Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Untergang.
    „Los, ich warte auf euch! Schneller!” Yirmesa stachelte sie an. Wie in einem Sog zerfiel die Armee der Elementare durch die Peitschenschläge ihrer früheren Herrin, ohne das s die Verteidiger auch nur einen Kratzer abbekamen, die Hiebe schlugen geschickt an ihnen vorbei.
     
    „Die Feuerpeitsche bricht die Elemente!” Siria lächelte, sie verstand Amun’rals Geschenk und den Preis, den sie alle dafür bezahlen mussten. Sie blickte zu Amone, die inzwischen genauso alt aussah wie sie selbst. Amun'ral löschte ihre Identität aus, im Schatten der Oberen verflogen auch die letzten Reste ihrer Bosheit.
    Vor ihr spielten drei Kinder ausgelassen miteinander, ein Junge, der aussah, als ob er in einem Schweinetrog geschlafen hatte, zog einem rothaarigen Mädchen an den Haaren, während ein weiterer Junge, der tropfnass auf dem Boden saß, mit zwei weißen Vögeln beschäftigt war.
    „Lass deine Schwester in Ruhe!” Siria schnappte sich den dreckigen Jungen und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. Das sollte reichen, sie vergab dem Halion und setzte sich wieder zu Hasis. Liebevoll streichelte sie ihm über die Stirn, er atmete nur noch flach. „Liebster! Ich bin bei dir, ich war immer bei dir. Es wird Zeit, zu gehen.” Amun'ral hatte den Dämon besiegt, sie hatte alle besiegt! Alle Völker würden ihre Feindschaften vergessen, auch wenn sie sich bestimmt mit der Zeit neue suchen würden.
    „Aber ich bin Siria! Ich sah die Wahrheit und ich will nicht vergessen, wer ich bin. Ich will mit dem Wissen sterben, mein Leben gelebt zu haben!”
    Sie lehnte sich gegen die Brüstung des Turmes und zog Hasis ein Stück zu sich heran. Entschlossen ergriff sie sein Schwert inmitten der Klinge und setzte es vor seine Brust. Seinen Atem hörte sie nur noch schwach, während die Klinge bereits tief in ihre Finger schnitt. Mit einem tiefen Stöhnen zog sie den Stahl durch seine Brust, bis sie ihn auch in ihrem Bauch spürte. Schreiend packte sie den Schwertknauf und stieß sich die Waffe vollständig durch den Leib. Liebevoll nahm sie Hasis in die Arme, während sie zufrieden die Augen schloss. Siria war tot.
     
    Ein seltsames Licht entstand auf dem Turm. Ein blonder Krieger rieb sich verwirrt die Stirn, die Veränderungen um sich herum konnte er nicht verstehen. Gemeinsam mit einer verstörten alten Frau, drei Kindern, zwei Vögeln und einigen jungen Kämpferinnen machte er sich auf, die Treppen hinab zugehen.
    Alles glomm in einem warmen, grünen Licht, lebendige Triebe und Wurzeln entwuchsen aus dem Körper einer Frau, der ein Tier den Bauch aufgerissen haben musste. Rasch schlängelten sich die Triebe über die Turmspitze, drangen in die massiven Quader und färbten das Salz erden. In kürzester Zeit verhölzerte knarrend der gesamte Turm und gigantische Äste streckten sich gegen den Himmel. Die Veränderungen reichten bis zum Boden hinab und aus dem Bauwerk entstand ein riesiger Baum. Als er und die anderen den Turm verließen, wurde auch der letzte Salzquader hinter ihnen Teil des Baumes.
     
    „Levinie, du sollst nicht umsonst gestorben sein. Bitte, gewähre der Zukunft von Moresene deinen Schutz!” Yirmesa schluckte. „Manoos, ich hätte dir gerne Kinder geschenkt. Finde dein Glück, und lebe!”
    Ihre Heerscharen waren verschwunden, sogar die Gefallenen lösten sich auf. Das Salz von Moresene reinigte sich selbst.
    „Amun'ral!”, rief sie mit dem letzten Gedanken an ihr bisheriges Leben. Der Klang des Namens schallte noch einen Moment durch die Ruinen. Sie glühte nicht mehr, ihre schwarze Haut hatte sich beruhigt.
    Ein Schweif rauschte an ihr vorbei. Sie sah eine Metallkugel auf ihrer Flugbahn, die einen kleinen Mond passierte und in die Luftschichten eines wunderschönen, blauen Planeten eintauchte. Die Kugel glühte und schlug in einer Eiswüste ein.
    Angestrengt versuchte sie sich zu erinnern, sie glaubte eine Bedeutung zu spüren, schüttelte aber nur lächelnd den Kopf. Ein seltsames Bild, diese blaue Welt war wunderschön! Aber was sollte diese Vision bedeuten?
    Sie sah sich selbst, ihre schwarze Haut, die Lederbinde im Gesicht und verstand sofort, dass sie etwas Besonderes war. Doch wo war sie? Und wer waren all diese Wesen in ihrer Nähe?
    Viele Tausend Kreaturen auf zwei und vier Beinen gingen auf sie zu. Sie stand auf einem Geröllberg, hielt zwei lodernde Peitschen in ihren Händen und schaute sich um. Die Sonne drang zu ihnen, scheinbar fühlte sich niemand von ihr bedroht, obwohl es auch

Weitere Kostenlose Bücher