher immer nur berührt worden war, wenn es einen Grund dafür gab. Sex. Oder aus Zufall. Wer hätte gedacht, dass Berührungen einen so abhängig machen konnten? In Jessies Gegenwart fühlte er sich

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