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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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besser als die Kaiserin und ich zu beurteilen, wie treu Sie Charis gedient haben. Wir wissen, welche fast übermenschlichen Anstrengungen Sie seit dem ersten Angriff der ›Vierer-Gruppe‹ auf Charis unternommen haben. Wir wissen, wie unablässig Sie sich selbst angetrieben und wie sehr Sie sich in unseren Diensten verausgabt haben, wie wachsam, umsichtig und aufrichtig Sie stets waren. Und«, nun blickte der Kaiser Dragoner fest in die Augen, »wir wissen auch, welche persönlichen Schwierigkeiten und welche Schmerzen es Ihnen bereitet hat, Ihre Pflichten uns gegenüber derart treu und gut zu erfüllen.«
    Dragoners Lippen zitterten. Erneut öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, und erneut hielt ihn der Kaiser zurück.
    »Ich weiß, warum Sie um dieses Gespräch gebeten haben«, sagte Cayleb sehr ruhig. »Ich bedauere zutiefst, dass Sie die Notwendigkeit dafür sehen. Aber noch mehr bedauere ich, dass wir Sie eben wegen Ihrer außerordentlichen Fähigkeiten und Ihrer immensen Sorgfalt die ganze Zeit über unmöglich abberufen konnten. Wir wussten, dass Ihnen das, was wir Ihnen in Ihrer Funktion als Botschafter von Charis abverlangt haben, als treuer Sohn von Mutter Kirche unerträglich sein musste. Wir wussten, dass Sie hin und her gerissen sein würden zwischen Ihrer Treue Charis gegenüber und dem, was Sie für Ihre Pflicht Gott und den Erzengeln gegenüber ansehen. Und wir wussten auch, dass Sie, trotz all der Schmerzen, die wir Ihnen bereiten, doch niemals um Ablösung ersuchen würden. Niemals würden Sie Ihren Posten aufgegeben, solange Charis in Gefahr ist. Das wussten wir. Und genau deswegen müssen wir es uns selbst eingestehen: Wir haben Sie benutzt , Sir Rayjhis. Wir haben Sie gnadenlos ausgenutzt, weil wir keine andere Wahl hatten. Wir waren auf Sie angewiesen.«
    Dragoner schluckte schwer, und Cayleb schüttelte den Kopf.
    »Es beschämt mich, Ihnen das eingestehen zu müssen. Als König und Kaiser blieb mir keine andere Wahl, aber als Mensch bin ich zutiefst beschämt. Als König und Kaiser hätte ich diese Besprechung ablehnen sollen, denn niemand hier in ganz Siddar-Stadt könnte uns je so wertvoll sein wie Sie, auch jetzt noch. Eines weiß ich genau: Sollte ich von Ihnen verlangen, weiterhin Ihren Dienst zu versehen, so werden Sie das tun. Für einen Kaiser, der sich dessen bewusst ist, kann es nur eine Antwort auf das Gesuch geben, das Sie zu mir führt. Aber ich habe feststellen müssen, dass ich nicht nur Kaiser bin. Nicht hier, nicht jetzt. Ich verstehe, warum Sie hier sind, und es gibt Augenblicke, in denen die Pflichten eines Kaisers hinter den Pflichten eines Menschen zurückstehen müssen. Und deswegen lautet meine Antwort: ja.«
    In den Augen des Botschafters glitzerten unvergossene Tränen. Cayleb erhob sich, ging zu dem älteren Mann hinüber und legte ihm sanft beide Hände auf die Schultern.
    »Ich weiß, dass Sie selbst jetzt, nach allem, was Zhaspahr Clyntahn getan hat, niemals das Schwert gegen Mutter Kirche erheben könnten«, fuhr er leise fort. »Ich gebe zu, ich halte das für falsch. Ich glaube, dass der Schaden mittlerweile zu groß geworden ist. Das Gift ist schon zu tief in den Leib von Mutter Kirche gedrungen. Deswegen scheint es mir keine andere Lösung mehr zu geben, als die Wunde mit dem Schwert auszubrennen. Aber ich verstehe, wie viel Ehrfurcht Sie Mutter Kirche nach wie vor entgegenbringen. Sie respektieren die Kirche für alles, was sie einst gewesen ist und was sie in der Vergangenheit erreicht hat. Sie fürchten sich davor, was hinter den Türen lauern könnte, die wir öffnen, wenn wir uns jenen entgegenstellen, die durch ihr Handeln die wahre Lehre der Kirche bis zur Unkenntlichkeit entstellt haben, und dafür ohne jeden Respekt die Hand eben gegen die Kirche erheben. Ich respektiere Ihre Sichtweise. Ich respektiere, dass wir in dieser Hinsicht anders denken. Und da ich diesen Unterschied in unserer Sichtweise kenne, weiß ich auch, dass wir Ihnen entschieden zu viel abverlangt haben.
    Das muss ein Ende haben. Die Unterzeichnung des Bündnisvertrages gestern ist auch Ihr Werk, Sir Rayjhis. Es ist ein wohlverrichtetes Werk, so sehr Sie auch jeder Satz, jeder Punkt, jedes Komma schmerzen mögen. Von keinem Menschen hätten wir mehr erwarten können, geschweige denn es zu verlangen . Aus diesem Grund entbinde ich Sie von Ihren Pflichten, Sir Rayjhis. Ich danke Ihnen von Herzen, auch im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin, und bitte Sie erneut um Verzeihung für

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