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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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wandte mich wieder an Graham: »Wollen Sie uns irgend etwas über diesen Mord erzählen, oder soll es eine Überraschung werden?«
    »Verdammt, ja, na klar«, sagte Graham und schlug seinen Notizblock auf. »Also: Der Anruf kam um zwanzig Uhr zweiunddreißig. Irgend jemand sagte, es gebe da ›ein Problem‹ eine Leiche müsse ›entsorgt‹ werden. Es war ein Mann mit starkem asiatischem Akzent, sprach nicht gut Englisch. Die Frau in der Telefonzentrale bekam kaum mehr als eine Adresse aus ihm raus: Nakamoto Tower. Zwei Streifenpolizisten fahren hin, kommen dort um zwanzig Uhr neununddreißig an und sehen, daß es sich um einen Mord handelt. Im sechsundvierzigsten Stock, das ist eine BüroEtage. Das Opfer ist circa fünfundzwanzig Jahre alt, eine Weiße. Sieht sagenhaft aus, das Mädchen. Na, Sie werden’s ja selbst sehen. Jedenfalls haben die beiden uns dann sofort verständigt. Ich bin mit Merino hergefahren und war um sieben vor neun hier. Ungefähr zur gleichen Zeit sind die Leute von der Spurensicherung aufgetaucht, Fingerabdrücke, Fotos et cetera. Soweit okay?«
    »Ja«, sagte Connor und nickte.
    »Wir wollten gerade anfangen, da kommt plötzlich so ein Japse von der Nakamoto Corporation in einem Tausend-Dollar-Anzug angelaufen und behauptet, er habe Anspruch auf ein Gespräch mit dem Kontakt-Officer des Police Department, bevor irgend etwas in ihren verdammten Büros untersucht werden darf. Und dann sagt er noch, wir hätten ja gar nicht das Recht und lauter so Zeug. Ich frage ihn daraufhin, was der Scheiß soll - schließlich haben wir es hier ganz offensichtlich mit einem Mord zu tun. Ich wünschte diesen Kerl zum Teufel, aber dieser Japse spricht ausgezeichnetes Englisch und kennt sich ziemlich gut mit den Gesetzen aus. Und plötzlich sind wir alle ein bißchen - na ja - unruhig geworden. Schließlich hat es ja keinen Sinn, Ermittlungen anzustellen, wenn sie dann vor Gericht für unzulässig erklärt werden, oder? Und dieser Japse besteht auf der Anwesenheit des Kontakt-Officer, bevor wir irgend etwas unternehmen dürfen. Er spricht so verdammt gut Englisch, daß ich überhaupt nicht kapiere, wo eigentlich das Problem liegt. Ich dachte immer, diese ganze Kontakt-Sache ist für Leute, die kein Englisch können, aber dieser Typ riecht geradezu nach einem Jurastudium in Stanford. Na, auch egal.«
    Er seufzte.
    »Und dann hast du mich angerufen«, sagte ich.
    »Hm.«
    »Wie heißt dieser Nakamoto-Mensch?«
    »Verdammt.« Graham durchblätterte seinen Notizblock. »Ishihara, Ishiguri - so irgendwie.«
    »Hast du seine Karte? Er muß dir doch seine Karte gegeben haben.«
    »Ja, hat er auch. Aber die habe ich Merino gegeben.«
    »Sind noch irgendwelche anderen Japaner da?« fragte ich.
    »Soll das ein Witz sein?« fragte Graham. »Die schwirren da oben in Massen rum. Das reinste Disneyland ist das.«
    »Ich spreche vom Tatort.«
    »Ich auch«, sagte Graham. »Wir können sie nicht rauswerfen. Sie sagen, es ist ihr Gebäude, sie haben das Recht dazubleiben. Heute ist die große Feier zur Eröffnung des Nakamoto Tower, und sie sind berechtigt, da zu sein, bla, bla, bla.«
    »Wo findet diese Eröffnungsfeier statt?« fragte ich.
    »Ein Stockwerk unter dem Tatort, in der fünfundvierzigsten Etage. Da is ‘ne Riesensause im Gang. Dürften so an die achthundert Leute sein. Filmstars, Senatoren, Kongreßabgeordnete - was das Herz begehrt. Madonna soll da sein, habe ich mir sagen lassen, und Tom Cruise und Senator Kennedy. Senator Hammond auch, und Elton John und Senator Morton. Bürgermeister Thomas ist auch da und Staatsanwalt Wyland. Hey, vielleicht ist sogar deine Exfrau da, Pete! Die arbeitet doch noch für Wyland, oder?«
    »Ja, soviel ich weiß.«
    Graham seufzte. »Muß toll sein, einen Anwalt auszunehmen, statt sich von ihm ausnehmen zu lassen. Mal was anderes zur Abwechslung.«
    Ich hatte keine Lust, mich über meine Exfrau zu unterhalten, und sagte: »Wir haben nicht mehr viel Kontakt miteinander.«
    Ein leises Klingeln ertönte, dann sagte der Aufzug: »Yonjüsan.«
    Graham betrachtete die Leuchtziffern über der Tür. »Ist das zu fassen?«
    »Yonjüshi«, sagte der Aufzug. »Mamonaku töchaku itashi masu.«
    »Was heißt das?«
    »Wir haben das angegebene Stockwerk gleich erreicht.«
    »Scheiße«, murmelte Graham. »Wenn ein Aufzug schon unbedingt reden muß, dann bitte auf englisch. Wir sind hier immer noch in Amerika!«
    »Aber nur noch fast«, sagte Connor, den Blick nach draußen

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