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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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bevor. Betrachtet man es genauer, feiern wir heute nicht nur ein Fest. Es ist vielmehr der Start in ein neues Zeitalter. Kann unsere Stadt ein neues Profil gewinnen? Atemberaubende Entwicklungen - heute in Fairlish, morgen in der ganzen Welt? Tolle Chance, uns ins Spiel zu bringen! In der Tat allerdings sind nicht alle davon überzeugt. Einige bezweifeln, dass wir so viel Veränderung brauchen.
    Ich aber sage, wir brauchen sie. Chancen müssen genutzt werden. Hier und da werden Menschen das für schwierig halten. Veränderungen haben etwas Abschreckendes. Eigentlich aber sollten wir sie mit offenen Armen begrüßen. Ruhigen Gewissens. Manche Menschen behaupten, dass unsere kleine Heimat so etwas nicht braucht. Ist alles Unsinn, sage ich! Sicher, Fairlish verändert sich. Sicher ist aber auch, dass es immer noch unser Platz in der Welt ist, und wenn wir andere Menschen willkommen heißen, kann das nur gut sein. Ermannen Sie sich, liebe Leser! Definitiv! Immer mal wieder handeln Menschen nicht rechtzeitig, oder sie handeln gar nicht, wenn es um eine wichtige Entscheidung geht. Clever ist das nicht. Hier und heute sollten wir daher akzeptieren, dass unsere Zeit gekommen ist.
    Ziemlich blumig war das, fand Katie. Gar nicht Iains Stil. Na ja, er war vielleicht einfach ein bisschen zu emotional im Moment - war nichts dagegen zu sagen.
    »Der Punkt ist«, sagte Louise, »ich hätte nicht geglaubt, dass du das wirklich hinkriegst.«
    »Machst du Witze«, sagte Katie. »Die Crème de la Crème der schottischen Gesellschaft kommt. Und fünfhundert sexsüchtige Verrückte aus aller Welt.«
    »Ich weiß«, sagte Louise traurig. »Okay, dann will ich es mal so formulieren - ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so hart für mich werden würde, aus der Menge hervorzustechen.«
    Katie dachte an ihre eigene Kleidung. Unbewusst hatte auch sie nicht damit gerechnet und musste nun ein hauchdünnes weißes Oberteil und ihren Fünfzigerjahrerock anziehen. Etwas besorgt war sie schon, dass man sie mit einer Kellnerin verwechseln würde.
    »Keine Angst!«, zwitscherte Olivia, die wütend vor dem Waschbeckenspiegel mit dem nutzlosen kleinen Licht herumhantierte. Sie drehte sich um. »Ich bin viel zu jung, um eure Märchengroßmutter zu sein. Aber schaut mal dorthin.« Sie wedelte mit den Händen in Richtung ihres großen Louis-Vuitton-Koffers. Olivia sah keinen Widerspruch zwischen ihrem Wunsch, der Welt den Frieden zu bringen, und der gnadenlosen Vernichtung von Ressourcen, die ihr Luxusbedürfnis befriedigen half.
    Louise lief hin. Hübsch zusammengefaltet und in Papier eingeschlagen lagen dort verschiedene verführerische und durchscheinende Kleider in wunderbar pastelligen Farbtönen.
    »Was ist das denn?«, fragte Louise und zog atemlos eine zart malvenfarbene Kreation hervor, die von den Zwanzigern inspiriert war und aus Schichten verschieden getönten Chiffons bestand.
    »Oh, ich arbeite für die London Fashion Week«, sagte Olivia sorglos. »Und bin plötzlich jedermanns beste Freundin, blablabla, ja, Stella, ich ruf dich zurück ... wenn du denn diese grässliche Miene ablegst, etc.«
    »Nein!«, sagte Louise und zog ein anderes Kleid hervor. Es war dezent goldfarben und oben mit Pailletten verziert, und unter dem hoch angesetzten steifen Rock sah ein Petticoat hervor.
    »Doch«, sagte Olivia. »Gott sei Dank, dass ihr nichts als diese fettige Wurst gegessen habt. Ihr werdet mit fünfundvierzig sterben, aber vorher passt ihr Glücklichen noch in diese Kleider.«
    »Iiiieek.« Louise konnte nicht anders, sie quiekte vor Begeisterung. »Danke, Olivia!«
    »Dank lieber Gharani Strok«, sagte Olivia. »Und ihr müsst sehr, sehr vorsichtig sein. Nichts essen, nichts trinken, nicht hinsetzen, nicht tanzen, keinerlei Bewegung, das ganze Programm. Ich weiß ja, was ihr beiden verdient, und um ehrlich zu sein, sollte man euch eigentlich nicht einmal mit diesen Kleidern in einem Raum allein lassen.«
    Katie ging zu dem Koffer. Unter den ersten beiden Kleidern lag ein dunkelkirschrotes Satinkleid. Sie nahm es aus dem Seidenpapier. Es hatte einen schräg herabfallenden U-Boot-Ausschnitt, eine schmale Taille und einen bodenlangen Rock. Sie blickte Olivia stumm an, die fuchtelte mit den Händen.
    »Ja klar. Ich dachte, das könnte zu deinem schwarzen Haar passen. Zieh es doch mal an.«
    Es passte, als wäre es für sie gemacht worden. Katie wurde fast wahnsinnig, als sie versuchte, sich in dem kleinen Spiegel von allen Seiten zu

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