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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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verstanden, machte alle Drehungen zur rechten Zeit und hielt mit Dereks Tempo mit. Keiner wollte aufhören, also tanzten sie weiter in der Morgensonne, er zeigte ihr noch einen Tanz, und Derek sang und sang, und sie tanzten, bis sie erschöpft waren, und vergaßen die Papierberge und die viele Arbeit und die Drohungen, die über ihnen schwebten, und die Sonne schien.
    Gegen elf kam Iain und wollte Katie besuchen, denn er hatte gehört, dass sie in der Stadt war, aber er sah sie tanzen und nahm an, dass sie nicht gestört werden wollte.
    Während sie noch tanzten, kippte das Wetter um. Harry war gerade dabei, Katie einen Dashing White Servant zu zeigen, obwohl ihnen dazu eigentlich vier Tänzer fehlten. Katie war ungeheuer stolz, dass sie den kleinen Drehschritt beherrschte, den sie mit schottischem Silvester assoziierte und mit in Schärpen gewandeten Mädchen, die über Schwerter sprangen, und sie weigerte sich aufzuhören. Nass bis auf die Haut machten sie weiter, Derek verzog sich unters Dach, bis sie irgendwann lachend und atemlos nachgaben und nach drinnen liefen.
    Der Regen schien sie zu verfolgen. Obwohl ihr Budget nicht Anlass zu übermäßigem Jubel bot, hatte Katie für die Anschaffung von Heizgeräten plädiert. Es mochte eine Mittsommernachtsparty sein, aber die Leute sollten sich keine Unterkühlung zuziehen. Hello kam und noch viele andere Magazine und Zeitungen, daher wollten sie die Todesrate möglichst gering halten. Nie in ihrem Leben hatte sie so hart gearbeitet, hatte angetrieben, gebettelt, telefoniert. Ihr Klemmbrett machte Überstunden. Aber sie liebte das. So hart zu arbeiten lenkte ihre Gedanken von anderen Dingen ab, und es gab in der Stadt jetzt sicher niemanden mehr, dessen Bekanntschaft sie noch nicht gemacht hatte. Und sie war gut . Sie regelte Zeitungsanfragen mit der linken Hand, Serviettenbestellungen mit der rechten, und mit einer dritten Hand organisierte sie den Einsatz einer fantastischen Erfindung der Techniker, des Fliegen-Weg, einer bedrohlichen, fächerartigen Apparatur, die sämtliche Insekten wegblasen sollte.
    Kelpie hatte sich mit Margarets Hilfe toll gemacht, ständig war sie ins Büro gekommen und hatte verschiedene Speisen zum Probieren gebracht. Mittlerweile hatten sie sich auf schottische Graupensuppe, Hummer und Paella mit Räucherlachs geeinigt, außerdem Eton Mess als Nachtisch, was nicht extrem schottisch war, aber für Kelpie extrem leicht herzustellen, da sie in der Bäckerei Berge von zerbrochenen Baisers hortete. Das kam daher, dass sie an ihnen ihre Wut ausließ, wenn allzu viele Frauen in ihrem Laden herumkrochen und nach Cappuccino und Möhrentorte fragten, denn wenn sie jemanden von denen schlagen würde, bekäme sie wieder diese bescheuerte Fußfessel angelegt, und das würde niemandem helfen.
    Mrs McClockerty buk eine große Torte und verzierte sie mit einem durchgestrichenen Golfschläger. Jeder, der keinen Mann im Baumwolltuch wollte, würde sich ersatzweise an der Versteigerung der Torte beteiligen können.
    Sogar Katies Aufgabenliste war abgearbeitet.
    Olivia würde nach Inverness fliegen und einen Hubschrauber nach Fairlish nehmen. Katie und Louise hatten nicht die geringste Ahnung, wo man sie unterbringen könnte. Katie dachte, dass eventuell Margaret ein hübsches Zimmer für sie hatte. Wenn sie darüber nachdachte, musste sie an Iain denken, und das machte sie traurig, aber auch trotzig. Die Lokalzeitung war großartig, aber der Medienrummel um die ganze Geschichte war täglich schlimmer geworden. Sie hatte ganze Tage und halbe Nächte damit zugebracht, mit überregionalen Zeitungen zu telefonieren -immer mehr Kameraleute und Journalisten (alles Frauen) trafen ein, sie kamen aus Ländern wie Kanada und Japan, wo man die Vorstellung von einem Städtchen ohne Frauen offensichtlich göttlich fand. Katie versuchte, sie dazu zu bringen, den Golfplatz zu erwähnen, aber darauf schienen sie nicht recht anzuspringen, und überhaupt waren sie vergleichsweise verstimmt, weil erstens geeignete Unterkünfte fehlten und zweitens eine Masse von Frauen die Stadt verstopfte und so den Blick auf bedrückte einsame Männer verstellte. Kam hinzu, dass die Technikfritzen alle ein enormes Grinsen vor sich hertrugen und die Bauern verschwunden waren.
    In der gesamten Stadt hatte sich Karnevalsatmosphäre ausgebreitet. Überall hörte man Ceilidh, und die Menschen strömten auf die Straße, um Tanzschritte zu üben. Ein paar der kleineren Läden in der Hauptstraße

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