Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
Vom Netzwerk:
Eisenkrone war plötzlich an ihm vorbeigezogen und fort. Auric riss sein Pferd herum, um ihn mit seinem Blick wiederzufinden, ihm unverzüglich wieder Front zu bieten. Da war er, schon wieder heran, rohgraue Helmfront, Schwert erhoben – einen kurzen Augenblick nur, dann sauste es herunter.  
    Hah, zu früh.  
    Auric zog, die Chance nutzend, sein Schwert ebenfalls durch. Fast schrammten ihre Pferde aneinander vorbei. Aurics Schwert fand krachend Widerstand – ein eiserner Panzerschutz – schrammte weg und vorbei. Er sah einen Blutregen gegen Arm, Hand und Schwertgriff spritzen, eine rote Gischt, merkwürdig gegenläufig zur Bewegung des Kampfes. Eisenkrone war erneut an ihm vorüber.
    Aurics Pferd ruckte auf. Seine Schenkel spürten, wie ein heftiges Zucken durch die schwere Masse des Tieres ging. Es bäumte sich, stolperte. Sein Hals klaffte in einer riesigen Wunde rot auf. Eisenkrones früher Abwärtshieb hatte doch sein Ziel getroffen, den Hals seines Pferdes tief durchtrennt. Auric kämpfte sich aus den Steigbügeln, während sein zu Tode getroffenes Pferd, nur noch von der eigenen Wucht weitergetragen, stürzte, warf sich zur Seite, keinen Moment zu früh.  
    Der Boden rauschte ihm eine Sekunde lang entgegen. Dann trat er Auric mit einem wüsten Schmerz in seine Seite. Wie ein auskeilendes Muli trafen ihn die Teile seiner eigenen Panzerung durch Polsterschichten hindurch in die Rippen.  
    Hufedonnern über ihm, ein sein Blickfeld verfinsternder Schatten fiel auf ihn, ließ ihn im Schreck zusammenzucken. Dann war der Schatten weg, er aber von dessen Drohung in die Hocke getrieben, ungeachtet des Schmerzes in seiner Seite.
    Durch das graue Gewirbel des umgebenden Kampfgetümmels kam Eisenkrone ihm entgegengeritten, sein Pferd vom Trab zum Schritt abbremsend. Dabei stieg er vom Pferd ab, schwang er sich vom Pferderücken zu Boden, in einer einzigen fließenden gespenstergleichen Bewegung, und ging weiter, auf ihn zu – raschen Schrittes, doch ohne Hast, unerbittlich –, einfach so als geschähe die ganze Annäherung am Boden, als käme er nur – Pferd oder nicht – einfach geradewegs mit blankem Schwert und mörderischen Absichten auf ihn zu.
    Sein Schwert! Aurics umherfahrender Blick entdeckte es unweit am Boden, stürzte hin, griff es, sprang auf und hatte kaum Zeit, seine Haltung auf den Angriff auszurichten, als Eisenkrone schon heran war und seine Hiebe ihn trafen.  
    Er hielt sich für einen guten Schwertkämpfer… Eisenkrone war es auch. Schwer zu sagen, ob er besser war, technisch gesehen, doch besaß er eine unglaubliche Schnelligkeit, mit der er seine Hiebe in unglaublich kurzer Folge sicher herabprasseln lassen konnte, gepaart mit einer Kraft, die Auric in nie gekannte Bedrängnis brachte. Eisenkrone schien sein Menschsein ganz aufgegeben zu haben und ganz darin aufzugehen, zu nichts als zur kalten, tödlich präzisen Beseelung seiner rohen, eisernen Rüstung zu werden.  
    Auric fing die Hiebe ab, um ein Haar, lenkte sie gerade noch mit seinem Stahl weg, manchmal nur so, dass sie ihn zwar trafen, doch er ihre Wucht so ausbremsen konnte, dass sie den Schutz von Ketten und Panzerteilen nicht durchdrangen. Die Lücken im Gewebe, das Eisenkrones Klinge schuf, waren winzig klein, doch war er nicht schnell genug, so sehr damit beschäftigt, sich der Schläge zu erwehren, dass er die Chance, die sie boten, nicht nutzen konnte. Er sah sie aufblitzen, diese Chancen, doch nie war er an dem Punkt, wo er dem von ihnen gewiesenen Weg hätte folgen können. Keiner seiner Entourage konnte ihm beistehen, sie kämpften erbittert gegen Eisenkrones Gefolge – Hufgetrappel, Schwerterklirren, Stampfen und grelles Wiehern von Schlachtrössern ringsumher. Was darüber hinaus vorging, im restlichen Schlachtverlauf, war ihm gänzlich entglitten.
    Eisenkrone trat zu.  
    Auric, kalt überrascht von diesem Zug – sein Gegner hatte sich bisher so ausschließlich auf Armarbeit, Kraft und Schnelligkeit seiner Hiebe verlassen –, wurde von dem Tritt erwischt. Es fegte ihm die Beine fort, er ging zu Boden, ein schockiertes Schnaufen entfuhr ihm. Brachte, den Erdboden im Rücken, den Stahl über seine Brust hoch. Gerade noch zwischen sich und Eisenkrones Klinge. Ein Schmettern die Klinge hinab zur Parierstange. Ihre Schwerter in Bindung rangen sie miteinander, Auric auf dem Rücken liegend, in der deutlich ungünstigeren Position. Eisenkrone machte auch nicht den Fehler, erneut zum Hieb auszuholen, sich auf seine

Weitere Kostenlose Bücher