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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einmal nicht die einzigen Waffen, die delferahkanische Dragoner mit sich führten. Graf Coris wusste genau, was schon bald kommen musste.
    Warum, großer Gott?, beklagte sich eine Stimme tief in seinem Herzen bitterlich. Warum, hast du uns so weit ko m men lassen, nur um uns letzten Endes scheitern zu lassen?
    Gott antwortete ihm nicht. Zumindest nicht sofort. Doch dann …
    »Holt sie euch, Jungs! «, bellte eine Stimme etwas abseits des Hinterhalts. Jemand dort stieß einen Warnruf aus, der rasch in einen Schmerzensschrei überging.
    »Zhaksyn, sorgen Sie dafür, dass keiner von denen an uns vorbeikommt! «, rief die gleiche Stimme – eine erstaunlich junge Stimme, wie Coris feststellte. Doch der Befehlston war ihr mehr als vertraut.
    Ein weiteres Luntenschloss feuerte, und dann war etwas anderes zu hören: ein Steinschloss. Erneut durchzuckte Mündungsfeuer die Nacht: Ein halbes Dutzend Steinschlösser feuerten beinahe gleichzeitig. Die Schüsse fielen von den Abhängen der Hügel oberhalb der Dragoner, die sich in den Wäldern versteckt hatten – und zu beiden Seiten des Hinte r halts.
    »Bajonette! «, erklang die junge Stimme erneut in der Dunkelheit. »Drauflos, Jungs! Drauflos ! «, schrie sie. Dann war nur noch das hässliche Klirren von Metall auf Metall zu hören, das entsetzliche, feuchte Schmatzen von Stahl, das tief in menschliches Fleisch vorstieß, Schreie und Flüche.
    »Gnade! «, schrie plötzlich jemand . »Gnade! Geliebter Langhorne, Gnade! «
    Und dann, ganz plötzlich, war es vorbei.
    Völlige Stille legte sich über die Nacht, nur das Tosen des Wasserfalls und die erstickten Schmerzenslaute der Verwundeten waren noch zu hören. In dieser nur allzu zerbrechlich wirkenden Stille stand Coris langsam wieder auf. Schon fül l te sich die Stille mit Geräuschen: raue, scharfe Stimmen, die die Männer, die sich ergeben hatten, aufforderten, wieder auf die Beine zu kommen. Die Dragoner wurden zusammeng e trieben, ihre Waffen eingesammelt. Der Graf kam zu dem Schluss, es sei ratsam, genau dort zu bleiben, wo er sich g e rade befand, um bloß keine … Missverständnisse aufko m men zu lassen, bis das Zusammentreiben der Gefangenen und das Einsammeln der Waffen abgeschlossen wäre. Doch dann kniff Ahzgood die Augen zusammen, als jemand aus der Dunkelheit in das Mondlicht trat.
    Bei diesen Lichtverhältnissen war sich der Graf nicht ganz sicher. Aber der Neuankömmling schien tatsächlich die Uniform eines Offiziers der Charisian Navy zu tragen, auch wenn sie recht mitgenommen wirkte. Kurz blieb der Mann stehen, wischte sein Schwert am Kasack eines gefallenen Dragoners ab und schob die Waffe dann mit einer geschic k ten, geradezu eleganten Bewegung zurück in die Scheide. Ahzgood starrte immer noch dorthin, als er hinter sich ein Platschen hörte.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, Phylyp «, ließ sich Irys Daykyn in scharfem Ton vernehmen; ihre Zähne klapperten, »könnte ich ein wenig Hilfe jetzt wirklich gebrauchen! «
    Rasch drehte sich Coris um und griff nach Daivyn. Irys und Raimair hoben den zitternden, unverkennbar verängsti g ten Jungen aus dem eisigen Wasser. Der Prinz schlang die Arme um Coris ’ Hals und drückte sich fest an ihn. Zur B e ruhigung tätschelte der Graf dem Jungen sanft den Rücken.
    »Alles ist gut, Daivyn. Jetzt ist alles gut «, sagte er trös t lich.
    »Ich weiß «, erwiderte Daivyn, der Ton verriet, wie angespannt der Junge war. Er nickte einmal, beinahe krampfartig. Den Grafen dabei loslassen aber wollte er nicht. Hilflos blickte Coris über die Schulter des jungen Prinzen hinweg Irys an.
    »Gestatten Sie mir, Hoheit! «, sagte jemand anderes mit einem unverkennbar charisianischen Akzent. Plötzlich stand jener Neuankömmling in der Uniform der Imperial Charisian Navy neben dem Grafen und streckte Irys beide Hände en t gegen. Kurz blickte die Prinzessin zu ihm auf, dann ergriff sie die dargebotenen Hände. Der Charisianer war weder sonderlich groß noch auffallend breitschultrig. Doch er zog die Prinzessin mühelos aus dem Wasser. Dann half er auch Tobys Raimair aus den eisigen Fluten.
    »Eine sehr gute Idee, die beiden so aus der Schusslinie zu bringen, nachdem die Schießerei erst einmal angefangen ha t te «, gratulierte er dem Sergeant. Diese Stimme klingt wir k lich geradezu lächerlich jung, bemerkte Coris. Zugleich aber klang sie schneidig und entschlossen. Alles in allem g e nommen war es sehr beruhigend, eine solche Stimme zu h ö ren.
    »Entschuldigen Sie

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