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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hügeln stand eine blaue Wand.
    Die Festung!
    Nicht als solche zu erkennen. Sie besaß keine Mauern und Türme, keine Wehrgänge oder Tore, aber ihr tiefblauer, kalter und abweisender Schein reichte aus und wirkte gleichzeitig wie ein Magnet, der den Wagen an sich heranriß.
    Sie war ja nie gleich, sie konnte auf die Größe eines Konfettistücks zusammenschrumpfen oder gewaltig werden wie ein Berg, aber sie war tödlich.
    Pedro atmete wie jemand, der damit Mühe hatte. Es hörte sich an, als würde ein Raubtier nach Luft schnappen. Hin und wieder lachte er scharf auf.
    Sie rasten unbeirrt auf das Ziel zu. Es gab keine Chance, ihm zu entwischen. Die Festung war da, sie würde bleiben, sie würde den Wagen und die Personen schlucken.
    »Glaubst du mir nun?« fragte Pedro, dessen Wagen an Tempo gewann, obwohl er das Gaspedal nicht berührte.
    »Du bist der Killer!«
    »Richtig!«
    »Bist du ein Mensch?« Yakup mußte weiterreden und seinen Nebenmann ablenken.
    »Auch!« sagte dieser, drehte wieder seinen Kopf nach rechts und riß seinen Mund auf. Für Yakup sah es so aus, als würden die Lippen des anderen platzen, gleichzeitig erweiterte sich der Mund, und eine schwarze Woge aus Schleim schoß daraus hervor! Er war beides, Mensch und Tengu!
    Eine andere Erklärung hatte der Ninja nicht. Zudem wollte er nicht länger darüber nachdenken, denn mit dem Erscheinen der Festung hatte der Dämon Shimada die letzte Runde in diesem mörderischen Kampf eingeläutet.
    »Jetzt rettet dich nichts mehr!« Der Tengu sprach, als wäre sein Mund ebenfalls mit Schleim gefüllt.
    Yakup hatte die Krone der Ninja gelöst. Er nahm sie in beide Hände und setzte sie auf seinen Kopf.
    In diesem Augenblick raste der Wagen in die blaue Festung. Und der Tengu brüllte vor Wut auf, als er sehen mußte, daß der Platz neben ihm plötzlich leer war.
    Yakup Yalcinkaya war unsichtbar geworden!
    ***
    Das Gelände des Forts war einfach zu sehr in die Stadt Frisco integriert, als daß man es hätte an allen Stellen absperren können. Deshalb war es einfach für uns gewesen, auf das Areal zu gelangen, das eigentlich aussah wie ein großer Park, dessen gewaltige Grünflächen zwar von Straßen durchzogen waren, die aber nicht weiter auffielen, denn die Bäume überwogen doch.
    Dabei konzentrierten sich die militärischen Anlagen in der Mitte des Reservats. Dort standen die Baracken, die Quartiere, die Paradeplätze, das Gästehotel, die Stores, in denen die Angehörigen alles einkaufen konnten, was sie zum Leben brauchten. Hier konnte ein Mensch geboren werden und auch sterben, ohne das Gelände nur ein einziges Mal verlassen zu müssen. Das war Presidio.
    Es war ein Energiezentrum, ein Wasser-Reservoir, ein Football-Feld, Sporthallen und so weiter.
    Aber das alles interessierte uns nicht. Wir hatten Presidio während der Dunkelheit betreten und hielten uns ziemlich im Hintergrund auf, wo es dunkel war.
    Vor uns schwebte die Lichtglocke. Da ballten sich die Anlagen, da pulsierte das Leben, wir aber standen in der Stille am Rande einer schmalen Straße, geschützt durch eine Strauchgruppe. Es war nur zu hoffen, daß man unser Verschwinden aus dem Hotel nicht bemerkt hatte. Major Thompson würde Gift und Galle spucken, wenn er unser Verschwinden bemerkte, das war uns egal. Wichtig war allein das Ziel, das es zu erreichen galt.
    Bis dorthin mußten wir noch einen sehr langen Weg gehen, denn wir wußten praktisch nichts.
    Wir kannten uns nicht aus, wir wußten nicht, wo sich die japanische Delegation genau befand, ob im Hotel oder bei den amerikanischen Offizieren, es hing alles in der Schwebe, und das gefiel uns überhaupt nicht. Uns war auch nicht bekannt, ob die Zeit drängte und die Tengus in dieser Nacht angriffen.
    Ich nickte meinen Freunden zu. Wir standen zusammen und auch abseits der Laternen, deren Kuppeln von einem bläulichweißen Lichtschein umgeben waren, durch die hin und wieder Dunstfahnen krochen, als wollten sie sich einen bestimmten Weg suchen.
    »Und du weißt nicht mehr, Shao?«
    »Nein, es besteht nur der Verdacht, daß einige aus der Delegation vom Club der weißen Tauben sind.«
    »Müssen die denn auch Tengus sein?« fragte Suko.
    »Nicht unbedingt — oder?«
    Shao nickte mir zu. »Du hast recht, John. Es ist möglich, daß sie den Tengus den Weg bereiten. Daß es ihnen zum Beispiel gelungen ist, etwas für sie zu öffnen.«
    »Könnten wir dann davon ausgehen, daß sich die Tengus im dunklen Gelände und in guter Deckung

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