Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
aller Welt ist sie daraufgekommen? Das ist absolut brillant, alle Spielsteine liegen auf dem Brett, für uns beide. Sie hat gewonnen, sie wird Tess schlagen, aber ich habe verloren. Ich werde trotzdem für sie verhandeln müssen, und jetzt bin ich todsicher, daß ich ihr Einkommen erhöhen kann, aber Angélique hat keine Zugeständnisse gemacht. Ich habe verloren und erhalte nicht den großen Preis: sie. »Also muß die Antwort auf meine Frage nein lauten?«
    Nur der Fächer bewegte sich. »Warum?« fragte sie ohne erkennbare Gefühlsregung.
    »Weil Sie in dem Augenblick, in dem Sie ja sagen, das Spiel und alle Macht über Tess Struan verlieren würden.«
    »Ja, das würde ich.« Leise schloß sie den Fächer und legte ihn in ihren Schoß. Ihre Augen sahen ihn unverwandt an.
    Einen Augenblick lang fühlte er sich wie hypnotisiert, dann ergriff er plötzlich die Initiative, und Hoffnung wallte in ihm auf. »›Ich würde‹, sagten Sie; meinen Sie, ich würde nicht? Ich würde nicht die Macht verlieren?«
    Jetzt lächelte sie. Das war eine Antwort.
    Wieder die Mona Lisa, dachte er. Wie seltsam ihr Gesicht sich verändert, wie gut ich seine Veränderungen wahrnehme, und wie raffiniert sie wirklich ist! Wie wachsam werde ich sein müssen, um sie zu zähmen! »Ich liebe Sie. Und jetzt in aller Form: Würden Sie bitte meine Frau werden?«
    »Ja«, antwortete sie.

59
    »Halleluja!« sagte Gornt benommen, bewegte sich aber nicht.
    Der Fächer hielt inne. »Halleluja? Ist das alles?« murmelte sie, und ihr Herz schlug schneller.
    »O nein, aber nennen Sie mir zuerst Ihre Bedingungen.«
    Sie lachte. »Sollte es Bedingungen geben?«
    »Ich erkenne allmählich, wie Ihr Verstand arbeitet – gelegentlich.«
    »Wann gehen Sie an Bord der Atlanta Belle?«
    »Erst im letzten Moment. Es gibt viel zu… zu besprechen.«
    »Ja. Edward, würden unsere Kinder katholisch erzogen, und würden wir in einer katholischen Kirche getraut werden?«
    »Ist das eine Bedingung?«
    »Eine Frage.«
    Er zog die Stirn in Falten, dachte nach, wollte in dieser von Felsen durchsetzten See möglichst vorsichtig navigieren. »Ich sehe nicht, warum das nicht möglich sein sollte. Ich bin nicht katholisch, wie Sie wissen«, sagte er langsam, »aber wenn Sie es unbedingt wollen, wäre es in Ordnung…« Das letzte Stückchen des Puzzles rutschte an seinen Platz. »Halleluja!«
    »Was?«
    »Nur eine Idee. Wir reden gleich darüber. Jetzt keine Spielchen mehr, Angélique«, sagte er tadelnd. »Bedingungen? Was geht in Ihrem Köpfchen vor?«
    Sie stand auf. Auf Zehenspitzen berührte sie seine Lippen mit den ihren und gab ihm einen sanften Kuß. »Danke, daß Sie mich gefragt haben, und für das, was Sie schon für mich getan haben.«
    Er legte die Hände auf ihre Hüften. Beide bemerkten, daß ihre Körper gut zusammenzupassen schienen, obwohl es keiner erkennen ließ.
    »Die Bedingungen?«
    »Sagen Sie mir, worin sie bestehen, Edward.«
    Jetzt, da sie auf seine Hauptfrage geantwortet und ihm die Schlüssel gegeben hatte, hatte er es nicht mehr eilig. »Drei kann ich wohl erraten«, sagte er amüsiert. »Wenn ich recht habe, sagen Sie mir dann die übrigen?«
    »Einverstanden.« Sein Körper, der sich hart an den ihren drängte, gefiel ihr. Dasselbe empfand er, als ihre weichen Kurven sich an ihn schmiegten und ihn ablenkten. Mühelos. Vorsicht, das ist ihre größte Trumpfkarte, und dieses Spiel ist jetzt in seinem gefährlichsten Stadium – die Zukunft hängt davon ab. Verdammt! Leicht, aus diesem Kuß etwas Ernsteres zu machen, leicht, sie von den Füßen zu fegen und ins Bett im Nebenzimmer zu tragen und zu verlieren, noch bevor du die Tür erreichst.
    Es war erregender für ihn, sich zurückzuhalten, auf den perfekten Augenblick zu warten – wie bei Morgan Brock –, die Tatsache seines Verlangens zu akzeptieren und für den Moment zur Seite zu schieben. Drei Bedingungen? Ich kenne mindestens fünf, dachte er. Er wollte gewinnen, er brauchte diesen Sieg.
    »Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge«, sagte er. »Eine ist, daß ich erfolgreich um die Erhöhung Ihres Unterhalts verhandle, sagen wir auf mindestens viertausend im Jahr. Eine weitere ist, daß wir Zeit in Paris und London verbringen, sagen wir alle zwei Jahre einen Monat – zusammen mit der Reisezeit sind wir dann ungefähr sechs Monate unterwegs. Weiter, daß das treuhänderisch verwaltete Geld von Tess, wieviel immer es sein mag, unter Ihrer Kontrolle bleibt, nicht unter meiner.« Er sah ihre

Weitere Kostenlose Bücher