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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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schon so weit bin.“
    Es war tatsächlich mehr als wahrscheinlich, dass ihr Zusammentreffen morgen früh in allen Boulevardzeitungen ausgeschlachtet werden würde. Ihm war das vollkommen schnuppe – es sei denn, sie würde versuchen, aus seiner heimlichen Ehe Kapital zu schlagen. Denn dann würden die Journalisten anfangen, herumzuschnüffeln und Vera zu suchen.
    Trotz dieses Risikos fand er die Vorstellung, Jessie zu erobern, unwiderstehlich, und das lag nicht nur an ihrem herrlichen Körper. Sie war in der Lage, seinen Puls in Sekundenschnelle von null auf hundert zu beschleunigen, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wieso.
    „Ist Ihnen aufgefallen“, fragte er mir rauer Stimme, „dass wir direkt unter einem Mistelzweig stehen?“
    Ihre langen Wimpern flatterten, als sie aufsah und ihn dann lange anblickte. Ja, sagte dieser Blick. Natürlich wusste sie, wo sie standen.
    „Verdammt, schauen Sie mich nicht so an.“ Ihm fiel auf, wie brüsk seine Stimme klang. „Was verlangen Sie für einen einzigen Kuss?“
    „Hier?“ Jessie blickte sich prüfend um.
    „Ja, genau hier.“
    „Wie wäre es mit Chloroform?“
    „Oh“, entgegnete er spöttisch, „ich wüsste da etwas, das genauso gut funktioniert und leichter zu bekommen ist.“ Er winkte dem Ober und reichte ihr zwei Gläser Weißwein. „Bitte.“
    Jessie nahm automatisch beide Gläser in die Hände. „Was soll ich denn mit …“
    Er berührte ihre Wange, ganz zart, und sie schloss die Augen und hob ihr Gesicht. Er küsste sie sanft auf den Mund. Herrgott, das war so, als ob man versuchte, nur eine einzige Erdnuss zu essen. Sie schmeckte nach Simons hervorragendem Chateau Coutet, nach Verlangen und nach noch etwas, das er nicht recht benennen konnte.
    Sein Griff in ihrem lockigen Haar verstärkte sich, als ihre Zungen sich kurz berührten. Er bewegte seine Lippen gekonnt, Jessies Lider flatterten und schlossen sich dann. Er spürte, wie ihre kleinen Brüste sich in seine Haut brannten, als sie sich an ihn lehnte. Er fühlte ihr leises Stöhnen, zog sie fester an sich und verlor sich in ihrer Hingabe.
    Dann war es plötzlich vorbei.
    Gerade noch hatte er eine anschmiegsame, willige Frau im Arm gehalten, und im nächsten Augenblick hielt er zwei Gläser in den Händen, während sie ein paar Schritte abgerückt war.
    „Rufen Sie mich bei Gelegenheit an.“ Jessie winkte kurz und verschwand dann in der Menge, noch bevor er sich von seiner Überraschung erholen konnte.
    Joshua stand da wie vom Donner gerührt.
    Jessies bonbonfarbener Fallschirm segelte über das Weingut auf den Eukalyptusbaum in der Nähe von Simons Haus zu. Joshua schirmte seinen finsteren Blick gegen die starke Wintersonne ab. Er hatte in der Nacht nur wenig Schlaf gefunden. Bei dem Gedanken, dass sie beide unter demselben Dach waren, hatte er sich unruhig hin und her geworfen. Sie war so nah und zugleich so weit entfernt.
    In seiner Fantasie erschien sie ihm irgendwie überlebensgroß. So dynamisch, so umwerfend lebendig. Sie hatte dieses je ne sais quoi , wie es die Franzosen nannten, dieses unbeschreibliche Etwas.
    Joshua hielt sich selbst für keinen sonderlich fantasievollen Mann. Aber auf jeden Fall musste er Jessie Adams unbedingt wiedersehen. Sich davon überzeugen, dass seine Erinnerung an den vergangenen Abend genauso real war wie ihr unverkennbarer Sex-Appeal.
    Joshua liebte Sex. Und er wollte Jessie. So einfach war das. Und doch … Er kniff die Augen zusammen. Er konnte es nicht benennen, aber an ihr war etwas ganz Besonderes. Etwas Komplexes, das ihn total faszinierte. Etwas, verdammt noch mal, das viel mehr ansprach als nur seine Libido.
    Was natürlich eine ziemlich unsinnige Vermutung war, die sich auf ein nur wenige Minuten dauerndes Gespräch stützte.
    Zumindest wollte er noch einmal mit ihr sprechen, bevor er nach San Francisco zurückfuhr. Endlich diese dumme Fantasie loswerden, die sich ihm in der vergangenen Nacht so eingeprägt hatte. Ganz ehrlich, er war doch emotional überhaupt nicht in der Lage, mit einer Frau mehr als Freundschaft und Sex zu teilen.
    Nicht umsonst wurde er „Eisklotz“ genannt.
    Hoch über ihm erfasste ein Windstoß die dünne Fallschirmseide, Jessie versuchte fieberhaft gegen den plötzlichen Richtungswechsel anzukämpfen. Ein Kampf, den sie verlieren würde.
    „Verflucht.“ Joshua rannte los, als er sah, wie ihre Füße die Baumwipfel streiften. Hinter ihm heulte der Motor des Sicherheitswagens auf, die Reifen drehten auf der

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