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Noelles Demut

Noelles Demut

Titel: Noelles Demut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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die Finger geklopft, als er schon wieder mit dem Löffel in meiner Pfanne war. Du hättest das verärgerte Funkeln in seinen Augen sehen sollen. Ich wäre vor Lachen fast zusammengebrochen.“
    Simon hörte hinter sich den Sand knirschen. „Ich muss Schluss machen.“
    „Fühl dich geknuddelt.“
    Das Sehnen in ihrer Stimme ließ ihn innerlich zittern. „Bis morgen. Ich ruf dich an.“
    Monice stand schweigend neben ihm und starrte aufs Meer hinaus.
    „Sag, was du zu sagen hast“, blaffte Simon sie an. Noelle zu belügen hatte sein Innerstes erneut in Aufruhr versetzt.
    „Ich kann dazu nichts sagen. Es tut mir in der Seele weh, dich so zu sehen.“
    „Es muss einen Weg geben, Monice, es muss.“
    „Sag ihr die Wahrheit. Wenn sie dich genauso sehr liebt wie du sie, kann sie vielleicht akzeptieren, dass du das brauchst. Der Weg, den du im Moment gehst, führt in einen Abgrund, aus dem du irgendwann nicht mehr zurückfindest.“

Kapitel 15

    Schon eine Stunde stand Noelle am Terminal und wartete auf Simon. Sie hatte nicht gewusst, dass man einen Menschen so sehr vermissen konnte, dass es wehtat. Ihr ganzer Körper kribbelte in Vorfreude auf Simon.
    Die Türen zum Gate gingen auf und Menschen strömten auf sie zu. Sie reckte den Kopf und spähte in den Gang. Mit jedem vorbeilaufenden Mann krampfte sich ihr Herz mehr und mehr zusammen. Wo war er nur? In den letzten Tagen war er am Telefon sehr verschlossen gewesen. Ihre üblichen Frotzeleien waren nicht auf Resonanz gestoßen. Ihm ein Lachen zu entlocken, war schwierig gewesen. Etwas bedrückte ihn.
    Plötzlich sah sie ihn. Simon wirkte angespannt und müde. Noelle lief das Herz über, als er mit einem schwachen Lächeln auf sie zukam.
    Er ließ die Tasche fallen und breitete die Arme aus. Wie ein kleines Kind rannte sie auf ihn zu, sprang ihn an und schlang die Beine um seine Taille.
    „Mein Gott, bin ich froh, dich wiederzuhaben.“ Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und küsste ihn unentwegt. „Ich habe dich soooo sehr vermisst.“
    „Ich dich auch.“
    Noelle klammerte sich wie ein Äffchen an ihn und wollte ihn nie wieder loslassen.
    „Darf ich meine Tasche noch mitnehmen?“, fragte Simon schmunzelnd.
    „Nur, wenn du mich dabei nicht loslassen musst.“
    Simon hielt Noelle am Hintern fest, beugte sich zur Seite und schaffte es tatsächlich, die Tasche aufzuheben, ohne sie absetzen zu müssen. „Ich lasse dich nie wieder los“, flüsterte sie an seinem Hals.
    Erst am Wagen ließ sich Noelle zu Boden gleiten. Simon vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und sog tief die Luft ein. Sie kuschelte sich in diese Berührung und schnurrte leise. Es tat so gut, ihn wieder zu spüren. Doch ihr entging nicht, dass Simon angespannt war. Während der Fahrt starrte er stoisch auf die Straße und war schweigsam.
    „Was ist mit dir?“, fragte sie kleinlaut.
    Simon legte seine Hand auf ihren Oberschenkel. Sein Lächeln sah erzwungen aus. „Nichts! Ich bin müde von der Reise.“
    „Ich habe meine Schicht getauscht. Du kannst zu dir fahren. Wir haben die ganze Nacht und einen halben Tag nur für uns.“
    Wortlos zog Simon ihre Hand an seine Lippen. Noelle schluckte die aufsteigende Angst hinunter. Vielleicht war er wirklich nur erschöpft. Er sah müde aus. Unter seinen Augen lagen dunkle Ränder, als hätte er nächtelang nicht geschlafen.

    Simon bog in den Kiesweg zu seinem Haus ein. Alles fühlte sich fremd und abgestumpft an. Eine Weile saß er im Wagen und starrte das Haus an.
    „Warum bist du so bedrückt, Simon? Du machst mir Angst.“
    „Ich sollte das Haus verkaufen“, sagte er. Sein Blick hing an dem Gebäude. „Es wird Zeit, sie loszulassen und zurück nach New York zu ziehen.“
    Abrupt drehte er sich zu Noelle. „Dann könnten wir auch mehr Zeit zusammen verbringen. Ich habe dich wahnsinnig vermisst.“
    „Lass uns reingehen. Ich will deine Wärme spüren“, flüsterte Noelle.
    Sie schafften es gerade noch in die Eingangshalle. Simons Tasche fiel zu Boden, und im nächsten Augenblick sprang Noelle ihn an. Simons Hände glitten ihre Schenkel entlang unter ihren Rock. Er knurrte, als er begriff, dass sie halterlose Strümpfe trug. Ein paar Zentimeter weiter berührte er die Haut über dem Spitzenrand. Flüssige Lava jagte durch seine Adern, als seine Hände weiterglitten. An ihren Hals geschmiegt presste er hervor: „Scheiße! Du trägst kein Höschen, Nell.“
    „Willkommensüberraschung!“
    Simons Verstand schaltete ab, als er ihre samtenen

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