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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mein Sohn «, stimmte ihm Pater Dahnyvyn Schahl zu. »Aber wir sollten Gottes Namen nicht missbrauchen «, tadelte er gleich darauf.
    »Ja, Pater. Tut mir leid, Pater «, gab Wyllyms rasch z u rück. Schahl verkniff sich ein Lächeln über die gut einst u dierte Antwort des Lieutenants. Der Pater wusste, dass er jüngere Männer besonders dann gut beeinflussen konnte, wenn er sich in die Rolle des freundlichen Lehrers begab. Vor allem jüngere Männer, die nicht übermäßig mit Ve r stand gesegnet waren – und das beschrieb den jungen Wy l lyms recht gut.
    Die Versuchung, nachsichtig zu lächeln, legte sich so rasch, wie sie ihn angeflogen hatte. Eigentlich war der Pater beinahe sicher gewesen, Colonel Tahlyvyr habe Wyllyms hier auf einen gänzlich nutzlosen Auftrag ausgeschickt, aber eben nur beinahe. Traurig, aber wahr: Schahl konnte nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Welche Verfolgergruppe die Flüchtigen letztendlich stellen würde, war aber im Vorhinein nicht zu sagen gewesen. Was passieren würde, wenn der C o lonel erfolgreich gewesen wäre, hätte Schahl sowieso nicht in der Hand gehabt. Vielleicht dann, wenn Bischof Mytchail ihn autorisiert hätte, dem Colonel zu erklären, was eigentlich vor sich ging. Aber eine solche Enthüllung hätte sich auch geradezu erschreckend nachteilig auswirken können. Ve r mutlich hätte sich Tahlyvyr gesträubt, einem zwanzigjähr i gen Mädchen und einem Jungen von gerade einmal elf Ja h ren die Kehle durchzuschneiden, ganz egal, wer ihm das b e fahl. Wenn Schahl aber erklären müsste, warum Irys und Daivyn Daykyn unbedingt sterben mussten, würde er sich in äußerst gefährliche Gewässer hinauswagen – in Gewässer, von denen man Laien am besten fern hielt. Außerdem b e zweifelte Schahl ernstlich , dass Bischof Mytchail ihm selbst wirklich die ganze Wahrheit offenbart hatte.
    Unter diesen Umständen war es Pater Dahnyvyn tatsäc h lich am sinnvollsten erschienen, in der Nähe des jungen Wyllyms ’ zu bleiben. Das Unwahrscheinliche konnte ja doch passieren, und Wyllyms spürte die Flüchtigen auf. Bei Wy l lyms war sich der Inquisitor sicher: Der unerfahrene Leu t nant täte, was die Inquisition von ihm verlangte – vor allem, wo Pater Dahnyvyn doch der offizielle Sonderbeauftragte Bischof Mytchails war. Das alles hatte der Pater seinem Vorgesetzten vortragen wollen, hätte Wyllyms keinen Erfolg gehabt. Er hätte nur unerwähnt gelassen, dass er während des gesamten Rittes wie ein Mehlsack im Sattel gehangen und sich sein Hinterteil angefühlt hatte, als hätte man ihm zuerst die Haut abgezogen, um die Wunden anschließend auch noch mit Salz einzureiben.
    Und jetzt sah es ganz so aus, als hätte der Pater mit seinen ganzen Überlegung einen Volltreffer gelandet!
    »Was haben Sie jetzt vor, mein Sohn? «, erkundigte er sich.
    »Ich lasse sie bis fast unten zum Fluss vorrücken und fa n ge sie dann auf dem Pfad dort unten ab, Pater «, erläuterte der Lieutenant. »Wir halten die Lunten unserer Waffen so gut versteckt, wie das eben geht. Deswegen denke ich nicht, dass die was mitbekommen, solange wir hinter den Bäumen ble i ben. Aber ich würde die ungern zu nahe an uns heranlassen, bevor wir zugreifen. Und hier unten im Tal ist es so gottve r dammt dunkel – ’ tschuldigung, Pater!, dass niemand hier sonderlich gut zielen kann. Aber wenn ich die erwischen kann, während sie sich gerade mitten im schönsten Mon d licht über den ganzen Pfad verteilen, bleibt denen gar keine andere Wahl: dann müssen die sich ergeben. «
    »Vielleicht ist es besser, sie alle bis zum unteren Ende des Wasserfalls kommen zu lassen, bevor Sie zuschlagen, mein Sohn «, erwiderte Schahl.
    »Äh, wieso, Pater? « In der Dunkelheit war das Gesicht des Lieutenants nicht zu erkennen. Seine Stimme aber ve r riet seine Verwirrung ohnehin. »Unterhalb des Wasserfalls ist ’ s doch noch dunkler, Pater «, gab Wyllyms dann nach kurzem Zögern respektvoll zu bedenken. »Und dort unten fällt das Mondlicht überhaupt nicht mehr auf den Pfad. Dann sind sie auch in einem Bereich, wo man den Pfad gut verla s sen kann. Die könnten es doch glatt noch schaffen, einfach unsere Reihen zu durchstoßen. Um ganz ehrlich zu sein: jetzt, wo meine Männer bereits abgesessen sind, um ihre Luntenschlösser zum Einsatz zu bringen, haben die sogar eine gute Chance, das zu schaffen! «
    Schahl nickte ernst und korrigierte seine Einschätzung von Wyllyms ’ Denkvermögen nach oben – ein wenig.
    »Das sind

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