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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herumtreiben?«
    »Das ist fast zu befürchten.«
    Ich schaute Suko ins Gesicht und hob die Schultern. »Was ist deine Meinung dazu?«
    »Ich geb' ihr recht.«
    »Machen wir uns auf die Tcngu-Suche?«
    »Wäre nicht schlecht, John. Nur könnten wir den Fall auch von einer anderen Seite anfassen.«
    »Okay, und welcher?«
    »Wenn es uns gelingt, die amerikanischen Militärs zu warnen, könnten sich diese auch ebenfalls auf die Tengus einstellen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Ganz falsch.«
    »Wieso?«
    »Du kennst unsere Militärs und weißt, wie schlecht wir mit denen zurechtkommen. Hier in den Staaten wird es noch schlimmer sein, das kannst du mir glauben.«
    »John hat recht«, sagte Shao. »Von offizieller Seite werden wir kaum Unterstützung bekommen.«
    Suko schaute für einen Moment zu Boden. »Also allein, das wird spaßig.«
    Unter Spaß verstand ich zwar etwas anderes, aber ich wollte ihm nicht widersprechen.
    Natürlich mußten wir auch mit patroullierenden Wachtposten rechnen. Die allerdings vermuteten wir mehr am Zentrum dieser gewaltigen Anlage. Das hatten wir noch längst nicht erreicht. Die Straße an der wir standen, führte dem Ausgang zu. Ein leicht gekrümmtes Band, dessen Belag dunkel und leicht feucht schimmerte. Wenn es Frost gab, würde sie sich in eine Rutschbahn verwandeln. Einmal hatten wir uns ducken müssen, weil uns ein Fahrzeug entgegenkam. Es war ein Motorrad gewesen, besetzt mit zwei Leuten, die das Gebiet verlassen wollten, ansonsten schwebte die Ruhe wie eine große Decke über uns.
    »Also, Freunde«, sagte Suko. »Wir müssen uns langsam entscheiden. Wohin?«
    »In das Hotel«, sagte Shao.
    Sie hatte mich dabei angeschaut, und ich nickte, denn der Vorschlag war gut. Wenn es möglicherweise eine Chance gab, in das Zentrum unbeobachtet zu gelangen, dann war es das Hotel, in dem ja auch die japanische Delegation untergebracht sein mußte.
    Zum Glück kam es anders.
    Wir standen noch immer zusammen, als wir das typische Geräusch eines hochtourig laufenden Motors hörten. Von der rechten Seite her, aus der Tiefe des Geländes, näherte sich uns ein Fahrzeug, und das nicht gerade langsam.
    Der Wagen besaß einen Motor, wie ihn nur ein VW-Käfer hatte. Und es war ein Käfer, der plötzlich aus der Kurve hervorschoß, sich noch ziemlich weit von uns entfernt befand, aber mit Fernlicht fuhr, so daß die hellen Lichtstreifen wie ein gespenstischer Schleier die Umgebung abtasteten.
    »Der fährt zu schnell«, sagte Shao.
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da geschah es schon. Die Feuchtigkeit auf der Straße mußte bereits gefroren sein. Nicht an allen Stellen, aber an der, über die der VW-Käfer raste und dessen Reifen nicht mehr packten.
    Der Wagen verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen Kreisel, wurde kaum langsamer, drehte sich immer weiter um die eigene Achse und hatte das Glück, auf der Straße bleiben zu können. Die Kraft katapultierte ihn nicht auf irgendeine Seite und damit hinein in das Gelände. Er rutschte drehend auf uns zu. Die Scheinwerfer verursachten einen zuckenden Lichtwirbel, der auch über uns hinwegglitt und unsere Gestalten zu gespenstischen Wesen machte.
    Den Fahrer sahen wir nicht. Doch das Glück blieb ihm auch weiterhin treu, denn seine unfreiwillige Karussellfahrt endete nicht im Graben, sondern ein Stück davor und genau auf unserer Seite. Es wurde still. Der Motor war in den letzten Sekunden abgewürgt worden, der Wagen blieb stehen, und wir brauchten nur wenige Schritte zu gehen, um ihn zu erreichen.
    Hinter der Scheibe sahen wir ein helles Gesicht. Es konnte allerdings auch an den blonden Haaren liegen, daß es uns so hell erschien. Shao flüsterte: »Das ist eine Frau, glaube ich.«
    »Dann öffne du die Tür.«
    Sicherlich stand die Person unter einem Schock. Es war besser, wenn sie sich einer weiblichen Person gegenübersah, als vor einem fremden Mann zu stehen.
    Wir blieben im Hintergrund und überließen Shao die Initiative, die am Griff der Fahrertür zerrte, sie öffnete und zunächst einmal das Fernlicht ausschaltete.
    Sie blieb in der gebückten Haltung und schaute gegen das Profil einer leichenblassen jungen Frau, die wie eine Puppe und zum Glück angeschnallt auf ihrem Sitz hockte.
    Die Frau trug eine schwarze Lederjacke, Jeans und einen Pullover unter der Jacke. Ihr blondes Haar war stufig und struppig geschnitten und sah aus, als wären die Spitzen von Mäusezähnen angeknabbert worden. Shao sprach die Frau leise an, erzielte

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