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Nita und der Cop

Nita und der Cop

Titel: Nita und der Cop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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zuwandte. Er lag einfach nur da, viel zu ruhig und gelassen für ihren Geschmack. Er hatte die Augen so weit verengt, dass sie kaum noch das strahlende Blau erkennen konnte. Oh verdammt. Das würde unschön werden. Sie beeilte sich, das Schweigen zu brechen. „Ich hab vergessen, den Wecker zu stellen, und jetzt muss ich duschen und zur Arbeit. Ich würde dir ja Frühstück anbieten, aber ich habe wirklich keine Zeit, und ich muss …“
    „Das glaub ich jetzt nicht.“
    Craig schoss so abrupt vom Bett hoch, dass ihr beinahe das Herz stehen blieb.
    „Du willst mich wegschicken, ohne auch nur ein einziges Wort über das Telefonat zu verlieren, das du da gerade geführt hast? Du willst nicht einmal versuchen, es zu erklären?“
    Sie wich einen Schritt zurück. Sie konnte das nicht. Nicht jetzt. Sie brauchte Zeit, um sich zu sammeln, sich neu aufzustellen. „Ich bin ohnehin schon spät dran, und ich habe Mandanten, die …“
    Er machte einen Schritt auf sie zu, nackt, wütend und verdammt einschüchternd. „Schon gut, Reynolds. Ich denke, ich kann das Rätsel auch allein lösen. Du hast mich angerufen, weil du gedacht hast, du musst sterben. Habe ich recht?“
    „Ja, aber …“
    „Verdammt noch mal. Was war ich für dich? Eine Achterbahn, die du unbedingt ausprobieren musstest? Etwas, was du von deiner Liste streichen wolltest, bevor du vor den großen Himmelsrichter trittst?“ Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Aber natürlich! Deswegen mussten wir auch unbedingt jede wilde Fantasie durchspielen, die dir eingefallen ist. Du wolltest alles abhaken, damit du zum nächsten Punkt übergehen kannst: Fallschirmspringen, Opium rauchen, mit Delfinen schwimmen.“
    „Das ist nicht fair! Ich hatte es gestern gerade erst erfahren. Ich dachte, ich muss … Verdammt. Es ist im Affekt passiert.“
    Er griff nach seiner Jeans und zog sie an. „Ich glaub das einfach nicht.“
    Was war nur los mit ihm? Warum war er so wütend? Und was war mit ihr? Waren ihm ihre Gefühle egal? „Du glaubst das nicht?“ Sie ballte die Hände an ihren Seiten zu Fäusten. „Wenn die im Krankenhaus nicht diesen dummen, schrecklichen Fehler gemacht hätten, dann hätte ich nie …“
    „Dann hättest du mich nie angerufen“, beendete er den Satz für sie. „Du hättest nie mit mir geschlafen. Ich hab schon verstanden, glaub mir.“ Er sah sich um. „Wo zur Hölle ist mein Pullover?“
    „Im Flur, glaube ich.“
    Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Mist.
    Sie ging ihm nach. Seine Bewegungen waren knapp und abgehackt, als er seine Arme in den Pullover schob und ihn sich über den Kopf zog. Sag was, Nita.
    „Es tut mir leid.“
    „Ja, schon klar.“ Er griff sich seine Jacke und ging zur Wohnungstür.
    „Warte!“
    Er blieb stehen. „Was ist?“
    „Du wirst doch nicht … ich meine, du hast nicht vor …“
    Er wandte sich zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck war starr und kalt. „Was werde ich nicht?“
    „Es irgendwem erzählen?“
    Er presste die Lippen zusammen. „Keine Sorge. Wenn ich mich wie ein Idiot verhalten habe, dann gehe ich damit in der Regel nicht auch noch hausieren.“
    Und dann war er fort, und sie starrte auf die geschlossene Tür.

KAPITEL 5
    Craig saß an seinem Schreibtisch, die Finger auf der Tastatur, den Blick auf den Monitor gerichtet. Aber er sah nichts als die Bilder in seinem Kopf. Nita Reynolds im Aufzug, auf ihrem Esstisch, in diesem heißen Minirock. Vollkommen nackt.
    Und immer wieder, wie sie in seinen Armen geschlafen hatte, warm und vertrauensvoll und völlig wehrlos.
    Wie hatte er sich nur in sie verlieben können?
    Weil du schon halb in sie verliebt warst, als du ihr zum ersten Mal begegnet bist und sie versucht hat, dich im Zeugenstand festzunageln.
    „Oje. Ich glaube, ich kenne diesen Blick.“
    Ray Morgans Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, aber es gelang ihm, nicht zusammenzuzucken. „Verdammt, Razor, jemand sollte dir endlich eine Glocke umhängen.“
    Ray reichte ihm einen Kaffee. „Nicht nötig. Meine Knie knacken mit jedem Jahr lauter. Bald kannst du mich kommen hören.“ Er ließ sich in Sean Caseys leeren Stuhl fallen und öffnete den Deckel seines Kaffeebechers. „Also, was ist passiert? Du siehst aus wie ein Mann, dem eine Frau im Kopf herumspukt. Und nicht auf die gute Art.“
    „Oh verdammt.“ Craig ließ seinen Blick durch das leere Revier schweifen. „Ist es so offensichtlich?“
    „Das letzte Mal, dass ich so ein Gesicht gesehen hab, war im Spiegel,

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