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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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flussabwärts weiterreiten. Außerdem würde ich gern abwa r ten, bis der Mond ein wenig höher aufgestiegen ist. Hier u n ten ist der Boden ziemlich felsig. Die Pferde werden alles Licht gebrauchen können, das sich nur bekommen lässt. Wir wollen doch nicht, dass sich eines ein Bein bricht. «
    »Kann man uns dann nicht auch leichter sehen? «, fragte Irys. Raimair bemerkte, dass es wirklich eine echte Frage war, keine Kritik, und nickte der Prinzessin zu.
    »Aye, Hoheit, stimmt «, antwortete er. »Trotzdem: das A b lenkungsmanövers des Seijin funktioniert, und wir sind uns e re Verfolger los. Es dürfte viel wahrscheinlicher sein, dass bei diesen schlechten Lichtverhältnissen ein Pferd den Huf falsch setzt, als dass wir in einen Hinterhalt delferahkan i scher Dragoner geraten. «
    »Klingt vernünftig, Tobys «, stimmte Coris zu und schwang sich aus dem Sattel, kaum dass er den Sergeant e r reicht hatte. »Und …«
    »Bleibt, wo ihr seid! «, bellte plötzlich eine Stimme in der Dunkelheit. »Waffen fallen lassen! «
    Das hat der junge Wyllyms ganz ordentlich gemacht, stellte Schahl fest. Es war in so vielerlei Hinsicht eine Schande, dass ihm die Anweisungen Bischof Mytchails ke i nerlei Handlungsspielraum ließen.
    »… fallen lassen! «, brüllte der Lieutenant, und Schahl hörte, wie zwei seiner Sergeanten ihre Männer anwiesen, vorsichtig vorzurücken. Wie angewurzelt standen die Cor i sandianer auf dem schmalen Pfad, als hätte sie dieser gän z lich unerwartete Hinterhalt zu Stein erstarren lassen. Offe n kundig hatten sie keinerlei Vorstellung, wie viele Männer Wyllyms bei sich hatte. Wenn sie gewusst hätten, wie unte r besetzt der Zug des Lieutenants tatsächlich war, hätten sie es vielleicht doch auf einen Kampf ankommen lassen. So aber würde Wyllyms ’ Hinterhalt ein voller Erfolg werden.
    Und das durfte bedauerlicherweise nicht geschehen.
    Lautlos zog der Schuelerit die Pistole aus seiner Soutane. Noch nie hatte er eine dieser von Charisianern ersonnenen Waffen benutzt. Aber so kompliziert war das auch wieder nicht. Er spannte den Hahn, während er dicht hinter den L i eutenant trat.
    »Es hat geklappt, Pater! «, sagte Wyllyms überschwän g lich. »Sie hatten recht – das ist einfach perfekt ! «
    »Ich freue mich für Sie, mein Sohn «, sagte Schahl. Dann hielt er die Mündung der Pistole gegen den Hinterkopf des jungen Mannes und zog den Abzug durch.
    Starr vor Entsetzen, kam doch der Ruf derart unerwartet, stand Tobys Raimair auf dem Pfad. Er verwünschte sich d a für, nicht auf seinen Instinkt gehört zu haben. Das und nur das wäre richtig gewesen! Und wie hatte er diese ve r wünschten glimmenden Lunten übersehen können? Sie leuchteten doch wie Funkelechsen, weithin zu erkennen! Na, seine Aufgabe hatte er ja wunderbar erfüllt, was! Er hatte nicht aufgepasst. Stattdessen hatte er zugelassen, dass das Mädchen und ihr Bruder geradewegs in einen Hinterhalt spazierten, und jetzt …
    Da zerriss gleißendes Mündungsfeuer die Nacht. Ein ei n zelner Schuss fiel, und der ohrenbetäubende Knall löste Raimair aus seiner Starre. Mit ausgebreiteten Armen wirbe l te er zu Irys herum, umfing Bruder und Schwester und warf sich mit den Kindern nicht etwa auf den Boden, nein, in das große Felsbecken unterhalb des Wasserfalls.
    »Die haben den Lieutenant erschossen! «, bellte Schahl und warf die nun leere Pistole in den Fluss. Dann verzog er angewidert das Gesicht, als er bemerkte, dass Blut und Hirnmasse des Soldaten seine ganze Soutane besudelten. »Die haben den Lieutenant erschossen! « Er holte tief Luft. » Tod den Ketzern! «
    »Deckung! Alle Mann in Deckung! «, brüllte Phylyp Ahzgood, als er diese drei Worte hörte. Ein Inquisitor hatte sie herausgeschrien – irgendwie war Ahzgood da ganz s i cher. Die Soldaten, die im Hinterhalt lagen, wüssten es ebe n falls, und das war das Schlimme daran. Der tief verwurzelte, reflexartige Gehorsam, den die Stimme von Mutter Kirche verlangte, würde genau das zu Ende bringen, was mit nichts als Verwirrung begonnen hatte.
    Ein Luntenschloss blitzte auf, der Donner des Schusses hallte durch die Dunkelheit. Langhorne alleine wusste, wo diese Kugel gelandet war, doch schon fiel ein zweiter Schuss. Und ein dritter. Luntenschlossgewehre waren selbst unter Idealbedingungen alles andere als präzise, und hier, bei diesen Sichtverhältnissen, wäre wahrhaftig ein Wunder e r forderlich, um überhaupt etwas zu treffen. Doch Lunte n schlösser waren nun

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