Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nita und der Cop

Nita und der Cop

Titel: Nita und der Cop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
Vom Netzwerk:
als Grace und ich letztes Jahr solche Schwierigkeiten hatten.“
    Die Schwierigkeit war ein russischer Mafiaboss gewesen, der sich zwischen Ray und seine Frau gestellt hatte.
    „Ihr seid fast dabei draufgegangen, Razor. Ich glaube kaum, dass man das vergleichen kann.“
    „Schon, aber das Beinahe-Sterben war ja nicht das Schlimmste daran.“ Er lehnte sich im Stuhl zurück und legte die Füße auf Caseys Schreibtisch. „Das Schlimmste war, dass ich mir sicher war, sie verloren zu haben. Und genau das sagt der Blick, den ich gerade bei dir gesehen habe.“
    Craig beschäftigte sich ausführlich damit, seinen Kaffeebecher zu öffnen. „Trotzdem, das kann man nicht vergleichen. Grace und du, ihr seid schon seit Jahren verheiratet. Bei mir war es nur eine Nacht. Also nichts.“
    Ray nahm einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er ihn auf den Tisch stellte. „Blödsinn.“
    „Wie bitte?“
    „Gut, vielleicht wart ihr nur eine Nacht zusammen, aber ich weiß genau, dass keine Frau, die du gerade erst kennengelernt hast, dich so aus der Fassung bringen würde. Es muss eine sein, die dir schon länger keine Ruhe lässt. Was auch erklären würde, warum du dich immer gegen die Verkupplungsversuche von Grace gewehrt hast.“
    „Nein. Ich habe mich so dagegen gewehrt, weil ich im Moment kein Interesse an einer Beziehung habe.“
    „Tut mir leid, wenn ich anfange, wie eine Schallplatte mit Sprung zu klingen, aber ich wiederhole: Blödsinn. Natürlich willst du eine Beziehung, aber du willst sie mit dieser Frau, nicht mit irgendeiner, die Grace für dich ausgesucht hat.“
    „Oh, na klar, vielen Dank, Dr. Sommer.“
    „Dr. Sommer?“ Razor schwang seine Füße vom Tisch und setzte sich auf. „Scheiße, Dr. Sommer? Ich könnte dich hier und jetzt erschießen und würde sofort von jedem Richter freigesprochen.“
    Craig lachte kurz auf. „Wahrscheinlich schon.“
    „Nicht wahrscheinlich, ganz sicher!“ Er stand auf. „Genieß deinen Kaffee.“
    „Ray?“
    Der andere Mann blieb stehen und drehte sich um. „Ja?“
    Warum war es nur so verdammt schwer, über diese Dinge zu reden? „Du hast recht. Ich schätze, ich will wirklich eine Beziehung. Aber sie nicht. Sie wollte nur … was sie eben wollte. Die letzte Nacht, sozusagen.“
    „Bist du dir da sicher?“
    „Ähm, ja. Ziemlich sicher. Wenn ich mehr kuscheln will als sie, dann ist das so offensichtlich wie eine Leuchtreklame.“
    „Hm.“
    „Hm?“ Craig zog die Augenbrauen zusammen. „Was soll das jetzt wieder heißen?“
    „Ich will das nicht verallgemeinern, aber meiner Erfahrung nach wollen Frauen doch immer eine Beziehung. Mit einem Mann, zu ihren Schwestern, ihren Eltern, ihren Freunden, ihren Mitarbeitern. Zur Hölle, sogar zu ihren Ärzten, ihren Hundetrainern und zum Zeitungsjungen. Es kommt mir einfach merkwürdig vor, dass sie mit dir ins Bett geht, einfach nur um mit dir ins Bett gegangen zu sein, und dich dann in die Wüste schickt. Damit will ich jetzt natürlich in keiner Weise deine sexuelle Anziehungskraft infrage stellen“, fügte er hastig hinzu.
    Craig schloss die Augen. „Oh Mann. Erschieß mich am besten gleich hier und jetzt.“
    „Gab es vielleicht besondere Umstände? Irgendeinen Grund, dir etwas vorzumachen?“
    Dass sie geglaubt hatte, sterben zu müssen? An einem Hirntumor, den sie gar nicht hatte? Dass sie befürchtete, dass er vor dem ganzen Revier und all ihren Kollegen mit seinen Eskapaden angeben würde, was sich fatal auf ihre Arbeit auswirken würde? Dass sie nur deshalb den Mut aufgebracht hatte, ihn anzurufen, weil sie geglaubt hatte, dass es ihren Mandanten nicht schaden konnte? Verdammt, er war wirklich ein Idiot.
    Er öffnete die Augen. „Ja. Das könnte man sagen. Das könnte man definitiv so sagen.“
    Ray lächelte. „Na siehst du.“
     

KAPITEL 6
    Nita gelang es, bis zum Nachmittag einer Begegnung mit Brad aus dem Weg zu gehen, da er den ganzen Morgen im Gericht hatte zubringen müssen und sie sich, als er zurückkam, mit einem Mandanten im Büro verschanzt hatte. Um kurz nach drei hörte sie jedoch den Stuhl in seinem Büro quietschen. Sie zog die Akte, an der sie die letzte halbe Stunde halbherzig gearbeitet hatte, etwas näher zu sich heran und vergrub die Nase darin. Sie war wirklich unglaublich beschäftigt. Viel zu beschäftigt für belanglosen Small Talk mit einem Kollegen.
    „Du lebst ja noch.“
    Nita stöhnte innerlich. Eigentlich hatte sie zwar nicht wirklich damit gerechnet, dass sie ihren Partner

Weitere Kostenlose Bücher