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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dass du Fremde nur donnerstags heiratest.“ Er nahm ihre Hand und spielte mit ihren Fingern. Jessie fuhr ein elektrischer Schlag durch den Körper bis in die Zehenspitzen.
    „Das ist eine Ewigkeit her“, wisperte sie, erstaunt darüber, dass er sich daran erinnern konnte. „In der Zwischenzeit ist so viel geschehen …“
    „Ja. Ich bin endlich erwachsen geworden.“ Er klang ungeduldig. „Ich hätte schon damals bei dir bleiben sollen, Jessie. Wir hätten diese sieben Jahre zusammen sein können, wenn ich nicht so ein gefühlloser Idiot gewesen wäre.“
    „Du warst mein starker Ritter in der schimmernden Rüstung“, erklärte Jessie ruhig. Sie blickte ihn sehr ernst an.
    „In eher zerbeulter Rüstung.“ Seine Mundwinkel verzogen sich. „Was meine Mutter und Stacie mir angetan haben, hat mein ganzes Denken beeinflusst. Und beinahe hätte ich Narr das Beste verloren, was mir je passiert ist.“ Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. „Kannst du mir denn jemals vergeben, Jessie?“
    „Du weißt, dass ich das schon habe.“ Heiß strömten Tränen ihre Wangen hinab. Sie kämpfte gegen den Impuls an, sich in seine Arme zu werfen.
    „Ach, Jessie.“ Er beugte sich nach vorne und tupfte die Tränen mit einer Serviette ab. „Ich bin gestern Nachmittag nach Hause gekommen“, sagte er. „Ich hatte Angst, schon wieder in dieses verdammt kalte, dunkle Haus zu gehen. Ich war schon so weit, es zu verkaufen. Weil du überall warst, Jessie. Alles, was ich gesehen habe, gehört, geschmeckt und gespürt, alles hatte mit dir zu tun. Da ist mir klar geworden, dass ich meine Häuser und Jachten und Flugzeuge verkaufen könnte, es würde keinen Unterschied machen. Denn egal, was ich tue, egal, wo ich bin, du wirst immer bei mir sein. In meinem Herzen.“
    Sie starrte ihn mit großen Augen an, hatte Angst davor, ihm zu glauben. Und Angst, es nicht zu tun.
    „Ich habe jedes Geschenk aufgemacht und mich gefragt, wer dich gelehrt hat, so liebevoll zu sein. Wer hat dir gezeigt, wie ungeheuer schön eine zärtliche Berührung sein kann? Deine Mutter nicht. Und auch kein Mann.“
    Er ließ die nasse Serviette fallen und zog sein Taschentuch hervor, mit dem er fortfuhr, ihre Tränen wegzuwischen. „Ich habe fast zu spät bemerkt, dass du mir das gegeben hast, wonach du dich selbst ein Leben lang gesehnt hast. Zärtlichkeit, Vertrauen und bedingungslose Liebe.“
    Sie wollte etwas sagen, irgendetwas. Aber ihr Herz hatte offenbar aufgehört, zu schlagen. Die Welt, ihre Welt, hatte aufgehört, sich zu drehen.
    Erneut griff Joshua in seine Jackentasche. Diesmal zog er einen Umschlag heraus, dann legte er eine blaue Schachtel auf den Tisch.
    „Ich liebe dich, Jessie Adams. Ich brauche vielleicht etwas länger, aber wenn ich mal etwas kapiert habe, dann vergesse ich es nie mehr. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Bitte heirate mich noch mal und erlöse mich von meiner Qual.“
    Jessie starrte auf die blaue Schachtel.
    Er schubste sie in ihre Richtung.
    „Was ist mit dem Baby?“ Sie nahm ihm das Taschentuch aus der Hand und wischte sich das Gesicht ab. Er warf ihr dieses wunderbare Lächeln zu, das kleine Fältchen um seine Augen entstehen ließ, und schob ihr den Umschlag hin.
    „Ich liebe unser Baby.“
    „Du glaubst nicht, dass sie dein Kind ist“, sagte sie und hielt den Atem an.
    „Ist es ein Mädchen? Sie ist mein Baby, Jessie. Wenn sie ein Teil von dir ist, dann ist sie auch ein Teil von mir.“ Er lächelte. „Weißt du, was ein guter Vater für seine Kinder tut?“
    Jessie fielen tausend Dinge ein. Sie schüttelte den Kopf.
    „Das Beste, was ein Vater für seine Kinder tun kann ist, die Mutter zu lieben.“
    Jessie fühlte einen Schmerz in der Brust.
    Sie tupfte sich erneut über die Augen. „Ich bin froh, wenn meine Hormone endlich wieder Ruhe geben“, sagte sie verärgert. „Ich hasse es, dauernd vor deinen Augen in Tränen auszubrechen.“
    „Du kannst vor meinen Augen tun, was immer du magst, Jess.“
    „Was ist in dem Umschlag?“
    „Mach ihn auf.“ Er nahm einen Schluck Kaffee. „Klar, dass du dich für den Umschlag mehr interessierst als für den Schmuck.“
    Sie warf ihm einen schiefen Blick zu und öffnete die kleine Samtschachtel. „Der ist auf jeden Fall echt.“ Der Diamant war schlicht und ungeheuer schön, eingerahmt von einfachen Goldstäben. Sie schob ihn über den Tisch und streckte die linke Hand aus. „Steck ihn mir schnell an“, forderte sie.
    Joshua

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