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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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ertönte kaum hörbar eine leise Stimme, die genauso viel Lebenslust ausstrahlte wie die graubraun gestrichenen Wände des Hausflurs.
    »Hier ist die Polizei, Miss Hicks«, antwortete Bryson. »Würden Sie bitte öffnen?«

»Sie kommen ungelegen.« In ihrer Stimme lag ein Anflug von Angst. »Könnten Sie später wiederkommen?«
    »Leider nicht«, entgegnete Bryson. »Es handelt sich um eine unaufschiebbare Angelegenheit.«
    »Unmöglich. Es wäre besser, wenn Sie später wiederkämen«, beharrte sie. »Ich kann jetzt …«
    »Laurel«, sagte ich und trat näher an die Tür heran. »Wir möchten mit Ihnen über Bertrand reden. Einfach nur reden. Ich verspreche Ihnen, die Loups werden nie erfahren, dass wir hier waren.«
    Laurel entgegnete nichts. »Na toll!«, brummte Bryson vorwurfsvoll.
    »Wart s ab«, flüsterte ich, denn ich hörte, wie Laurel hinter der Tür wimmerte.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Doch, das tun Sie sehr wohl, Laurel, und ich kann Ihnen noch nicht einmal verdenken, dass Sie es abstreiten … aber jetzt machen Sie bitte auf.«
    Eine kleine Ewigkeit später schloss sie wirklich die Tür auf, und ein bleiches Gesicht kam in dem schmalen Spalt zum Vorschein. »Sie können aber nicht lange bleiben. Meine Schicht in der Klinik fängt bald an.«
    Obwohl der zerknitterte Pyjama, die zerzauste Out-of-Bed-Frisur und die müden Augen sie Lügen straften, nickte ich mitfühlend und tat, als glaubte ich ihr. Nachdem Bryson seine Dienstmarke vorgezeigt hatte, winkte sie uns mit einer erschöpften Gebärde in die Wohnung. Beim Übertreten der Schwelle lief mir ein bekanntes Prickeln über die Haut. Aufgrund meiner Magiephobie überfiel mich dieses Gefühl immer dann, wenn sich eine magische Energiequelle in der Nähe befand. Instinktiv blickte ich nach oben und sah eine bizarr in sich gekrümmte schwarze Wurzel, die mit einem Nagel über dem Türrahmen befestigt war. »Etwas zu gruftmäßig für eine Frau, die eher nach Batiktüchern aussieht«, brummte ich.
    »Ich kann Ihnen nichts über Bertrand erzählen«, versuchte Laurel, unseren Fragen zuvorzukommen, als wir eintraten.
    Ihr Zuhause war ziemlich klein, und weder die Kassettendecke noch der Linoleumboden, der erfolglos Holzdielen zu imitieren versuchte, sorgten für ein behagliches Wohnflair. Das traurig anzusehende Chintzsofa und der ausgefranste Häkelteppich in der Ecke bestätigten meinen ersten Eindruck.
    Im Wohnzimmer zeigte sich Lauras vierbeinige Mitbewohnerin, deren Anwesenheit ich schon vor dem Miauen durch ihren Geruch erahnt hatte – mit einem mächtigen Satz sprang eine gescheckte Katze auf das Sofa, plusterte sich bei meinem Anblick fauchend zu doppelter Körpergröße auf und verschwand mit ein paar großen Sprüngen im Schlafzimmer.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Laurel. »Ich weiß auch nicht, was mit ihr los ist.«
    »Halb so schlimm«, beruhigte ich sie. Einen Augenblick später machte sich Bryson mit einem lauten Räuspern bemerkbar und warf mir einen verärgerten Blick zu.
    »Scheinbar halte ich den Detective von seiner Arbeit ab«, witzelte ich mit einem breiten Grinsen und trat zur Seite.
    »Danke, Officer«, brummelte Bryson und machte einen Schritt auf Laurel zu. »Miss Hicks, es gibt da ein paar Dinge, die Sie mir erklären müssten.«
    »Setzen Sie sich doch«, bot sie an und wirkte dabei immer noch so abwesend, als hätte sie Schlaftabletten gefrühstückt. Dann ließ sie sich aufs Sofa fallen und tupfte sich die feuchten Augenwinkel mit einem schmutzigen Taschentuch ab.
    Mit einer reichlich unbeholfenen Bewegung pflanzte sich Bryson in den schäbigen Sessel, der dem Sofa gegenüberstand, während ich mich seitlich neben ihn stellte und versuchte, möglichst entspannt zu wirken. Von meiner Position aus konnte ich die restliche Wohnung hervorragend überblicken und ließ den Blick zuerst in die winzige Küche, dann ins Schlafzimmer und von dort in das in knalligem Rosa gestrichene Bad wandern. Polizisten sind von Natur aus skrupellose Schnüffler, und ich bildete in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
    »Miss Hicks, warum wandten Sie sich nicht an die Polizei, nachdem das mit Bertrand passiert war?« Was für ein Klotz! Augenscheinlich hatte Bryson beim Thema »Feingefühl im Gespräch mit Hinterbliebenen« auf der Polizeiakademie geschlafen.
    Laurel starrte die Wand an und schluchzte laut. »Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Polizei etwas von mir wissen will.«
    »Miss Hicks, wenn jemand stirbt, wirken

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