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Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Nino und der Schul-Drache - Erst ich ein Stück, dann du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Text nicht schwer ist und meldet sich zum Weiterlesen. Auf einmal hat er keine Angst mehr. Frau Hahn sieht ihn überrascht an.
    „Nino!“, ruft sie freundlich aus. „Schön, dass du aufgetaucht bist. Dann lies mal weiter, nur Mut!“
    Nino sieht, dass auch die Blicke der anderen Kinder wieder auf ihn gerichtet sind. Aber jetzt fühlt er sich kaum noch schüchtern. Er holt tief Luft und grinst seine Klassenkameraden an, bevor er zu lesen beginnt. Die ersten beiden Sätze schafft er ohne Fehler.

    „Prima, Nino“, lobt Frau Hahn.
„Du hast sehr flüssig gelesen.
Beim nächsten Mal
kannst du versuchen,
noch etwas mehr zu betonen.“
     
     
    „Betonen, betonen, Nino isst Zitronen!“, ruft Ben dazwischen. „Der hat unter dem Tisch mit sich selber geredet, habt ihr so was schon mal gehört?“
    Nino möchte etwas erwidern, doch ihm fällt nichts ein. Da stupst ihn Chili von der Seite an und reicht ihm eine frische Zitronenscheibe.
    „Zitronen sind mein Lieblingsessen“, sagt Nino laut und beißt hinein.
    Er schafft es, dabei nicht das Gesicht zu verziehen, obwohl die Zitrone wirklich sauer ist.
    Ben bekommt vor Staunen seinen Mund nicht mehr zu.
    Nino lacht so sehr, dass er nicht weiterlesen kann. Die anderen Kinder außer Ben lächeln ihn an, aber niemand errät sein Geheimnis. Ein Junge, der Felix heißt, liest die Geschichte im Lesebuch zu Ende vor. Danach teilt Frau Hahn Arbeitsblätter aus. Die Kinder sollen sich gegenseitig Wörter diktieren.

     
     
    „Nino, neben wem möchtest du
jetzt sitzen?“, fragt sie. „Ihr dürft
auch zu dritt arbeiten. Es soll
keiner alleine bleiben.“
„Schon gut, ich bin nicht allein.“
Nino winkt ab und kichert wieder.
Dann rückt er seinen Stuhl zurecht.
„Mach dich nicht so breit!“,
sagt er zu Chili.
     
     
    „Du hast ja viel Fantasie“, bemerkt die Lehrerin. „Ich weiß“, schmunzelt Nino.
    Dann nimmt er seinen Bleistift in die Hand und fängt an zu schreiben.

Ninos heimlicher Helfer
    Die Aufgabe ist nicht leicht. Gleich in der ersten Zeile vergisst Nino einen Buchstaben.
    „Leiter schreibt man mit ei, nicht mit ai“, flüstert Chili. „Verbessere das, bevor Frau Gockel etwas merkt!“
    „Sie heißt Frau Hahn“, flüstert Nino zurück. „Woher kannst du überhaupt so gut lesen und schreiben?“
    „Ich wohne doch im Lesebuch!“, antwortet der Drache. „Inzwischen kann ich es schon fast auswendig. Aber ich freue mich so, dass ich das Buch mal verlassen kann! In deiner neuen Klasse geht es richtig spannend zu.“
    „Findest du?“ Nino blickt sich um. Der Klassenraum hat ihm auch vom ersten Moment an gefallen, aber auf Jungs wie Ben könnte er gut verzichten.
     
     
    „Und ob!“ Chili strahlt ihn an.
„Am meisten freue ich mich
auf die große Pause! Gehst du
mit mir auf den Schulhof?“
„Den kenne ich noch nicht“,
erwidert Nino.

     
     
    Im selben Augenblick tritt Frau Hahn hinter ihn.
    „Versuche bitte, bei der Stillarbeit etwas leiser zu sein, Nino“, fordert sie ihn mit gedämpfter Stimme auf.
    „Entschuldigung“, stößt Nino hervor. Er schließt seine Finger fester um den Bleistift und beugt sich wieder über den Arbeitsbogen. Mit Chilis Hilfe kommt er gut voran. Auch die anderen Kinder arbeiten konzentriert. Als es endlich zur kleinen Pause klingelt, stürmen Lara und Felix mit ihren Freunden Hannah und Pia auf Nino zu.
    „Mit wem redest du die ganze Zeit?“, fragen sie ihn neugierig. Freundlich sehen sie ihn an. Trotzdem bekommt Nino wieder ein wenig Angst. Er traut sich noch nicht, mit ihnen zu reden.

    Zum Glück kommt ihm
der Drache zu Hilfe.
„Ich muss aufs Klo“, sagt er.
Nur Nino kann es hören.
Wo das Klo ist, weiß er.
Er hat die Tür gesehen,
als er mit Mama gekommen ist.
Also nimmt er Chili an die Hand.
„Bin gleich wieder da“,
sagt er zu den Kindern.
     
     
    Der Drache hat kaum Platz in der engen Kabine. Nino versteckt sich nebenan. Er hört zwei größere Jungen an Chilis Tür rütteln.
    „Niemand drin. Das Schloss scheint kaputt zu sein“, hört Nino einen von ihnen sagen. „Komm, wir sagen es dem Hausmeister.“
    Als die beiden fort sind, atmet Nino erleichtert auf.
    Nachdem Chili und er sich die Hände gewaschen haben, eilen sie zurück in die Klasse. Zum Glück hat es noch nicht geklingelt. An der Tür stoßen Nino und Chili beinahe mit Ben zusammen, der mit Frau Hahn redet. Sie lächelt Nino an.

    „Wir haben gerade besprochen, dass du für heute an Bens Tisch sitzen bleiben darfst, bis du dich richtig

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