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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mal durchkommt. Denn nun sind wir vorgewarnt, wüssten, was sie täten und wie rasch sie vorankommen. Mit Ihrer Unterstützung, Zhaspahr, können ja dann auch entsprechende Befehle rechtzeitig ausgegeben werden, und den treuen Söhne von Mutter Kirche wäre dann erlaubt, zum richtigen Zeitpunkt notfalls Schleusen zu zerstören. Aber jetzt, beim ersten Mal? Wo es wirklich alle Beteiligten völlig überrascht hat?« Er schüttelte den Kopf. »Das hat sich einfach nicht vermeiden lassen, Zhaspahr. Und man kann auch niemandem die Schuld dafür geben.«
    Außer deinen idiotischen Agenten-Inquisitoren, natürlich! , setzte er wohlweislich nur in Gedanken hinzu. Die haben uns nicht rechtzeitig vorgewarnt. Und wie haben die Ketzer das hinbekommen, Zhaspahr? Sie werden ihre Schiffe wohl kaum in Brand gesteckt haben. Also wie war das möglich? Und wie lange wirst du dieses Mal brauchen, um das Rätsel zu lösen? Wie lange wirst du brauchen, um wieder einmal die erforderlichen Dispense zu erteilen und Sondergenehmigungen abzufassen? Schließlich wird man die Ächtungen noch ein bisschen mehr verbiegen müssen, damit wir auch bald solche Spielsachen haben!
    Clyntahn schien regelrecht in seinem Sessel zusammenzusacken. Dass ihm Duchairn und Maigwair gemeinsam die Stirn boten, dämpfte seine übliche Streitsucht. Von Dauer allerdings wäre das nicht. Schon bald würde Clyntahn wieder einfallen, wie brillant sein Strategiekonzept doch war … und jeglichen Fehlschlag damit begründen, jemand anderes habe die Befehle nur unzureichend ausgeführt.
    »Also, wie schlimm steht es wirklich?«, fragte der Großinquisitor schließlich und blickte erneut erst den Schatzmeister, dann den Captain General an. »Wann können wir die Offensive wiederaufnehmen?«
    » Überhaupt nicht , Zhaspahr«, erklärte Duchairn beinahe schon mitfühlend. »Vorher müssen die Kanäle erst wieder befahrbar sein.« Mit dem Zeigefinger tippte er auf den Bericht, den Maigwair auf den Tisch hatte fallen lassen. »Jede größere und fast jede kleinere Schleuse sind zerstört – auf der gesamten Strecke vom Guarnak-Ascheneis- und Guarnak-Sylmahn-Kanal. Das Gleiche gilt für die Gesamtlänge des Hildermoss zwischen dem Guarnak-Sylmahn-Kanal und der Knochenfisch-Bucht. Außerdem hat der Feind eine kleine Zusatzexkursion unternommen – den Sair gerade weit genug hinauf, um auch das Nord-Ende des Sair-Selkyr-Kanals abzuriegeln. Und auf dem Tarikah wurde jede Schleuse zwischen dem Ostsee und dem Hildermoss zerstört.« Er schüttelte den Kopf. »Der gesamte nördliche Teil unseres Versorgungssystems ist vollständig abgeschnitten. Solange die Schleusen nicht wieder einsatzbereit sind, kommt alles, was wir den Heiliger-Langhorne-Kanal hinaufschicken, auf dem Wasserwege nur bis nach Seenstadt. Das bedeutet, wir haben es im Augenblick mit zweihunderttausend Mann – ohne Miliz wohl gemerkt! – zu tun, denen wir keinen anständigen Nachschub mehr zukommen lassen können. Die meisten davon stehen in Regionen, in denen in diesem Jahr überhaupt nichts gesät und gesetzt wurde oder wo das bestenfalls geradezu erschreckend spät im Jahr geschehen ist. Rund dreihunderttausend hungrige Mäuler, die zu stopfen sind, bei dieser Versorgungslage vor Ort bedeutet: Die Männer können bestenfalls die Stellung halten. Die Dohlaraner werden schon bald in genau der gleichen Klemme sitzen. Wir müssen nämlich deren Versorgungswege den Fairmyn und den Charayan-Kanal hinauf requirieren, damit uns Kaitswyrths Truppen nicht verhungern.«
    »Aber wir haben die Ketzer in die Flucht geschlagen!«, fauchte Clyntahn. »Wenn wir jetzt nachlassen …!«
    »Ich vermute, genau das haben die im Sinn gehabt«, fiel Duchairn ihm, immer noch in dem gleichen sanften Tonfall, ins Wort. »Und es hat funktioniert. Unsere Kommunikationswege können wir wahrscheinlich im Frühjahr oder spätestens im Frühsommer wieder nutzen, wenigstens bis zum Hildermoss hinauf. Bis dahin wird Allayn einfach nur zusammenhalten müssen, was er derzeit hat.« Der Schatzmeister zuckte mit den Schultern. »Es gibt nur ein Gutes, wenn man das so nennen darf: Die Wirtschaft der Siddarmark ist ohnehin schon derart angeschlagen, dass wir durch dieses Debakel nicht noch zusätzliche Einkünfte einbüßen. Aber das Wasserstraßennetz wieder zu reparieren, wird ein shan-wei-großes Loch in die Schatzkammer reißen – machen Sie sich da bloß nichts vor! Bislang hatten wir noch keine Gelegenheit, für neue Einnahmequellen zu sorgen.

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