Noelles Demut
öffnete die Tür. Sie tastete nach dem Lichtschalter und siehe da: Sie hatte sich nicht geirrt. Das war der Raum, in dem sie Simon beobachtet hatte.
Lange Stahlketten hingen von der Decke herab. Dieser Raum übte eine morbide Faszination auf sie aus. John hatte mit den Ketten um seine Arme sinnlich ausgesehen.
Die Ketten waren mit irgendwas lackiert. Sie sahen rostig aus, waren es aber nicht. Noelle schlang eine der Ketten wie eine Blumenranke um ihren Unterarm.
„Das fühlt sich geil an“, flüsterte sie.
In diesen Ketten zu hängen und von Simon verwöhnt zu werden, stellte sie sich unglaublich erotisch vor. Simon würde ihr Lust schenken und Schmerz, Lustschmerz und wieder Lust und Leidenschaft. Sie hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Wie von selbst wanderten ihre Finger zwischen ihre Beine. Sie war feucht und ihre Schamlippen geschwollen.
„Es hätte nicht viel genützt, zu schreiben, du darfst dich nicht selbst berühren. Die Anweisungen deines Master scheinen dir völlig egal zu sein?“
Noelle wirbelte erschrocken herum. Simon stand in der Tür und lächelte.
„Du hast mich gebeten, nicht gefordert“, verteidigte sie sich.
„Ich wollte höflich sein. Das werde ich mir abgewöhnen.“
„Den Raum kenne ich schon. Ich dachte, der zählt nicht.“
„So, dachtest du das?“
Simon streckte eine Hand nach ihr aus. Noelle wollte zu ihm, doch die Kette um ihren Arm hielt sie davon ab. Simon lachte und kam langsam, bedrohlich langsam, auf sie zu. „Du bist entschieden zu lüstern und unfolgsam. Das wird eine Bestrafung nach sich ziehen.“
Simon beugte sich über ihren Hals und biss sie sanft. Seine Finger glitten zwischen ihre Schamlippen und führten weiter, was Noelle bereits begonnen hatte. Seufzend suchten ihre Lippen nach den seinen. Simon verschlang sie. Hart drang seine Zunge in sie ein und eroberte ihren Mund. Seine Lippen saugten so fest an ihren, dass Noelle knurrte. Seine Finger liebkosten ihre Perle beharrlich und dann drang er in sie ein. Zwei Finger glitten in ihre Feuchtigkeit. Noelle stöhnte in seinen Mund und spreizte die Beine weiter. Halt suchend hielt sie sich an der Kette und Simons Schulter fest. Sie spürte die ersehnte Erlösung auf sich zu rollen.
Abrupt ließ Simon sie los und trat zurück. „Kommst du Frühstücken? Ich habe einen Bärenhunger.“
Entgeistert starrte sie ihn an. „Jetzt?“
„Wann denn sonst? Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich für deine Verfehlung auch noch belohnen?“
„Oh, bist du gemein.“
„Konsequent! Das hast du dir selbst eingebrockt.“
Noelle wäre wirklich böse auf ihn gewesen, hätte Simon nicht süffisant gegrinst. Doch sie erkannte es als das, was es war: Ein Spiel. Sie befreite ihren Arm aus der Kette und hüpfte fröhlich hinter ihm her.
In ihrem Liebesnest hatte Simon den Tisch gedeckt. Überrascht überlegte Noelle, wie lange sie in diesem Zimmer gewesen war. Zeit schien im Club anders zu vergehen. „Wie spät ist es? Ich habe völlig die Orientierung verloren.“
„Kurz vor neun Uhr. Wir haben jede Menge Zeit.“ Simon goss ihr Kaffee ein und füllte die Tasse mit Milch auf. Diese Geste wärmte Noelles Herz.
„Du verwöhnst mich.“
„Das habe ich vor. Was möchtest du auf dein Brötchen?“
„Hmmm?“ Noelle ließ ihren Blick über den Tisch wandern. „Eine Hälfte mit der Schokoladencreme, eins mit Waldfruchtmarmelade und ein paar Erdbeeren. Das sollte fürs Erste reichen.“
Simon lächelte, als er die Brötchen für Noelle bestrich. So verwöhnt zu werden war ebenso berauschend, wie das Liebesspiel mit ihm.
„Lass es dir schmecken, mein Schatz.“
Noelle biss herzhaft in ihr Brötchen.
„Hmmm! Ich muss unbedingt mal in Mr. Greens Laden. Die Pralinen gestern Nacht waren genauso göttlich wie diese Creme.“
„Lucian hat einen hervorragenden Geschmack. Die Pralinen hat allerdings Isabella entdeckt. Eine kleine Manufaktur in Frankreich. Ich glaube, das Nest hieß Meaux.“
„Nest? Meaux ist bei Paris. Eine tolle Stadt. Sind die beiden oft in Frankreich?“
„Zwei, drei Mal im Jahr. Lucian hat dort Freunde, die sie regelmäßig besuchen.“
„Können wir da mal mit? Ich würde so gern mal wieder Paris sehen.“
„Das lässt sich bestimmt einrichten.“
Noelle trank einen großen Schluck Milchkaffee und lächelte Simon über ihre Tasse hinweg an. Sie genoss die Ungezwungenheit und das Alltägliche mit ihm.
„Können wir über das gestrige Spiel reden?“, fragte Simon.
Noelle
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