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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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diesem Ort ein grausames Ende erlebt. Hast du je erfahren, was sie fürchtete?”
    „Damals dachte ich, ich hätte sie gekannt. Aber in der letzten Zeit vor ihrem Tod wurde sie mir fremd. Sie zog sich zurück. Wir fanden sie, da hatte sie bereits mehrere Tage tot auf dem Boden gesessen!”
    „Warum brachtet ihr das Durcheinander nicht wieder in Ordnung? Sind die Bücher etwa nicht wertvoll?”
    Die Alte lachte. „Und ob sie wertvoll sind. Nur, Hasis brauchte für seine Feldzüge keine Bücher. Und die werte Obere setzte schon früher nie einen Fuß in diese Kammer. Das alte Archiv wurde geschlossen und verriegelt!”
    „Und heute öffnest du die Tore für mich? Glaubst du, dass das Schicksal von Pretare meinen Weg kreuzte?” Was hatte die Archivarin nur gefunden?
    „Sag du's mir, Amun'ral. Deshalb brachte ich dich hierher. Hier liegt alles Wissen verborgen, das unsere Kultur jemals dokumentierte.”
    Alles, was jemals niedergeschrieben wurde? Ob das reichen würde? Wer schrieb schon Erlebnisse mit einem Dämon auf. Erlebnisse, die vermutlich kaum einer überlebt hatte.
    „Feriosi, was steht auf dem Buchrücken hier?” Sie wusste, dass die junge Seherin neben ihr stand.
    „Das hier? Pelen eno Veren – Tua Liatell kauti ot toi Isenget, das bedeutet …”
    „Leben und Sterben – Die Wahrheit liegt in der Ewigkeit, danke dir.”
    „Ihr beherrscht die alte Sprache von Eterius? Sie wurde niemals außerhalb des Ordens gelehrt, und seit König Hasis regiert, nicht einmal mehr hier. Wo habt Ihr sie erlernt?”, fragte Feriosi erstaunt.
    Eine Sprache, die nicht mehr gelehrt wurde, aber jeder für sich beanspruchte: Die Feuerkatzen, die Lamenis, der Halion, Eterius und die Seherinnen hatten anscheinend mehr gemeinsam, als ihnen bewusst war. „Auf meinen Reisen konnte ich viel lernen. Wer hat sie dir beigebracht?”
    „Die werte Siria hat mich in alter Schriftkunde unterrichtet!”
    „Nützlich, oder? Kannst du mir bitte diesen Buchrücken vorlesen?”
    „Botegene Nertissent, wird wohl ein naturwissenschaftliches Buch sein.”
    „Elementare Grundordnung, was für ein langweiliger Titel, da möchte ich mal reinschnuppern.”
    „Wie fängt es an?”
    „Via tal Janan toi Tippa celinin – Aus dem Feuer der Sonne geboren entstand Ninis in der Gnade der Elemente. Die Mächte der Erde, des Wassers, des Feuers und der Luft manifestierten sich in Raum und Zeit.” Feriosi legte das Buch auf einen Holzkasten. „Das Buch handelt über die Entstehung von Ninis, soll ich weiterlesen?”
    „Ja, warum nicht?” Yirmesa flog in Gedanken bereits über einen glühenden Planeten. Sie hörte die Worte und tauchte in die Vergangenheit ihrer Welt: In der Glut der frühen Welt schwebte sie über Berge und Täler. Sie sah einen Sonnenzyklus binnen eines Lidschlages. Wasser sammelte sich in den Senken, kondensierte und regnete zurück auf die ersten Pflanzen. Die elementaren Mächte der Schöpfung bildeten das Gleichgewicht, um erstes Leben zu ermöglichen. Erde, Feuer, Wasser und Luft, mit der Sorgfalt, ein fragiles Kunstwerk zu erschaffen – Ninis.
    Bäume wuchsen in einem Augenblick wie in tausend Wintern, verschwanden unter Schneemassen, vergingen im Moder und wuchsen erneut. Feurige Felsen schossen aus der Tiefe in die Meere. Sturmfluten holten sich Land zurück und brachten Wasser in die Wüste. Die Gewalten lehrten das Leben leben.
    „Ihr seid einfach eingeschlafen!”, weckte Feriosi sie pikiert auf.
    Yirmesa streckte sich. „Wir sollten morgen weitermachen, es ist spät geworden. Hör, auch Siria schnarcht über ihrem Buch.” Sie zeigte mit einem Lächeln auf die Alte.
     
    Gerüstet mit Brot, Früchten, Wasserkrügen und Salzfleisch mit Tunke wälzte das Trio am nächsten Morgen weitere Bücher. Wie gerne hätte Yirmesa diese Schatzkammer mit ihren Augen erforscht.
    Sie öffneten Schriftrollen, suchten nach Hinweisen zu Pretare, dem Dämon und amüsierten sich über die Leidenschaft von Siria – Kochrezepte aus vergangenen Zeiten vorzulesen. Wobei nicht jede Leckerei ihrem Gaumen zusagte. Yirmesa streifte durch die Regale, griff intuitiv nach Büchern und Feriosi las ohne Unterbrechung laut vor.
    Siria mühte sich währenddessen mit alten Schrifthäuten der Litisen, deren Keilschrift sie häufiger als Reste toter Insekten titulierte. „Das haben diese Steinköpfe nur auf die Häute gekleckst, um uns zu verhöhnen.”
    „Werte Siria, warum quält Ihr Euch damit?”
    „Pretare begleitete die frühen Expeditionen

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