Nimm mich
Innenarchitektin, von der mein Onkel immer so schwärmt? Sie machen Ihre Arbeit gut.“
Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Danke. Es ist immer ein Vergnügen, für Simon und Patti zu arbeiten.“
Und es wäre ein Vergnügen, sie in seinem Bett zu haben. „Lass uns alleine, Onkel“, sagte er, ohne ihn anzusehen. Jessie grinste ein wenig, als er seinen Onkel zur Seite schob. Joshua konnte sich nicht daran erinnern, jemals so heftig auf eine Frau reagiert zu haben. Die Ohrringe mit den kleinen Weihnachtskugeln blitzten in ihrem dunklen Haar auf. Sie hielt das kühle Weinglas an den klopfenden Puls an ihrem Hals.
Er musste sich gehörig zusammenreißen, um sie sich nicht wie ein Neandertaler über die Schulter zu werfen und zu seiner Schlafstelle zu zerren. Der Gedanke überraschte ihn. Er war kein impulsiver Mensch, und er neigte auch nicht zu erotischen Fantasien. Er vergrub die Hände in seinen Taschen. Vielleicht sollte er den Schaden begrenzen und sie einfach stehen lassen. Sex war eine Sache, ein Übermaß an Emotionen eine ganz andere.
Verflucht . Weihnachten holte immer seine schlimmste Seite hervor. Ihm war bewusst, dass er Jessie mit unverhohlenem Begehren anstarrte. Sein Blutdruck schoss noch mal um zehn Punkte nach oben, als sie ein ersticktes Stöhnen ausstieß.
„Sind Sie alleine hier?“, fragte er.
Entweder sie war noch zu haben oder eben nicht. Er hatte noch nie im Leben um eine Frau gekämpft. Obwohl, dachte Joshua überrascht, in diesem Fall könnte ich sogar dazu in der Lage sein.
Sie lächelte. „Von den anderen 299 Partygästen abgesehen, ja.“
Sie hatte unglaubliche Lippen, einen Schmollmund, der aber nicht launisch wirkte. Joshua wollte ihn schmecken. Nur ein Mal. Beinahe hätte er sich vorgebeugt und es einfach getan, aber er zwang sich dazu, sich nicht zu rühren. Sein Begehren wuchs ins Unermessliche. Er wollte sie, sie war noch zu haben und schien ebenfalls interessiert zu sein. Diese Party gestaltete sich doch noch recht erfreulich.
Er lächelte. „Kann ich Sie nach Hause bringen?“
„Eigentlich bin ich gerade erst gekommen“, sagte sie gedehnt, ihre Augen blitzen. „Aber danke für das Angebot. – Simon“, sie wandte sich mit einem Lächeln, das seine Haut zum Prickeln brachte, an seinen Onkel, „ich hätte gerne noch ein Glas von diesem vorzüglichen Chateau Dingsbums.“
Simon warf ihnen einen wissenden Blick zu, schnappte sich dann ihr Glas und ging in die Küche.
Jessie legte den Kopf ein wenig schief, um zu ihm aufsehen zu können. In den funkelnden, dunklen Tiefen ihrer Augen entdeckte er ein Lachen. Sie flirtete mit ihm auf Teufel komm raus. Und war absolut unwiderstehlich. Am liebsten hätte Joshua seine Hände tief in ihrem Haar vergraben, um nachzuprüfen, ob es tatsächlich so weich war, wie es aussah. Er wollte mit den Fingern über ihre zarten Rundungen fahren. Er wollte sie in einem von Kerzen beleuchteten Zimmer auf kühle Laken legen und sie lieben, bis sie zerfloss wie warmer Honig.
Aber alles der Reihe nach.
„Bevor wir gehen“, sagte er rundheraus, „möchte ich etwas klarstellen. Ich bin verheiratet.“
Offenbar überrascht warf sie ihm einen verdutzten Blick zu. „Grundgütiger, ein Frauenheld mit Integrität. Wie erfrischend.“
Er hatte ihre Antwort mit Spannung erwartet. Irgendetwas an ihr gab ihm das Gefühl, dass sie nichts mit den Frauen gemeinsam hatte, mit denen er sich normalerweise einließ. Und er fragte sich erst gar nicht, wieso er ihr die Wahrheit gesagt hatte, was sonst nicht seine Art war. Vielleicht würde sie nun sofort zu irgendeinem Schmierenblatt rennen und den Redakteuren diese Neuigkeit verkünden.
Seine Ehe war schließlich überhaupt keine Ehe. Sie existierte nur auf dem Papier, mehr nicht. Ihm war das klar, seiner sogenannten Frau war es klar. Aber diese Frau mit den glühenden Augen und den üppigen Lippen würde das sicher nicht verstehen.
Zum ersten Mal seit er ein kleiner Junge war, fühlte Joshua, dass er errötete. „Es handelt sich um eine rein geschäftliche Verbindung. Ihr ist es völlig egal, was ich tue. Wir haben uns seit sieben Jahren nicht mehr gesehen.“
„Die Arme.“
„Wir haben diese Vereinbarung gemeinsam getroffen“, sagte er.
„Und warum erzählen Sie mir das?“
„Damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich fühle mich sehr zu Ihnen hingezogen. Zum Teufel, um es ganz direkt zu sagen: Ich will Sie, Jessie Adams. Aber ich bin nicht an einer längerfristigen Beziehung
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