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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Bein stieß Elias den Schlitten neben den Eishai und machte seinen Fang zur Rückfahrt bereit.
    »Die Tauch-Nummer ist trotzdem bescheuert. Du wärst nicht der Erste, der dabei draufgegangen ist. Aber dein Weg zurück ist sauber. Ich hab dich im Scanner. Es ist weit und breit kein weiterer Schneckenkopf auszumachen.«
    »Ich bin auf dem Weg.«
    »Mach hin ... mir frieren die Eier ab«, beschwerte sich Ruben. Elias deaktivierte mit einem Fingerdruck am Hals die Übertragung. Er wollte sein Talent, der Kälte zu trotzen, nicht über Gebühr strapazieren und zog die Schutzkleidung wieder an.
     
    Eigentlich mochte Elias es, allein über das Eis zu ziehen. Dabei ließ sich gut nachdenken, die Kälte erinnerte ihn stets daran, wo er war. Das war seine Heimat. Eine andere Welt kannte er nicht. Obwohl er sich auch nicht darum gerissen hatte, Arzt zu werden - Elias war der medizinische Offizier an Bord der R-12.
    Eine der beiden Sonnen stand bereits sehr tief, während die andere noch für gut eine Stunde Tageslicht sorgen würde. Sie würden heute sogar eine Nacht bekommen. Heute kam es zu der seltenen Sternenkonstellation, dass beide Sonnen binnen einer Stunde an derselben Stelle am Horizont untergehen würden. Was auch der Grund für den nur minus zehn bis minus zwanzig Grad kalten und damit eher lauwarmen Nachmittag war. Die Tage im Eis konnten ansonsten auch erheblich kälter werden. Besonders mit der nun beginnenden Periode der Dunkelheit waren Temperaturen bis unter Minus hundert Grad möglich. Deshalb würde niemand während der nächsten Tage das Habitat verlassen. Nicht einmal er.
     
    ***
     
    II. Habitat
    Seit vor zwei Jahren der letzte Motorschlitten ausgefallen war und Elias nur noch einen Titanrahmen mit Kufen über das Eis schieben durfte, waren die Rückwege im Thermoanzug mit 250 Kilo fetten Fischhappen im Gepäck recht mühsam. Er stoppte die Rutschpartie und aktivierte einen Bildschirm am Unterarm seines Overalls. Das war genau die richtige Stelle.
    »Mach doch nicht jedes Mal wieder ein Spielchen daraus!«, rief Elias über das Eis. Weit und breit befand sich nichts außer Schnee, Eis, noch mehr Schnee und jede Menge Horizont. Er wusste genau, dass er richtig navigiert hatte. Der Transponder befand sich unter seinen Füßen.
    »Solange du mich nicht findest, wird das auch kein Schneckenkopf tun!«, erklärte Ruben und stand nur einen Meter neben ihm wie aus dem Nichts auf.
    »Die folgen auch keinem Leitsignal«, antwortete Elias. Ruben trug einen Delta-7 Kampfanzug, dessen Tarnkappenfeld sich gerade deaktivierte, und schulterte das vorhin in Aktion erlebte M-74 Präzisionsgewehr. Ruben sah gefährlich aus, was auch Sinn der Sache war.
    »Was sie hoffentlich auch nicht lernen werden.«
    »Hoffentlich. Und, ansonsten alles in Ordnung?«, fragte Elias. Sein Bruder hörte sich irgendwie seltsam an.
    »Die Schneckenköpfe werden geschickter. Als ob sie uns auflauern wollen. Das gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Es gibt heute leckeren Fisch!« Elias versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Irgendwann beißen dir die Großen noch den Arm ab!«, antwortete Ruben, während sich sein Delta-7 Visier von selbst öffnete und hinter dem Kopf an den Rücken anfügte. Neben ihm blinkte, jetzt ebenfalls sichtbar geworden, ein autonomes G2-Verteidigungsgeschütz, bei dem sie vor zwei Monaten ein Standbein durch einen passend geschnitzten und dunkel lackierten Fischknochen ersetzt hatten. Der Scanner auf der Lafette, der sich die ganze Zeit eifrig im Kreis drehte, funktionierte hingegen noch tadellos. Im Bereich von acht Kilometern würde sich ihnen noch nicht einmal ein daumengroßer Vogel unbemerkt nähern können. Wobei sie auf dieser Welt noch nie einen Vogel gesehen hatten. Und selbst wenn Ruben eingeschlafen wäre, würden die Feuerkraft und das autonome Zielsystem des G2-Geschützes ausreichen, um den Ansturm hunderter dieser degenerierten Idioten aufzuhalten. Deren zerschossene Kadaver in der Vergangenheit das Eis übersät hatten. Leider befand sich inzwischen das letzte Magazin in der Waffe, was aber dem Schutz durch Abschreckung keinen Abbruch tat. Sie waren bereits seit zwei Jahren nicht mehr angegriffen worden. Die wenigen Schneckenköpfe, die Ruben immer mal wieder auf große Entfernung tötete, hatten sich seiner Meinung nach eher verlaufen.
    »Dann müsstest du fischen gehen.« Elias liebte seinen Bruder und würde ohne zu zögern sein Leben für ihn geben. Sie teilten dasselbe Schicksal. Er verstand deshalb

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