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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gute Argumente, mein Sohn «, sagte er dann. »Und ich bin natürlich nur ein einfacher Priester, kein So l dat. Trotzdem will es mir scheinen, als könnten wir etwas damit erreichen, wenn wir sie noch den Wasserfall passieren lassen. Dann könnten sie unvorsichtig werden, weil sie wi s sen, dass sie ein großes Hindernis problemlos überwunden haben. Wenn sie dann bemerken, dass wir dort unten bereits auf sie warten, wird ihr Entsetzen nur um so größer sein. Das wird sie lähmen, sodass sie weder flüchten noch kämpfen können. Und wenn sie tatsächlich versuchen, unsere Reihen zu durchstoßen, dann können Ihre Männer sie währendde s sen ins Kreuzfeuer nehmen. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass die Ketzer sofort begreifen, wie unmöglich eine Flucht den steilen Hügel hinauf ist. Und da sie nicht wissen, wie viele Soldaten sich zwischen ihnen und dem Flussufer b e finden, werden sie sich einfach ergeben. Angenommen n a türlich, die sind überhaupt bereit, sich zu ergeben, ganz egal, wie die Umstände aussehen mögen. «
    »Ah, ich verstehe «, gab Wyllyms gedehnt zurück. Es erschien Schahl offensichtlich, dass der Lieutenant hin und her gerissen war zwischen seinen eigenen Instinkten und dem Ratschlag eines Gottesmannes. Das war bedauerlich. Trot z dem hatte Wyllyms bereits unter Beweis gestellt, welche Achtung er der Geistlichkeit zollte. Nun rückte Schahl wie beiläufig seine Priesterhaube zurecht.
    »Wie ich schon sagte, mein Sohn, ich bin kein Soldat. Aber in diesem Falle muss ich leider darauf bestehen. « Wy l lyms erstarrte sichtlich, und Schahl tätschelte ihm väterlich die Schulter. »Es gibt, was die Lage an geht, einiges, was Sie nicht wissen, mein Sohn. Bitte vertrauen Sie mir einfach! «
    Kurz dachte Wyllyms nach. »Selbstverständlich, Pater «, erwiderte er schließlich und erteilte seinen Sergeanten im Flüsterton Anweisungen.
    Schahl trat einige Schritte zurück. Er lauschte und nickte zustimmend, während seine rechte Hand in die Seitentasche seiner Soutane wanderte und nach dem glatten, geschwungenen Holzgriff der Pistole tastete, die ihm Bischof Mytchail zur Verfügung gestellt hatte.
    Tobys Raimair erreichte den unteren Teil des Pfades und stieg aus dem Sattel. Das Wasserbecken unterhalb des Wa s serfalls war deutlich größer, als der Sergeant erwartet hatte. Von oben und in der Dunkelheit hatte es sehr viel kleiner gewirkt. Nun führte Raimair sein erschöpftes Pferd bis an das windgepeitschte Ufer heran. Selbst hier traf ihn noch der feine Sprühnebel, den der Wind vom Wasserfall herübertrug. Raimair genoss die Brise und ließ sein Reittier trinken. Doch er achtete sorgfältig darauf, dass das Pferd es nicht übertrieb. Gleichzeitig behielt er den Pfad im Auge. Er schaute zu, wie die anderen den Hügel hinabkamen – trotz des Mondlichts gingen sie langsam und vorsichtig. Raimair spürte, dass eine gewisse Hoffnung in ihm aufstieg.
    Trotzdem: etwas stimmte nicht. Es roch einfach falsch. Besser hätte er es nicht beschreiben können, aber irgende t was …
    Heute Abend bist du aber wirklich ein altes Waschweib , was?, fragte er sich selbst sardonisch. Du findest doch i m mer irgendetwas, worum du dir Sorgen machen kannst!
    Das stimmte, aber das änderte nichts an Raimairs Unbehagen – ein Gefühl, dass er sich nicht erklären konnte. Vielleicht lag es einfach daran, dass es nicht so aussah, als hätten die Charisianer den vereinbarten Treffpunkt bereits erreicht. Nun ja, Merlin hatte ihnen ja gesagt, welche immense Str e cke die Boote zurücklegen mussten. Da war es wohl kaum überraschend , wenn sie noch auf sich warten ließen. Auße r dem war die Flucht – obwohl Merlin die Verfolger in die Irre führen musste – bislang deutlich besser verlaufen, als Raimair für möglich gehalten hatte. Das hatte er gewiss all den Jahren bei der Army zu verdanken: Irgendetwas lief doch immer schief! Das wusste jeder Soldat genau, und bi s lang hatte es auch immer zugetroffen.
    Raimair grinste, schüttelte den Kopf und blickte dann auf, als Prinzessin Irys, den kleinen Daivyn wieder vor sich auf dem Sattel, auf ihn zukam. Unmittelbar hinter ihr befand sich Graf Coris. Die anderen Männer folgten ihnen, einer hinter dem anderen. Die Nachhut bildeten Zhak Mahrys, Rahzhyr Wahltahrs und Traivahr Zhadwail.
    »Steigt ruhig ab, Hoheit! «, meinte der Sergeant leise, als die Prinzessin ihn schließlich erreicht hatte. »Wir sollten die Pferde lieber noch ein wenig ausruhen lassen, bevor wir

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