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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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langweilig, sinnlos und sie doch ewig an sich band. Siria wurde beinahe noch sentimental auf ihre alten Tage. Es wurde Zeit, Lorias wach zu treten!
    Die Schwärze der Nacht wich bereits dem ersten blassgrauen Sonnenlicht, das sich in der entfernten Atmosphäre spiegelte. Es würde nicht mehr lange dauern. Sie ging an Manoos vorbei und nickte ihm stillschweigend zu.
    „Es ist Zeit, sie zu wecken!”, erwiderte er leise. Sein ganzes Heer lag bereits wachsam und kampfbereit in den Stellungen. Das Feldlager wirkte dabei friedlich, die Täuschung war perfekt. Die zahlreichen Lagerfeuer in der Nähe qualmten inzwischen nur noch, wobei ein leichter Wind die Asche fort trug.
    Mit dem Morgengrauen zeigte das erste Tageslicht deutlich, was in der Nacht passiert war. Ihr Lager war komplett eingeschlossen worden. Ein dichter Ring wachsamer Flüchtlinge aller Rassen umgab sie.
    Siria betrat das Zelt. Lorias schlief nicht mehr, sie saß beinahe nackt, nur mit einem dünnen, offenen Hemd bekleidet, auf dem Teppich und lachte.
    „Lorias, was soll das?” Sie schaute sich erstaunt um. Nein, diese Schlampe! Sie hatte doch nicht etwa, nein, das würde sie sich nicht gewagt haben! Die Wache lag neben ihr und schnarchte. Seine Hose hing auf den Knien, die Situation ließ wenig Zweifel, was Lorias mit ihm angestellt hatte.
    Siria drehte sich um und verließ rasch das Zelt. Seitlich von ihnen befanden sich die beiden Körbe mit den Falken – einer war geöffnet und leer. Sie konnte so viele Wachen reiten wie sie wollte, aber sie hatte Serpent eine Nachricht geschickt! Siria würde sie dafür umbringen!
    Manoos bemerkte wohl Sirias aufgebrachte Reaktion und rannte zu ihr. „Wo ist der Falke?”
    „Wo wohl? Lorias hat ihn zu Serpent geschickt. Die Botschaft könnt Ihr Euch sicher selbst ausmalen!”
    „Nein, diese falsche Schlange! Wie viel Zeit bleibt uns?”
    Siria war zornig. „Manoos, es ist vorbei! Uns bleibt nicht genug Zeit, sogar wenn es uns gelänge, die Massen zu täuschen. Sobald die Flotte Eures Bruders an Himmel auftaucht, zeigen wir unsere wahren Absichten!”
    „Nein …”, Manoos spuckte in den Sand.
    „Die Dummheit von Lorias bringt uns alle um, dafür dreh’ ich ihr den dürren Hals um!”
    „Nein!” Manoos hielt sie am Arm fest. Was sollte das? Lorias hatte sie alle verraten! Sie sollte sterben! Der Wachtposten, der die Nacht mit ihr verbracht hatte, rannte mit rotem Kopf aus dem Zelt und zog sich hektisch die Hose hoch. Er sah den leeren Falkenkorb – seine Miene erstarrte.
    „Mein Dalor, bitte … ich konnte das doch nicht ahnen! Sie … sie hat mir …”
    Manoos zog in der Drehung seinen Bidenhänder und schlug ihm ohne ein Wort den Kopf ab. Sein Körper fiel plump auf die Seite.
    „Deinen Verstand aus der Hose gezogen. Ich kann dich nicht mehr gebrauchen!”
    Er wischte das Blut von der Klinge und drehte sich Kalson zu, der die Szene erstarrt beobachtet hatte.
    „Macht euch für den Kampf bereit. Die Täuschung ist vorbei!” Er wand sich zu ihr. „Siria, wir werden Lorias keinen schnellen Tod schenken. Sie soll unseren Kampf erleben und bis zuletzt um ihr erbärmliches Leben betteln. Die sollen sie bekommen!”
    Lorias kam aus dem Zelt, sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich anzuziehen. Sie lachte Manoos aus: „Wir werden alle sterben! Was macht das schon aus, wer dabei vorne oder hinten steht!”
    „Schlampe, zieh dich an!” Manoos schlug sie mit seinem Kettenhandschuh nieder. Blut rann von ihrer Wange die nackte Brust hinunter. Die Soldaten schwiegen und schüttelten verständnislos die Köpfe. Er packte ihr Fußgelenk und schleifte sie ins Zelt. „Du wirst nicht den Namen des Königs besudeln. Benimm dich, wie es deinem Stand gebührt! Wir kämpfen und sterben aufrecht, und nicht wie eine billige Wanderhure!”
    Er wäre ein guter König geworden. Ganz gleich, wie oft ihn sein fetter Vater oder Serpent geprügelt haben. Er stand immer wieder auf! Siria ging zu einem Soldaten: „Gib mir dein Schwert. Ich habe das Bedürfnis, mich zu schlagen! Die sollen sehen, wie eine Schattenseherin untergeht!”
    Verwundert, aber voller Respekt gab ihr der Renelat seine Klinge. Er verbeugte sich kurz und nahm seine Armbrust auf. Der erste Tag seit dreihundert Sonnenwenden, am dem sie sich keine toten Frösche auf den Buckel schmieren musste. Ein guter Tag!
    Die unzähligen Flüchtlinge, die ihr Lager umgaben, beendeten schlagartig die Ruhe. Die Sonne wärmte noch verhalten die Luft auf und bereitete

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