Noch einmal - mit viel Liebe
trockene Luft auf seiner Haut hinterlassen hatte, verstärkte seinen rauen Charme noch.
Unwillkürlich stellte Brittany sich vor, wie sie die Hände über seinen nackten Oberkörper gleiten ließ. Sie räusperte sich. „Mit meiner leitenden Position bei Londons erfolgreichster Werbeagentur bin ich rund um die Uhr beschäftigt.“
„Was, du hast gar keine Zeit für Spaß und Spiel?“
Als jenes vertraute neckende Lächeln auf Nicks Gesicht erschien, stockte Brittany der Atem. Sie „spielte“ nicht. Zumindest nicht mehr. Das war vorbei, seit sie diese Stadt im Eiltempo verlassen und nie zurückgeblickt hatte. Ihr Job half ihr dabei, alles zu vergessen und bewies, wie weit sie gekommen war. Außerdem verlieh die Arbeit ihr jene ersehnte Unabhängigkeit, für die sie sich bis ganz nach oben gekämpft hatte – und dank derer sie nicht zurückblicken musste.
„Was ich in meiner Freizeit tue, geht dich nichts an. Ich bin aus geschäftlichen Gründen hergekommen.“
„Worum es bei deinem Angebot auch gehen mag, du wirst dich mit mir darüber unterhalten.“
Als Nick sie durchdringend ansah, wurde ihr unbehaglich zumute. „Nur damit du es weißt. Ich bin anders als mein Vater und somit auch kein ganz einfacher Verhandlungspartner“, fügte er hinzu.
Brittany, die mit einem unkomplizierten Gespräch mit Papà Mancini gerechnet hatte, war frustriert und durcheinander. Dabei ließ sie sich eigentlich von nichts mehr so leicht aus der Ruhe bringen. Bei der Arbeit nannten einige Kollegen sie „die Eisprinzessin“, und das gefiel ihr. Gefühle brachten sie nicht weiter, und Brittany hatte während der harten Arbeit in der großen Stadt gelernt, ihr aufbrausendes Temperament besser zu kontrollieren.
Als sie Nick die Mappe reichte, berührten sich ihre Fingerspitzen. Und trotz der langen Jahre, die sie einander nicht gesehen hatten, machte Brittanys Herz einen heftigen Sprung. Eigentlich sollte sie Nick gegenüber nichts empfinden, ganz besonders nicht den Wunsch, ihm über die bloße Haut zu streichen, um festzustellen, ob sich diese noch genauso gut anfühlte wie früher. Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen, und unterdrückte mit aller Macht ihre unerbetenen Gefühle, die dieser Mann in ihr wachrief.
„Es gibt eine Menge zu besprechen. Ich schlage also vor, wir gehen rein, damit du dir etwas überziehen kannst.“
Diese Worte waren ein Fehler, das wurde Brittany sofort bewusst, als jenes sinnliche, vertraute Lächeln auf Nicks Gesicht erschien, das ihr schon früher jedes Mal den Atem verschlagen hatte.
Nein, sie hätte die Tatsache, dass er halb nackt war, nicht erwähnen sollen. Unwillkürlich glitt ihr Blick über den verführerischen, muskulösen Mann, der nur einen halben Meter vor ihr stand. Seine breiten Schultern, die sonnengebräunte Haut … als es ihr endlich gelang, die Augen abzuwenden, zitterten ihr die Knie.
„Möchtest du wirklich, dass ich mich anziehe?“
Verdammt, er hatte sie ertappt. Ein Gentleman wäre einfach über die Sache hinweggegangen, doch Nick war noch nie ein Gentleman gewesen. Wo immer Jacarandas Antwort auf James Dean auftauchte, fielen junge Frauen vor Verzückung in Ohnmacht, und Väter griffen nach der Schrotflinte. Das war schon so gewesen, als Nick ein junger Teenager war.
„Nick, lass das“, sagte sie.
„Was?“, entgegnete er. „Darf ich etwa nicht die wunderschöne Frau bewundern, die du geworden bist?“
Brittany sah das Begehren in seinen Augen aufflammen und war davon so gebannt, dass sie nichts erwidern konnte.
„Oder darf ich nicht so etwas Verrücktes tun wie das hier?“
Bevor sie reagieren konnte, zog Nick sie in seine Arme und küsste sie. Als Teenager hatten sie sich sanft, suchend und fast schmerzlich liebevoll geküsst. Doch als Nick jetzt den Mund auf ihren presste, war das nicht im Entferntesten sanft oder zärtlich.
Mit Lippen und Zungen liebkosten sie einander wie ausgehungert und so leidenschaftlich, dass Brittany schwindelig wurde. Eigentlich hätte sie Nick wegschieben und das Ganze mit einem Lachen abtun sollen. Doch stattdessen stellte sie sich auf die Zehenspitzen, legte ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich noch enger an ihn.
Nick küsste sie nun sanfter und mit einer Erfahrenheit, die er als junger Mann nicht besessen hatte. Damals, vor zehn Jahren, hatte Brittany all den Gefühlen für ihn nachgegeben, die sich in ihrem Innern aufgestaut hatten. All die schier endlosen Jahre, bis sie achtzehn geworden war, hatte sie
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