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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Randstaaten. Damit war er für den Tempel auch der direkteste Weg nach Siddar-Stadt.
    Die Soldaten der Republik, die eigentlich im Westen von Mountaincross hätten stehen sollen, waren versprengt worden, im Kampf gefallen oder zu den Rebellen übergelaufen. Damit war die gesamte Organisationsstruktur ebenso zerstört wie der Zusammenhalt der Truppen. Die lokale Miliz hingegen befand sich in einem deutlich besseren Zustand. Sie waren Auffangbecken für die desertierten tempelgetreuen Soldaten. Die Sylmahn-Kluft war einer der wenigen Orte, wo in dem bitteren Winter tatsächlich Pikeniere gegen Pikeniere angetreten waren. Die Regimenter der Armee, die Stohnar aus der Hauptstadt abgezogen und dorthin beordert hatte, brachten sehr viel mehr Disziplin auf und waren auch besser ausgerüstet als ein Großteil der gegnerischen Milizionäre. Dennoch hatten sie schwere Verluste hinnehmen müssen.
    Wie eine Flutwelle waren die aufständischen Milizen bis zur Kluft selbst gerollt – weit genug, um sogar mehrmals gegen Serabor, eine Stadt am östlichsten Ende der Kluft, anzustürmen. Irgendwie war es den Einwohnern gelungen, die Angreifer abzuwehren – sie hatten inmitten brennender Ruinen die Stellung gehalten. Wovon sie sich die ganze Zeit über ernährt hatten, wusste Gott allein. Dann hatte eine zweite Welle von Tempelgetreuen, die aus Charlztyn aus anrückten, sie auch noch vom Osten her angegriffen. Gemeinsam hatten sie Serabor belagert und völlig von der Außenwelt abgeschnitten – bis General Trumyn Stohnars Entsatz eintraf.
    Entbehrungen und Hunger hatte auch die Angreifer ans Ende ihrer Kräfte getrieben. Als dann Stohnars verhältnismäßig ausgeruhter Trupp eintraf, hatte der die Einheiten aus Charlztyn schlichtweg aufgerieben. Die Milizen aus dem Westen von Mountaincross bildeten nach wie vor eine Einheit. Doch selbst deren geordneter Rückzug hätte sich mehrere Male beinahe in eine heillose Flucht verwandelt. Denn die rachgierigen Truppen, die nach wie vor dem Reichsverweser die Treue hielten, verfolgten die Aufständischen bis zu dem kleinen Bergdorf Terykyr in der Mitte der Kluft. Da jedoch hatten die Milizen Verstärkung erhalten, sodass die Rebellen Stohnars Männer hatten zurücktreiben können. Die ausgebildeten Soldaten hatten nur langsam und unwillig den Rückzug angetreten; sie hatten große Verluste hinnehmen müssen. Die Kluft war schlichtweg zu groß, um eine geschlossene Front über ihre gesamte Breite aufzustellen. Dafür hätte man deutlich mehr Männer gebraucht. Die wenigen hundert Gewehre, die man den Pikenierregimentern ausgehändigt hatte, waren natürlich bei Angriff und Verteidigung gleichermaßen wertvoll gewesen. Als mit der Schneeschmelze die Überschwemmungen kamen, war das für die abwehrenden Truppen ungleich vorteilhafter als für die Angreifer. Trotzdem ließ sich Trumyn Stohnars Lage bestenfalls mit dem Begriff ›heikel‹ beschreiben.
    Schon bald aber hätte die Schneeschmelze ein Ende. Greyghor Stohnar und Daryus Parkair bereitete Albträume, was passierten würde, sobald – und nicht etwa: falls! – die Armee Gottes den Milizionären ebenfalls Gewehrschützen zur Seite stellte.
    »Bislang haben Trumyns Gewehre – und auch die Witterung – das Schlimmste verhindert«, sagte Stohnar jetzt. »Und laut den Berichten aus Gletscherherz sieht die Lage in den Grauwallbergen ähnlich aus.« Er blickte zu Aivah Pahrsahn hinüber, die bei der Erwähnung von Gletscherherz angespannt die Lippen aufeinandergepresst hatte. Die Neuigkeit, dass Zhasyn Cahnyr beinahe den Tod gefunden hätte, war vor weniger als drei Tagen in Siddar-Stadt eingetroffen. Aivah war erschüttert gewesen. »Wir müssen einfach darauf hoffen, dass es so bleibt, bis wir ihnen Verstärkung zukommen lassen können.«
    »Bei allem schuldigen Respekt, Mein Lord«, ergriff Maidyn das Wort, »aber wie wahrscheinlich ist das? Sämtliche Berichte von Madame Pahrsahns Agenten waren bislang erschreckend zuverlässig. Ich wüsste nicht, warum wir jetzt an deren Zuverlässigkeit zweifeln sollten.«
    »Ja, vielleicht sollten wir das wirklich nicht«, meinte Stohnar. »Aivah, Sie haben wohl nicht zufällig etwas Neues erfahren, seit wir das letzte Mal über die Lage gesprochen haben?«
    Fragend hob er eine Augenbraue. Doch die attraktive Frau schüttelte den Kopf.
    »Nach allem, was ich bislang erfahren habe, vermute ich, dass Maigwairs Truppen in frühestens zwei Monaten die Grenze überqueren und in die umkämpften Provinzen

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